Schüler verantworten einen Handwerksbetrieb virtuell

Schüler verantworten einen Handwerksbetrieb virtuell
(v.l.n.r.): Fachlehrer Julian Ruckdäschel (Friedrich-Schiller-Realschule Langenau), Yannick Schlögl, Micha Schmid, Schulleiterin Susanne Lorych-Kosztovics und Ausbildungsberater Michael Scheiffele (Handwerkskammer Ulm). (Bild: Handwerkskammer Ulm)

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Ulm – Der landesweite Schülerwettbewerb „MeisterPower“ ist im Schuljahr 2020 / 2021 in die dritte Runde gegangen. In diesem Corona-Jahr haben zwischen Ostalb und Bodensee – laut Pressemitteilung der Handwerkskammer Ulm – 1512 Schülerinnen und Schüler am Online-Planspiel teilgenommen.

Ausgezeichnet worden seien die Friedrich-Schiller-Realschule Langenau und die Realschule Erbach aus dem Gebiet der Handwerkskammer Ulm. „Für uns ist das ein toller Erfolg. Es freut mich natürlich, dass unsere Schule nun in diesem Jahr auch unter den Preisträgern ist“, erklärt Schulleiterin Susanne Lorych-Kosztovics von der Friedrich-Schiller-Realschule in Langenau.

Und Nicole Dolpp, Schulleiterin der Realschule Erbach, fügt hinzu: „Was uns neben der Auszeichnung besonders freut, ist, dass viele Schülerinnen und Schüler die duale Ausbildung – gerade auch in Handwerksberufen – als echte berufliche Chance wahrnehmen und auch angehen wollen.“

An der Realschule Erbach freuen sich Schulleiterin Nicole Dolpp (2.v.r.), die Fachlehrer und natürlich auch die prämierten Schüler über den Besuch von Michael Scheiffele (ganz rechts).
An der Realschule Erbach freuen sich Schulleiterin Nicole Dolpp (2.v.r.), die Fachlehrer und natürlich auch die prämierten Schüler über den Besuch von Michael Scheiffele (ganz rechts). (Bild: Handwerkskammer Ulm)

Im Planspiel „MeisterPower“ schlüpfen Schüler / innen – so die Handwerkskammer weiter – in die Rolle der Chefin oder des Chefs eines virtuellen Handwerksbetriebs. Sie entscheiden, kalkulieren Angebote, planen Ressourcen, Material und Werkzeug sowie Auftragsarbeit und müssten gleichzeitig den Überblick über die Finanzen behalten. Die Jugendlichen treffen selbstständig unternehmerische Entscheidungen.

Dabei stünden sie vor der Herausforderung, innerhalb von drei Monaten ein möglichst gutes Betriebsergebnis zu erreichen. Im Wettbewerb könnten die Schüler / innen sich selbst, ihre Nervenstärke, ihr Organisationstalent und ihre Vertriebskünste testen. Dadurch lernen sie ihre Fähigkeiten besser kennen und finden heraus, welcher Beruf zu ihnen passen könnte.

Durch diese erste Berufsorientierung würden ihnen spielend wirtschaftliche Zusammenhänge nähergebracht und sie lernen, wie Handwerksbetriebe arbeiten und was Betriebsführung bedeutet. Mit Hilfe der Lernsoftware könnten die Schüler in diversen Szenarien ihr unternehmerisches Können üben. Inhalts- und prozessbezogen werden Kompetenzen aus dem Bildungsplan des Faches Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung (WBS) vermittelt.

Der Wettbewerb richtet sich an Schüler / innen aller allgemeinbildenden Schulen der Klassenstufen sieben bis elf. Gewonnen haben im Niveau 1 (Klassen sieben bis neun) Jan Knöpfle von der Realschule Erbach und im Niveau 2 (Klassen zehn und elf) Yannick Schlögl und Micha Schmid von der Friedrich-Schiller-Realschule in Langenau. Die Sieger bekommen Urkunden und Sachpreise im Gesamtwert von rund 6000 Euro. Im Ulmer Kammergebiet haben rund 120 Schulklassen Zugang zu diesem Lernangebot.

Das Lernprogramm wird beispielsweise im Bodenseekreis vom Gymnasium Überlingen und der Ludwig-Dürr-Schule Friedrichshafen genutzt. Im Landkreis Ravensburg arbeitet das Hans-Multscher-Gymnasium in Leutkirch mit der Software, im Landkreis Biberach das Carl-Laemmle-Gymnasium Laupheim, im Alb-Donau-Kreis die Realschule Erbach und die Friedrich-Schiller-Realschule Langenau, in Ulm die Albrecht-Berblinger-Schule, im Landkreis Heidenheim das Buigen-Gymnasium und im Ostalbkreis das Ostalb-Gymnasium Bopfingen.

Interessierte Jugendliche, die mit dem Kopf und den Händen arbeiten wollen und über eine Ausbildung in einem Handwerksberuf nachdenken, könnten sich um einen Ausbildungsplatz in der Region bewerben. Ob abgebrochenes Studium, direkt von der Schule oder nach einer Orientierungsphase – die Gelegenheit sei da und die Startbedingungen gut. Im Gebiet der Handwerkskammer seien in diesem Jahr noch mehr als 500 Lehrstellen unbesetzt.

Derzeit könnten sich junge Menschen praktisch in jeder Region noch nahezu jeden Berufswunsch erfüllen. Weitere Informationen zum Wettbewerb sowie zur Lernsoftware gibt es bei Michael Scheiffele, unter der Telefonnummer 0731/1425-6224, per E-Mail an [email protected] oder unter www.meister-power.de im Netz.