Tipps der Polizei Gehört das Smartphone zur Einschulung in die Schultüte?

Gehört das Smartphone zur Einschulung in die Schultüte?
Erschreckend: Im ersten Halbjahr 2022 wurden der Meldestelle Internet Watch Foundation über 200.000 Fälle von Kindesmissbrauch im eigenen Kinderzimmer über das Internet gemeldet. (Bild: Canva)

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Kinder bekommen oft ihr erstes Smartphone im Alter zwischen 6 und 11 Jahren. Immer öfter landen diese auch in der Schultüte oder werden zum Wechsel auf die weiterführende Schule geschenkt.

Gerade jüngere Kinder brauchen einfache Tipps für einen sicheren Umgang mit dem Smartphone. Ganz wichtig: Kinder sind auch für Straftäter erreichbar.

Eltern sollten Kinder von Anfang an begleiten

Kinder können die Gefahren, die in der digitalen Welt lauern, noch gar nicht einschätzen. Sie nutzen digitale Medien spielerisch und mit großer Neugier. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern Ihre Kinder von Anfang an begleiten und ihnen den sicheren Umgang mit Smartphone und Co. vermitteln.

Den Umgang mit digitalen Medien lernen

Genau wie in der echten Welt, müssen sie die richtigen Wege erst lernen, um sich zurecht zu finden. Eltern sollten daher gemeinsam mit ihrem Kind das Smartphone einrichten, kindgerechte Apps auswählen und installieren. Zeigen Sie spezielle Webseiten und für Kinder sichere Suchmaschinen, wie fragFINN.de, und erklären Sie den Umgang damit. So bleibt der Spaß am Smartphone für Groß und Klein auch im Alltag erhalten.

Augen und Ohren offenhalten

Neben einem Antivirenprogramm ist es wichtig, die Sicherheits- und Privatsphäreeinstellungen jeder App genau zu prüfen. Da sich App-Berechtigungen und Privatsphäreeinstellungen z. B. im Rahmen eines Updates ändern können, sollten diese Einstellungen regelmäßig kontrolliert werden.

Die Sicherheit nicht außer Acht lassen

Wer seinen Kindern das erste Smartphone schenkt, sollte dabei auch an die Sicherheit der Kleinen denken. Über die Vorteile von Smartphones im Alltag, vernachlässigen viele Eltern diesen Aspekt. Der größte Vorteil liegt auf der Hand: Kinder sind unterwegs stets erreichbar, auf dem Schulweg, bei Freunden oder auf dem Weg zum Sport oder können sich bei den Eltern melden, wenn etwas ist.

Für Straftäter ebenfalls überall erreichbar

Doch genau das birgt auch erhebliche Risiken: Denn damit sind sie auch für Straftäter stets und überall erreichbar. Der erste Kontakt wird dabei häufig über von Kindern und Jugendlichen genutzten Apps oder Spielen mit In-Game-Chat-Funktion hergestellt.

Erschreckend

So legt die Internet Watch Foundation in ihrem aktuellen Bericht eine erschreckende Bilanz vor: Alleine im ersten Halbjahr 2022 wurden der Meldestelle über 200.000 Fälle von Kindesmissbrauch im eigenen Kinderzimmer über das Internet gemeldet.

So nutzen Kinder ihr Smartphone sicher

  • Schütze dein Smartphone vor fremdem Zugriff, z.B. durch den Fingerabdruckscanner oder einen Zahlencode. Ein Wischmuster allein reicht nicht.

  • Gib Passwörter nicht an Freunde weiter.

  • Lade keine Spiele, Apps usw. aus unbekannten Quellen herunter. Damit das nicht zufällig passiert, deaktiviere diese Funktion in den Einstellungen.

  • Führe regelmäßig Updates durch und verwende ein Antivirenprogramm.

  • Aktiviere Bluetooth nur, wenn du diese Funktion wirklich brauchst, z. B. wenn du mit deinen Eltern Daten austauschen willst.

  • Wenn du von fremden Personen kontaktiert wirst, unangemessene Bilder oder Videos zugeschickt bekommst, wende dich auf jeden Fall an die Eltern oder eine andere Person deines Vertrauens.

(Quelle: Polizeiliche Kriminalprävention)