Die besten Tipps zur Einschulung Sorgenfresser, Süßigkeiten, Schreibkram: Was kommt in die Schultüte?

Sorgenfresser, Süßigkeiten, Schreibkram: Was kommt in die Schultüte?
Für all die vielen ABC-Schützen beginnt nach den Sommerferien mit der Einschulung eine neue Ära. (Bild: picture alliance / Kirchner-Media | Christopher Neundorf)

Bald ist er da, der Tag der Einschulung. Nicht nur für die ABC-Schützen ist der neue Lebensabschnitt aufregend. Vor dem Schulstart sind besonders die Eltern gefordert und viele Dinge müssen erledigt werden. Nicht zu vergessen: die Schultüte! Was gehört rein und was bleibt lieber draußen? Wir haben die wichtigsten Tipps zusammengestellt.

Praktisches hat immer Platz in der Schultüte

Wenn sich die großen Ferien dem Ende neigen, beginnt für viele Kids der Ernst des Lebens. In den Familien geht es dann oft zu, wie in einem Bienenstock. Welcher Schulranzen passt zu meinem Kind, was für Stifte soll man kaufen, lohnen sich umweltfreundliche Produkte und was für eine Vesperbox ist passend? Dazu kommt die Organisation der Einschulungsfeier, Kuchen backen und gibt es wirklich zartrosa Heft-Hüllen in DIN A6?

Beim ersten befüllen des Mäppchens zum Schulanfang empfehlen sich Bleistifte und Buntstifte aus unlackiertem Holz.
Beim ersten befüllen des Mäppchens zum Schulanfang empfehlen sich Bleistifte und Buntstifte aus unlackiertem Holz. (Bild: picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer)

Eines vorweg. Praktische Dinge wie Malstifte, Füller und eine Trinkflasche können locker in die Schultüte gepackt werden. Das Ganze mit einem kleinen Glücksbringer, gesunden Naschereien mit wenig oder gar keinem Zucker und vielleicht ein paar Spielideen für die Pause aufpeppen. Wenn Brotdose und Trinkflasche mit dem Namen der oder des Neu-Schülers individualisiert sind, bekommen sie direkt noch mehr Geschenk-Charakter.

Auch Armbanduhren, Boxen für die verlorenen Zähne oder Sorgenfresser sind sehr beliebte Mitgebsel in der Schultüte. Sorgenfresser sind Plüschtiere mit Reißverschlussmund, die die Sorgen der Kinder praktischerweise über Nacht auffressen.

Auf das Gewicht der Schultüte achten!

Extra Eltern-Tipp, der gern vergessen wird: Nehmen Sie nicht unbedingt die größte Schultüte und füllen Sie sie auch nicht bis zum Rand. Der kleine ABC-Schütze muss mehrere Stunden mit dem Ding durch die Gegend laufen und für Fotos posieren. Das wird aber eine verdammt anstrengende Angelegenheit, wenn er das Teil kaum tragen kann.

Beim Füllen der Schultüte gehen die Meinungen auseinander. Gut gemeint ist nicht immer gut.
Beim Füllen der Schultüte gehen die Meinungen auseinander. Gut gemeint ist nicht immer gut. (Bild: picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd)

Schulranzen: Grelle Farben werden besser gesehen

„Mindestens 20 Prozent der Vorder- und Seiten­flächen eines Schulranzens sollten aus fluoreszierenden Signalfarben bestehen,“ so die Stiftung Warentest. Es darf gern leuchtend pink oder knallgrün sein. Denn diese Farben leuchten tags­über besonders grell und das menschliche Auge nimmt sie schneller wahr als andere.

Brustgurt, Schultergurt, Bewegungsfreiheit & Gewicht: Darauf kommt es an beim Ranzenkauf

Die Optik eines Schulranzens ist für Kinder im ersten Moment das Wichtigste. Eltern sollten aber ein Wort mitreden und den passgenauen Tragekomfort im Blick haben. Um den Rücken perfekt zu schonen, sollte der Schulranzen an mehreren Stellen anliegen und entsprechend gepolstert sein. Größe und Gewicht eines Kindes spielen hier eine große Rolle. Wichtig ist, dass der Ranzen mal mit leichtem T-Shirt und mit dicker Winterjacke probiert wird. Das Kind muss auf alle Fälle genügend Bewegungsfreiheit haben. Nicht zu vergessen ist das Steh­vermögen. Ob leer oder vollgepackt – der Ranzen darf nicht kippen.

Riemen als Stolperfallen

Die Schultergurte sollten mindestens vier Zenti­meter breit und gut gepols­tert sein. Die Riemen dürfen nicht zu lang sein, denn dann besteht die Gefahr, dass die Kinder dadurch stolpern. Die Faustregel: Die Oberkante des Ranzens sollte mit der Schulterhöhe des Kindes eine Linie bilden und die Gurte müssen sich leicht verstellen lassen. Das Leergewicht sollte 1,3 kg nicht überschreiten. Kleine Kinderhände müssen in der Lage sein, Schnallen ohne große Mühe öffnen zu können. Ganz wichtig: Auf genügend Platz für Hefte, Bücher, Mäppchen & Co. achten.

Die Umwelt im Blick bei Farben und Heften

Umweltfreundliche Produkte lohnen sich dem Kind und der Umwelt zuliebe. Der Griff zu ganz billigen Materialien sollte vermieden werden. Hier sind oft viele Schadstoffe und Weichmacher zu finden. Schul­kinder spielen, malen und schreiben mit Stiften. Eine beliebte Marotte ist das Anknabbern am Stift-Ende.

Es gibt Alternativen

Doch dieser Knabberspaß ist nicht unbedenklich. Textmarker lassen sich durch weiche, trockene Textmarker in Holz, die trotz leuchtender Farben das Markierte nicht verschmieren, ersetzen. Im aktuellen Test der Stiftung Warentest „Unterm Strich unerfreulich“ wurde Schulbedarf auf seine Schadstoffe überprüft. Ein Blick ins Heft lohnt sich auf alle Fälle.

Schulanfänger knabbern gerne an den Stiften. Eltern sollten daher die Schadstoffe im Blick haben.
Schulanfänger knabbern gerne an den Stiften. Eltern sollten daher die Schadstoffe im Blick haben. (Bild: Pixabay)

Hefte aus Altpapier

„Papier, das aus Altpapier hergestellt wurde, belastet die Umwelt sehr viel weniger als Papier aus frischem Holz. Beim Kauf der Schulhefte sollten Eltern daher auf das Label Blauer Engel achten. Das garantiert, dass die Hefte aus 100 Prozent Altpapier hergestellt wurden und bei der Produktion der Wasser-, Energie- und Chemikalieneinsatz reduziert sind“, so der NABU.

Grau war gestern

Und keine Angst: Das „Öko-Papier“ von heute ist nicht mehr grau, die Tinte verläuft nicht und das Radieren fällt nicht schwerer als auf anderem Papier. Kleiner Tipp: Schreibhefte aus Altpapier sind zudem meistens günstiger als Hefte aus neuem aus Holz gewonnenem Zellstoff.

Gut zu wissen: Bezeichnungen wie „Aqua pro Natura“ und „Weltpark Tropenwald“, „holzfrei“ oder „chlorfrei gebleicht“ hingegen können irreführend sein. Öko-Schreibhefte sind zudem meistens günstiger.

Spart Geld und schont die Umwelt

Bei Malkästen empfiehlt es sich, an auswechselbare Farbnäpfe denken. Ist eine Farbe leer, muss nicht der komplette Kasten ausgetauscht werden. Das spart Geld und schont die Umwelt. Auch gibt es Wasserfarben auf der Basis von pflanzlichen Grundstoffen.

Wasserfarben aus Naturmaterialien ohne bedenkliche Inhaltsstoffe empfehlen sich besonders, denn wenn Kinder malen, landen die Farben gerne auch mal im Mund statt auf dem Papier. 
Wasserfarben aus Naturmaterialien ohne bedenkliche Inhaltsstoffe empfehlen sich besonders, denn wenn Kinder malen, landen die Farben gerne auch mal im Mund statt auf dem Papier. (Bild: Pixabay)

Radierer aus Kautschuk

Der NABU: Auf Tintenkiller sollte verzichtet werden, denn sie enthalten giftige Inhaltsstoffe und erzeugen zudem Plastikmüll. Stattdessen durchstreichen oder einen Radierer aus Kautschuk verwenden, mit dem sich auch Tintenspuren beseitigen lassen. Einige Anbieter bieten auch Korrekturflüssigkeiten auf Wasserbasis an.

Für den kleinen Durst

Kinder lieben Säfte. Unbeschichtete Trinkflaschen aus Aluminium sind beispielsweise nicht für saure Getränke wie Fruchtsäfte geeignet, weil in diesem Fall Aluminium an den Inhalt abgegeben werden kann. Für die tägliche Nutzung sind dünnwandige Edelstahlflaschen empfehlenswert – auch wegen der Bruchgefahr im Vergleich mit Glas.

Entspannt Rechnen, Schreiben und Lesen

An einem guten Schreibtisch macht das Lernen gleich mehr Spaß und Kinder arbeiten entspannter. Ein idealer Arbeitsbereich ist hell und freundlich. Das Licht des Fensters kommt am besten von hinten oder der Seite. Großes Augenmerk sollte beim Kauf auf einen mitwachsenden Schreibtisch gelegt werden. Hier zahlt sich Qualität aus. Stühle, bei denen Höhe und Sitzwinkel praktisch eingestellt werden können, sind wichtig.

Zappelphilipp lässt grüßen

„Sitz still“ ist vorbei. Heute weiß man, dass der natürliche Bewegungsdrang von Kindern nicht unterdrückt werden sollte. Empfehlenswert hierbei sind Stühle mit beweglichen Sitzflächen. Sie fördern aktives Sitzen und passen sich der Lageveränderung des Körpers an. Die Schreibtischplatte sollte auf alle Fälle geneigt werden können. Experten empfehlen eine Größe von 90 x 60 cm. So bleibt auch noch genug Platz zum Malen und Basteln.

Smartphone zur Einschulung?

Wer seinen Kindern das erste Smartphone als Überraschung in die Schultüte stecken möchte, darf dabei nicht nur an die Vorteile der Erreichbarkeit denken. Es gibt auch viele Nachteile. Für eventuelle Straftäter sind Kinder ebenso überall erreichbar wie für die Eltern. Der erste Kontakt wird hier häufig über die von Kindern und Jugendlichen genutzten Apps oder Spielen mit In-Game-Chat-Funktion hergestellt. Lesen Sie hierzu unseren Bericht „Gehört das Smartphone zur Einschulung in die Schultüte?“ mit vielen Tipps der Polizei.