Ein Schulweg im Zeitraffer Abitur mit elf Jahren: Lina Heider schreibt Bildungsgeschichte

Abitur mit elf Jahren: Lina Heider schreibt Bildungsgeschichte
Lina Heider erhält ihr Abiturzeugnis – mit gerade einmal elf Jahren. (Bild: picture alliance/dpa | Benjamin Westhoff)

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Deutschlands jüngste Abiturientin begeistert mit Wissensdurst und außergewöhnlichem Talent. Ihr Schulweg dauerte nur sechs Jahre.

Mit gerade einmal elf Jahren hat Lina Heider aus Bonn ihr Abitur bestanden – und damit einen neuen Altersrekord aufgestellt. Sie ist die jüngste Abiturientin Deutschlands und gehört zu den wenigen hochbegabten Kindern, die ein solch außergewöhnliches Bildungsniveau so früh erreichen.

Bereits mit zwei Jahren konnte Lina bis zehn zählen, während der Corona-Zeit verschlang sie täglich bis zu vier Bücher. Mit elf hat sie nicht nur „Faust I“ und „Faust II“ gelesen – sie hat auch das geschafft, woran die meisten Jugendlichen erst im Alter von 17 bis 19 Jahren arbeiten: die allgemeine Hochschulreife. Ihr Abitur legte sie an einem Gymnasium in Bonn ab, das sich auf ihren besonderen Weg eingelassen hat.

Ein Schulweg im Schnelltempo

Linas Bildungsweg verlief in rasantem Tempo: ein Jahr Grundschule, dann der direkte Sprung in die fünfte Klasse, von dort in die achte, zehnte, elfte – und schließlich in die zwölfte Klasse. Die Schulzeit der Hochbegabten dauerte damit insgesamt nur sechs Jahre.

Vor Lina hielt Ruben Charara den Rekord als jüngster Abiturient in Deutschland. Er bestand 2022 im Alter von zwölf Jahren. Auch Jonathan Plenk (13) und Mirko Fillbrunner (14) gehören zu den jüngsten deutschen Abiturienten. Doch selbst unter den rund zwei Prozent Hochbegabten in der Bevölkerung – also Menschen mit einem IQ über 130 – ist ein so früher Abschluss wie der von Lina äußerst selten. Denn Talent allein reicht nicht: Auch individuelle Förderung, Motivation und familiäre Unterstützung spielen eine zentrale Rolle.

Herausforderungen im System

Linas Geschichte zeigt aber auch die Hürden, denen Hochbegabte im deutschen Bildungssystem begegnen. Langeweile im Unterricht, bürokratische Hürden beim Überspringen von Klassen – all das kann dazu führen, dass Begabte unterfordert und unglücklich sind. Auch Lina schilderte rückblickend, dass sie sich in der Grundschule oft langweilte. In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte sie: „Ich habe so getan, als hätte ich Bauchweh; ich wollte nicht zur Schule.“

Erst mit sieben Jahren wechselte sie auf ein Gymnasium. Dort konnte sie endlich in ihrem Tempo lernen. In der Pandemiezeit entwickelte sich ihre Leselust weiter – ihre Familie wurde Mitglied in allen umliegenden Bibliotheken.

Kein Mindestalter fürs Abi

Dass Lina ihr Abitur mit elf Jahren machen konnte, ist rechtlich möglich: Es gibt in Deutschland kein festgelegtes Mindestalter für die Prüfungen. Wer die Anforderungen der Oberstufe erfüllt und zugelassen wird, darf teilnehmen – unabhängig vom Alter. Die Hochschulreife berechtigt zur Aufnahme eines Studiums.

Und wie geht es weiter? Einen konkreten Berufswunsch hat Lina noch nicht. Sie interessiert sich aktuell für viele Fachrichtungen. An der Universität Bonn besucht sie bereits Kurse in Volkswirtschaftslehre – ein erster Vorgeschmack auf das, was sie erwartet.

Dieser Beitrag wurde unter Mitwirkung eines KI-Systems erstellt und von der Redaktion geprüft.

(Quelle: BILD, WELT)