Der neue Spielplatz in Thiergarten ist fertig, am Bahnhof wird noch in dieser Woche die Unterführung zur Donau geöffnet, und schon in zwei Jahren gibt es den ersten Tuttlinger Wein. Dieses und vieles mehr erfuhren die Mitglieder des Gemeinderats am Montag bei ihrer traditionellen Radrundfahrt zum Auftakt der Sitzungsperiode.
Bei Temperaturen um die 30 Grad war das Radeln zwar etwas schweißtreibend, dafür erlebten die Gemeinderäte wieder aus nächster Nähe, was sich in der Stadt gerade tut. „Auch für die kommende Sitzungsperiode gibt es spannende Themen, die uns weiter beschäftigen werden“, so OB Michael Beck.
Erste Station war der Rathaussteg. Hier werden derzeit die Schalungen für die Wiederlager zusammengebaut. Sobald diese betoniert sind, werden die 27 Meter langen Holzelemente aus der Werkstatt in Erfurt nach Tuttlingen transportiert. Bis Mitte November wird dies voraussichtlich der Fall sein. Danach muss auf die Holzkonstruktion noch eine Tragschicht aus Beton aufgebracht werden. Wenn alles weiter nach Plan läuft und das Wetter mitmacht, ist die Brücke dann noch vor Weihnachten fertig.
Bereits abgeschlossen sind die Arbeiten am neuen Spielplatz in Thiergarten. Da es für die Erd- und Gartenarbeiten mal zu trocken, mal zu nass war, hat sich das etwas Projekt verzögert, ab 18. September aber kann der Platz nun aber bespielt werden. In Anbetracht der immer heißeren Sommer wird außerdem geprüft, ob ein zusätzliches Sonnensegel montiert wird – „eine Überlegung, die wir uns in Anbetracht des Klimawandels bei allen unseren Spielplätzen machen werden“, wie OB Beck ankündigte.
Dem nächsten Ziel der Radtour kommen die heißen Sommer hingegen entgegen: Oberhalb des Schützenhauses Schönblick wächst der Partnerschafts-Weingarten Tuttlingen-Bex heran. Analog zum Tuttlinger Weinberg, den es schon lange in der Schweizer Partnerstadt gibt, wurde Anfang des Jahres eine 450 Quadratmeter große Fläche mit 150 Rebstöcken bepflanzt. Beteiligt war dabei auch eine Delegation aus Bex, und auch künftig sollen sich um den Weinberg herum verschiedene Aktivitäten der Städtepartnerschaft entwickeln.
Die reguläre Pflege übernimmt die Stadtgärtnerei und lässt so eine alte Tuttlinger Tradition wieder aufleben: Anfang des 20. Jahrhunderts wurde nämlich oberhalb der Papiermühle schon einmal Tuttlinger Wein angebaut. Stadtgärtner Klaus Schmid-Droullier absolvierte dazu eigens einen Crash-Kurs für Winzer, wichtige Tipps gab dabei der Weinbauer Matthias Röhrenbach aus Immenstaad, dessen Bruder in Tuttlingen lebt.
„Es ist eine mühsame Arbeit – aber Tuttlingens schönste Baustelle“, stellte Schmid-Droullier fest. Auf Empfehlung des Weinbauverbandes wurden Stöcke der Rebsorte Solaris gesetzt – eine höhentaugliche und pilzresistente Weißweinart. In zwei bis drei Jahren soll es die erste Ernte geben. Schmid-Droullier rechnet mit einem Ertrag von 200 bis 300 Flaschen.
Schon deutlich früher wird man an den Gymnasien Erfolge sehen, weite Teile sind auch bereits fertig. Am Montag warfen die Gemeinderäte vor allem einen Blick ins IKG: Fachbereichsleiter Stefan Hermann erläuterte das Farbkonzept und die energetischen Standards, beeindruckt waren die Besucher von der technischen Ausstattung der Räume und auch der Akustik. „Ob Heizung oder Schallschutzdecken – wir sind hier auf dem neusten Stand“, so Hermann.
Weit fortgeschritten sind auch die Arbeiten am Bahnhofsdurchbruch. Von der Donau aus radelte die Gruppe in Richtung Bahnhof – und konnte die schon fertigen Stützmauern aus großen Kalkblöcken und den neuen Weg bewundern, der am Montag noch an einer alten Betonmauer endete.
Noch diese Woche wird die Mauer aber eingerissen, so dass man schon bald ebenerdig von der Bahnhofsunterführung zur Donau radeln oder spazieren kann. Der Durchbruch ist das erste Einzelprojekt im Rahmen der großen Bahnhofsanierung. Diese soll bis 2027 abgeschlossen sein.
(Pressemitteilung: Stadt Tuttlingen)