Towerstars verlieren in Dresden knapp

Towerstars verlieren in Dresden knapp
Spielszene zum 3:2 Anschlusstreffer von Sam Herr. (Bild: F. Enderle)

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Ravensburg – Im Top-Duell bei den Dresdner Eislöwen sind die Towerstars beim knappen 4:3 ohne Punkte geblieben. Zwar brachten sich die Oberschwaben nach 2-Tore-Rückständen in Reichweite von Punkten, der nicht unverdiente Ausgleich wollte am Ende aber nicht mehr fallen.

Beide Clubs konnten in diesem Top-Duell zwischen dem Tabellenzweiten und -dritten nicht in Bestbesetzung auflaufen. Bei den Towerstars hatte sich die Lage nicht noch drastischer dargestellt, da sich die beiden Stürmer Robbie Czarnik sowie Georgiy Saakyan doch zurückmelden konnten und die Ingolstädter Förderlizenzstürmer Louis Brune sowie Enrico Henriquez-Morales zur Verfügung standen.

In den ersten Minuten rackerten sich die Towerstars verbissen in Richtung gegnerisches Tor, den ersten Treffer markierten allerdings die Gastgeber. Rund dreieinhalb Minuten waren gespielt, als Dresden nach Puckeroberung schnell umschaltete und Mike Fischer kurz nach der blauen Linie aus der Drehung aufs Tor schlenzte – 1:0 für Dresden. Die Towerstars steckten den frühen Rückstand insgesamt gut weg, allerdings taten sie sich in der Folgezeit schwer, kontrolliert in die Angriffszone zu spielen.

Auch die Oberschwaben standen defensiv effektiv, weshalb auf beiden Seiten hochkarätige Möglichkeiten Fehlanzeige waren. Das änderte sich dann aber in der 14. Minute. Enrico Henriquez-Morales setzte sich hinter dem Tor durch und spielte Louis Brune frei, der brachte den Puck allerdings nicht an Eislöwen Torhüter Janick Schwendener vorbei. Die gute Möglichkeit auf den nicht unverdienten Ausgleich eröffnete sich den Ravensburger Cracks eine Minute später. Mike Fischer musste wegen Beinstellens auf die Strafbank, Dresden stand allerdings gut abgestimmt in der eigenen Zone und ein verbissenes Solo von Vincenz Mayer blieb die einzige nennenswerte Chance. Auf der Gegenseite rettete Towerstars Keeper Jonas Langmann zwei Minuten vor der Pause, als er nach einem 2 gegen 1 Break der Eislöwen das Duell gegen Adam Kiedewicz gewann.

Im zweiten Abschnitt gab es bereits nach 18 Sekunden Aufregung. Nach einem Zusammenprall mit Dresdens Topscorer Jordan Knackstedt blieb Vincent Hessler benommen liegen. Zunächst war kein Regelverstoß angezeigt, die Unparteiischen konsultierten wegen des Verdachts auf eine große Strafe jedoch den Videobeweis. Heraus kam letztlich eine 2-Minuten-Strafe gegen Knackstedt, das Powerplay blieb jedoch ohne Ertrag. Die Partie hatte mehr Tempo und das Spielgeschehen wog hin und her. David Zucker hatte in der 25. Minute eine vielversprechende Szene, drei Minuten später lenkte Sam Herr einen Pass nur hauchdünn über das Tor. Die ungenutzten Chancen bekamen einen durchaus ärgerlichen Beigeschmack, denn die Dresdner Eislöwen wussten ihre Möglichkeiten effektiver zu nutzen. Als die Towerstars in der 30. Minute nach einem Puckverlust deutlich zu spät in der Rückwärtsbewegung waren und in einen 3 gegen 1 Konter der Eislöwen gerieten, drückte Johan Porsberger den Puck zum 2:0 durch die Schoner von Jonas Langmann.

Die Antwort der Towerstars folgte exakt zwei Minuten später. Tim Sezemsky schlenzte vom rechten Bullykreis aus in Richtung Tor, dort gab Sam Herr der Scheibe noch einen entscheidenden Tipp mit, nur noch 2:1. Allerdings hatte auch dieser Spielstand nicht allzu lange Bestand. 34 Sekunden nach dem Anspielbully fiel ein von Jonas Langmann zur Seite abgewehrter Puck direkt vor die Füße von Mike Fischer, der musste dann nur ins leere Tor einschieben. Danach hingen die Oberschwaben kurz durch, allerdings sah die Lage schon wieder deutlich freundlicher aus, als Sam Herr drei Minuten vor der Pause mit einem wuchtigen Antritt den Puck zum 3:2 Anschlusstreffer in die Maschen setzte.

Auch der Schlussabschnitt präsentierte ein spannendes Spitzenspiel, in dem sich die Gastgeber bereits nach eineinhalb Minuten einen weiteren Vorteil verschafften. Robbie Czarnik musste wegen eines Beinstellens in der Angriffszone auf die Strafbank, das fällige Powerplay verwertete Johan Porsberger dann per Direktabnahme zum 4:2. Doch wieder schüttelten die Oberschwaben den Dämpfer postwendend ab. Drei Minuten waren im Schlussabschnitt erst gespielt, als diesmal Dresden in einen 3:1 Konter lief und Sam Herr mit dem 4:3 den persönlichen Hattrick perfekt machte. Nach einem Unterzahlspiel in der 45. Minute, das die Towerstars diesmal schadlos überstanden, hatte Charlie Sarault den Ausgleich vor Augen. Er tauchte nach einer Körpertäuschung frei vor Schwendener auf, scheiterte aber aus kurzer Distanz am Eislöwen Keeper.

Die Oberschwaben drückten weiter und hatten mehr vom Spiel, in der Schlussphase spielten sich vor dem Dresdner Tor dann teils dramatische Szenen ab. 2 Minuten und 15 Sekunden vor Ende nahm Towerstars Coach Peter Russell eine Auszeit und ließ den Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers draußen, doch der Ausgleich wollte nicht mehr fallen.

Towerstars Coach Peter Russell war mit der physischen Präsenz seines Teams nicht gänzlich zufrieden. „Irgendwie waren wir die Hälfte des Spiels mit einem Bein im Bus“, resümierte er und ergänzte: “Im Schlussabschnitt waren wir deutlich agiler, aber das reicht in solch einem Spitzenspiel halt nicht.“

(Vereinsmitteilung: Ravensburg Towerstars)