SSV Ulm erlebt Niederlage gegen den Karlsruher SC

SSV Ulm erlebt Niederlage gegen den Karlsruher SC
Die Jungs vom SSV Ulm mussten eine bittere Niederlage gegen den KSC eistecken. (Bild: SSV Ulm 1846 Fußball)

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Der SSV Ulm 1846 Fussball verliert unglücklich in einem ausgeglichenen Spiel durch einen Lucky Punch von Franke in der letzten Spielminute mit 0:1.

Das erste Mal seit einem viertel Jahrhundert standen sich am Sonntagmittag, 20. Oktober, zum Baden-Württemberg Duell der SSV Ulm 1846 Fussball und der Karlsruher SC in einem Pflichtspiel gegenüber. Die Gäste aus Karlsruhe reisten als noch ungeschlagener Tabellenvierter zu den Spatzen, welche als Tabellenvierzehnter und Underdog um die nächsten Punkte im heimischen Donaustadion kämpfen. Die Mannschaften von Spatzen-Coach Thomas Wörle und KSC-Trainer Christian Eichner standen sich pünktlich um 13.30 Uhr gegenüber, als Schiedsrichter Michael Bacher die Partie freigibt.
Der SSV spielte in weiß, die Gäste aus Baden in dunkelblau.

Bereits nach sechs Minuten kamen die Gäste durch den bosnischen Nationalspieler Burnic zu ihrem ersten Abschluss im Spiel, als sein flach getretener Torschuss nach Ablage von der Grundlinie nur zentimeterweit vom rechten Pfosten entfernt ins Toraus rollt. Der KSC startete am Sonntagmittag mit dem erwarteten Offensivgeist in die Partie, so verhindert Strompf´s Einsatz im Sechzehner in Minute 14′, dass die Volleyabnahme von Günther im Netz des Ulm-Keepers Thiede einschlägt.

Die darauffolgende Ecke birgte keine Gefahr für die engagierte Ulmer Hintermannschaft, die gegen die aufgeweckten Karlsruher bis dato alle Hände voll zutun hat. In der 20. Spielminute kamen die Spatzen durch ein Zuspiel auf Chessa dann erstmals gefährlich in Richtung des Karlsruher Keeper Weiß. Den halbhohen Ball aus dem Zentrum pflückte die Ulmer Nummer 11 sehenswert aus der Luft, ehe er im eins gegen eins per Hacke den anrauschenden Stoll bediente. Der wuchtige Abschluss des rechten Schienenspielers aus spitzem Winkel landete jedoch am Außennetz.

Nur fünf Minuten später setzte sich Krattenmacher rechts im Strafraum gegen zwei blaue durch. Seinen mittigen Torabschluss mit links konnte Keeper Weiß erst nur zur Ecke abtropfen lassen – greifte diese im Anschluss allerdings souverän aus der Luft (25′). Die Gäste bestimmen in der ersten Hälfte weitestgehend das Spielgeschehen, drückten die Ulmer Reihen tief in die eigene Hälfte, doch auch die Spatzen setzten einige vielversprechende offensive Akzente, so traten beide Mannschaften beim Stand von 0:0 den Weg in die Kabinen an.

Nach dem Seitenwechsel intensivieren auch die Ulmer ihre Offensivambitionen, konnten durch frühes Anlaufen einige Ballgewinne verzeichnen. In der 55. Spielminute wurde eine Hereingabe von Hyryläinen aus dem Halbfeld durch KSC-Keeper Weiß unglücklich vor die Füße von Stoll geklärt, der Maß nimmt und die Kugel mit dem linken Innenrist in Richtung Kreuzeck sendete.

Der bereits geschlagene Weiß konnte sich auf Franke im Rückraum verlassen, der das Leder in höchster Not per Kopf zur Ecke entschärfen konnte. Bei dem folgenden Standard verschätzte sich Weiß, so dass der Ball abermals vor den Füßen von Stoll landete, der vorbei am KSC-Keeper zu Maier in die Mitte querlegen kann. Den überraschenden Ball konnte Maier im Zentrum nicht unter Kontrolle bringen, so landet dessen Abschluss aus kurzer Distanz deutlich über der Querlatte (56′).

Im Anschluss der Ulmer Doppelchance schwindete das Spatzen-Oberwasser allmählig, so egalisierte sich die Partie im Mittelfeld, ohne das eine der beiden Mannschaften auf den ersten Treffer der Partie drängte. Chessa’s Abschluss (63′) sowie Zivzivadze’s Chance für den KSC (77′) stellen bis tief in die Nachspielzeit die einzig nennenswerten Ereignisse dar. Kurz vor Spielende konnten die Karlsruher durch eine Eckball-Serie vor dem Ulmer Gebälk dann jedoch nochmals Unruhe streuen, als es den Spatzen wiederholt nicht gelang das Leder aus der Gefahrenzone zu befördern.

Mit dem letzten Eckball des Spiels gelang Franke nach einer abgefälschten Hereingabe dann per Kopf der Lucky Punch zur 0:1-Führung (90+4′). Nach ausgelassenem Jubel der Gäste pfeift Schiedsrichter Bacher die Partie ab.

Die Stimme zum Spiel mit Lennart Stoll

„Servus Lennart, 0:1 Niederlage am 9. Spieltag der 2. Bundesliga gegen den Karlsruher SC – in der Art und Weise sicherlich eine bittere Pille. Stimmt es trotzdem positiv, dass man zumindest über 90 Minuten mit einer absoluten Topmannschaft mithalten konnte?“

Lennart Stoll: „Ich muss jetzt gerade noch sagen, dass es schwierig ist die richtigen Worte zu finden, das Positive zu sehen. Es war schon ein echter Nackenschlag in der letzten Aktion, der letzten Sekunde im Spiel, so ein Standard Tor zu kriegen. Aber ich glaube das bringt jetzt nichts mehr. Jetzt ist es passiert und wir müssen das Positive herausnehmen – ich denke wir haben ein gutes Spiel gemacht und darauf müssen wir aufbauen.“

„Wäre eine Punkteteilung aus deiner Sicht gerecht gewesen?“

Ja, ich finde schon. Ich finde es ist dann irgendwann eigentlich auf ein 0:0 herausgelaufen. Ich fand eigentlich auch, dass wir ein ticken mehr vom Spiel hatten. Am Anfang hatte Karlsruhe ihre Aktionen, aber wir haben in der zweiten Halbzeit ein, zwei Bretter gehabt, die ganz knapp waren.

Fazit & Ausblick

Der SSV bot den ungeschlagenen Karlsruhern über 90 Minuten lang ebenbürtig die Stirn und verloren letztlich unglücklich. Nach einer soliden ersten Halbzeit starteten die Spatzen furios in die zweiten 45 Minuten, konnten jedoch deutlich zunehmende Offensivpower in nichts zählbares ummünzen. Ein Lucky Punch des KSC führte zur ernüchternden 0-Punkte ausbeute. Für die nun zweitplatzierten Karlsruher geht es am kommenden Wochenende beim Hauptstadtclub aus Berlin weiter. Der SSV geht Auswärts in Darmstadt auf Punktejagd.

(Vereinsmitteilung: SSV Ulm)