Lucha und Corona: «Wir sind keine Getriebenen mehr»

Lucha und Corona: «Wir sind keine Getriebenen mehr»
Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) spricht bei einer Landtagssitzung. (Bild: Bernd Weißbrod/dpa/Archivbild)

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Vorbei? Nicht vorbei? Ein bisschen vorbei? In der kommenden Woche fallen die letzten Corona-Auflagen des Landes. Das ist sicher ein Signal, aber es ist keine Entwarnung, sagt der Gesundheitsminister. Dennoch habe das Land dazugelernt.

Stuttgart (dpa/lsw) – Vor dem Aus für die letzten Corona-Auflagen des Landes im Februar sieht Gesundheitsminister Manne Lucha das Land gut aufgestellt für Varianten des Virus und weitere Risiken. «Wir sind eindeutig besser vorbereitet auf eine mögliche nächste Pandemie», sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. «Unsere Seismographen, unsere gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Teleskope gehen bis zum Mond.» Er erwarte zwar keine neuen besorgniserregenden Varianten, das Land sei aber wachsam. «Beim Thema «pandemische Entwicklungen» sind wir derart aufmerksam, da lauschen wir rund um die Uhr, ob Gras wächst», sagte der Minister weiter. Er betonte aber auch: «Wir sind keine Getriebenen mehr.»

Das Land befinde sich bei der Corona-Lage im Übergang von der Pandemie in die Endemie. «Wir haben jetzt glaube ich mit viel Blut, Schweiß und Tränen die Endemie erreicht», sagte Lucha. Entwarnung gibt er aber nicht: «Entwarnung im Sinne von «Es geht uns nichts mehr an» wäre das falsche Signal», sagte er. «Bei Gesundheitsthemen würde ich nie etwas abhaken.» Die Menschen sollten in der privaten Gesundheitshygiene auch weiter achtsam sein. Die Pandemie habe gezeigt, dass Achtsamkeit im Umgang mit der Erkrankung und mit Infektionen ein hohes Gut sei.

Als endemisch wird eine Krankheit bezeichnet, wenn sie in einer Region immer wieder in gewisser Häufung auftritt. Das trifft auf viele in saisonalen Wellen auftretende Infekte zu, zum Beispiel die Grippe. Mit Blick auf Corona ist damit gemeint, dass Infektionswellen verglichen zur pandemischen Phase abflachen und für einen Großteil der Bevölkerung die Auswirkungen weniger gravierend sind, weil es eine breit vorhandene Immunität durch Impfungen oder überstandene Infektionen gibt.

Nach dem jüngsten Lagebericht des Landesgesundheitsamtes sind seit Beginn der Pandemie insgesamt mehr als 4,99 Millionen Covid-19-Fälle in Baden-Württemberg registriert worden. 18.822 Menschen starben an oder im Zusammenhang mit Corona. Die Zahl der Ansteckungen pro 100.000 Einwohner und in einem Zeitraum von einer Woche liegt derzeit bei 51,8 (Stand 19. Januar, 16.00 Uhr)