Eine der größten deutschen Fußball-Legenden ist verstorben

Eine der größten deutschen Fußball-Legenden ist verstorben
Fussball -Legende Gerd Müller ist im Alter von 75 Jahren gestorben (Bild: picture alliance / SvenSimon | SVEN SIMON)

München (tmy) – Gerd Müller, ehemaliger Stürmerstar des FC Bayern München und der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, lebt nicht mehr. Der 75-Jährige, der zuletzt schwer erkrankt in einem Pflegeheim bei München wohnte, hat das irdische Spielfeld für immer verlassen. Ein persönlicher Nachruf.

Lieber Gerd, ich habe dich zwar nie selbst spielen sehen, also live im Stadion oder am Fernseher, aber ich habe dich und diese Karriere des kleinen und bescheidenen Mannes aus Nördlingen immer bewundert. Diesen Torriecher hatte kein anderer Angreifer dieser Welt, dieses Gefühl für die Situation.

Ja, dieses „hier könnte etwas gehen“ oder „da kommt der Ball hin“ hatte keiner so drin wie du, aber du hast dieses Talent an einen deiner Zöglinge aus der Bayern-Jugend, also übrigens an einen gewissen Thomas Müller, weitergegeben. Seinen Spielweise trägt deine Handschrift – das ist nicht zu übersehen.

Du hast ein großes Herz gehabt, warst immer für deine Familie und Freunde da, sowie es einst auch dein langjähriger Weggefährte Uli Hoeneß gewesen ist, als es dir im fernen Amerika nicht ganz so gut ging – gesundheitlich und finanziell. Aber du bist dank Uli zurückgekommen und hast im Verein den Nachwuchs ohne Starallüren betreut.

Ich durfte einige Einheiten an der Säbener Straße miterleben, wie du den kleinen Kickern auf Augenhöhe begegnet bist und ihnen mitunter auch vorgemacht hast, was du gerne von ihnen sehen möchtest – und wie. Denn du wusstest, wovon du redest, weil du deine Buden mit den Füßen, Beinen, dem Kopf sowie sogar im Sitzen oder liegend erzieltest.

68 Stück in 62 Länderspielen sind es gewesen, insgesamt 365 BL-Tore im Bayern-Trikot und bis vergangene Saison hieltest du den Bundesliga-Rekord mit 40 Treffern in 34 Partien aus der Saison 1971 / 1972. Diesen Rekord hast du inzwischen an Robert Lewandowski verloren, die neue Tormaschine des deutschen Rekordmeisters.

Dennoch wirst du die „Nummer 1“ bleiben. Ruhe in Frieden, mein lieber „Bomber der Nation“!