Mit Herz und Hand Zwei junge Frauen finden ihren Traumjob in der Pflege

Zwei junge Frauen finden ihren Traumjob in der Pflege
Aileen Machacek (links) und Samanta Simunovic haben in der Pflege den richtigen Berufsweg gefunden. (Bild: Klinikum Landkreis Tuttlingen gGmbH)

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Manchmal führt ein Umweg zum Traumjob: Aileen Machacek und Samanta Simunovic, beide 18 Jahre alt, haben ihren beruflichen Weg in der Pflege gefunden.

Für Aileen Machacek begann alles mit einer Ausbildung zur Chirurgiegerätemechanikerin. Anfangs schien alles zu passen, doch bald machte sich Langeweile breit. Die Tage zogen sich endlos, und auch das Arbeitsklima verschlechterte sich. Schließlich wurde Aileen klar, dass sie ihre berufliche Zukunft woanders suchen musste. Ein Pflegepraktikum im Klinikum Landkreis Tuttlingen (KLT) brachte die Wende: „Das ist das Richtige für mich!“, erkannte die 18-Jährige.

Nach kurzer Zeit unterschrieb sie einen Aufhebungsvertrag und begann eine einjährige Ausbildung zur Pflegehelferin im Krankenhaus. Jetzt kommt sie jeden Tag gerne zur Arbeit. „Ich bin so froh, dass ich nicht mehr rumsitzen und irgendwo Schräubchen reindrehen muss“, erzählt sie. Auch das kollegiale Miteinander gefällt ihr: „Wir Azubis fühlen uns hier im Klinikum Landkreis Tuttlingen richtig wohl.“

Der nächste Schritt: Von der Pflegehelferin zur Pflegefachkraft

Auch Samanta Simunovic, ebenfalls 18 Jahre alt, hat ihren Platz in der Pflege gefunden. Sie hat die einjährige Ausbildung zur Pflegehelferin abgeschlossen und gleich die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft begonnen. Dank ihrer vorherigen Qualifikation reichte ihr Hauptschulabschluss, um diesen nächsten Schritt zu gehen. Die einjährige Ausbildung war für sie ein echtes Sprungbrett: „Ich weiß aber, dass ich noch viel lernen muss“, sagt sie mit einem Lächeln. Trotz ihrer Lernaversion ist ihr klar, dass Wissen der Schlüssel zu ihrer beruflichen Zukunft ist.

Samanta kam früh mit dem Gesundheitswesen in Kontakt, sei es durch einen Onkel, der in Kroatien Rettungssanitäter ist, oder durch die Krankenhausaufenthalte ihrer Mutter. Nach familiären Herausforderungen während der Pubertät entschied sie sich, ins Wohnheim des Klinikums zu ziehen und eine Ausbildung zu beginnen. „Ich wollte raus“, erklärt sie pragmatisch – eine Entscheidung, die sie nicht bereut. Heute ist sie überzeugt: „Ich würde diesen Beruf gegen keinen anderen eintauschen wollen.“

Die Perspektive: Ausbildung in der Pflege als Chance

Zurzeit betreuen Peter Wirth, Ausbildungsleiter am KLT, und Alfons Betzler, Leiter der Gesundheits- und Krankenpflegehilfeschule, sieben angehende Pflegehilfskräfte. Beide sehen in der einjährigen Ausbildung eine große Chance für junge Menschen mit Hauptschulabschluss, einen sinnstiftenden Beruf zu ergreifen. „Die Arbeit ist erfüllend, aber nicht immer leicht“, sagt Wirth. Junge Auszubildende müssen lernen, Krankheit und Tod professionell zu begegnen, was sie emotional und persönlich reifen lässt.

Alfons Betzler ergänzt, dass die Realität in der Pflege oft anders aussieht, als es Serien wie Emergency Room suggerieren. Dennoch seien die Rahmenbedingungen in der Pflege besser, als oft dargestellt wird. Die Bezahlung während der Ausbildung sei überdurchschnittlich und liege höher als in vielen Handwerks- oder Industrieberufen. Wichtig sei jedoch, dass Pflegekräfte empathisch und kommunikativ sind.

Aileen Machacek und Samanta Simunovic bestätigen, dass sie sich in ihrem Beruf angekommen fühlen. Aileen freut sich, dass sie endlich richtig anpacken kann: „Ich bin froh, dass ich nicht mehr nur rumsitzen muss.“ Auch Samanta ist glücklich über ihre Entscheidung und schaut optimistisch in die Zukunft. Beide sind sich sicher, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben.

(Quelle: Klinikum Landkreis Tuttlingen gGmbH)