Rückläufige Fischfänge und Artenschutz im Fokus der IBKF

Rückläufige Fischfänge und Artenschutz im Fokus der IBKF
Die Fänge der Fische, insbesondere der Felchen, waren im Vergleich zum Vorjahr deutlich niedriger. (Bild: Ulrich Stock)

WOCHENBLATT

Säntis – Die 66 Berufsfischerinnen und Berufsfischer am Bodensee-Obersee haben im vergangenen Jahr 234 Tonnen Fische gefangen. Damit waren die Fänge, insbesondere die der Felchen, erneut deutlich niedriger als im Vorjahr. Die IBKF unterstützt die Berufsfischerinnen und Berufsfischer in Ausbildung in dieser schwierigen Situation mit zusätzlich erlaubten Geräten. Zudem setzt sie sich für den Schutz der gefährdeten Nase ein.

2021 hat die Berufsfischerei am Bodensee-Obersee insgesamt 234 Tonnen Fische gefangen. Dies sind 21 % weniger als im Vorjahr. Das Fangergebnis liegt damit 40 % unter dem Mittelwert der letzten 10 Jahre. Die Fischerinnen und Fischer fingen vor allem weniger Felchen (-43 % im Vergleich zum Vorjahr). Am Fang waren 66 Berufsfischerinnen und Berufsfischer mit Hochseepatent beteiligt.

Die IBKF hat an ihrer Jahrestagung am 22. Juni 2022 diese zunehmend schwierige Lage der Berufsfischerei besprochen. Sie zeigt sich besorgt über den starken Bestand der invasiven Arten Stichling und Quaggamuschel sowie die weitere Zunahme der Kormorane am See. Die Bevollmächtigten fordern ein international abgestimmtes Kormoranmanagement am Bodensee bald zu beginnen. Die IBKF will den traditionellen Berufszweig der Fischerei am «Schwäbischen Meer» unterstützen.

Sie hat deshalb beschlossen, das volle Kontingent an Gerätschaften für lernende Fischerinnen und Fischer zu erlauben. Der Fang der Angelfischer blieb im letzten Jahr mit 46 Tonnen weitgehend konstant. Um den Welsbestand besser befischen zu können, erlaubt die IBKF neu neben dem
Aal- auch den Welsfang vom Bodenseeufer aus bis 01:00 Uhr nachts.

Im Artenschutz hat sich die IBKF im Rahmen einer Arbeitsgruppe in den letzten Jahren intensiv mit der heute sehr seltenen Langdistanzwanderart Nase (Chondrostoma nasus) auseinandergesetzt. In einer neuen Studie zeigte sie, dass sich die Nasenpopulationen der verschiedenen Bodenseezuflüsse genetisch unterscheiden.

Für die Förderung dieser gefährdeten Art setzt sich die IBKF weiterhin ein.

(Pressemitteilung: Internationale Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei/IBKF)