Derzeit ist die Versorgung mit Kindergartenplätzen in Tuttlingen gut: Sowohl für Kinder über drei Jahren als auch für Krippenkinder ist der gesetzliche Anspruch auf einen Platz erfüllt. Die Stadt Tuttlingen wird jedoch mittelfristig weitere Kindergartenplätze schaffen müssen – wenn auch voraussichtlich weniger als ursprünglich angenommen. Ein Großteil der neuen Plätze entsteht in den geplanten Neubauten in der Brunnenstraße und am Holderstöckle.
Aktueller Stand: Hohe Belegungsquote ohne Wartelisten
Insgesamt gibt es in Tuttlingen 1.757 Kindergartenplätze, von denen aktuell 1.630 belegt sind – dies entspricht einer Auslastung von 93 Prozent. Oberbürgermeister Michael Beck zeigte sich erfreut über die Situation: „Wir brauchen also keine Wartelisten – und darüber bin ich sehr froh“, sagte er am Montag bei der Vorstellung der Kindergarten-Bedarfsplanung im Verwaltungsausschuss.
Investitionen in die Kindergarteninfrastruktur zahlen sich aus
Die gute Versorgungslage ist Ergebnis gezielter Investitionen der letzten Jahre: Seit 2019 wurden mehrere Kindergärten erweitert, darunter der Kindergarten Nendingen, der Kindergarten Thiergarten und der Kindergarten Kernstadt. Bis 2025 werden so insgesamt 198 zusätzliche Plätze geschaffen. Die Stadt Tuttlingen bleibt der größte Anbieter, mit 893 Plätzen in kommunalen Einrichtungen. Die übrigen Plätze stellen kirchliche und freie Träger bereit.
Rückläufige Kinderzahlen sorgen vorerst für Entspannung
Für die kommenden Jahre erwartet Mandy Hamma, Leiterin der Kindergartenabteilung, eine gewisse Entlastung, da die Kinderzahlen in Tuttlingen aktuell rückläufig sind. Während es 2017 noch 407 Kinder zwischen ein und sechs Jahren gab, sank die Zahl bis 2023 auf 359. Der Rückgang der Zuzüge in den letzten Jahren könnte ein Grund für diese Entwicklung sein.
Geplanter Ausbau für zukünftigen Bedarf
Trotz der derzeitigen Entspannung hält die Stadt Tuttlingen am Ausbau der Kindergartenplätze fest, da die Prognosen langfristig wieder von einem steigenden Bedarf ausgehen. Mit der Bebauung neuer Wohngebiete wie Thiergarten West könnte die Zahl der Kindergartenkinder bis 2028 im Extremfall um bis zu 400 Kinder steigen. „Wir werden den Ausbau weiter auf Sicht betreiben“, betonte OB Beck. Fest geplant sind bereits die Neubauten in der Brunnenstraße und am Holderstöckle, die deutlich mehr Plätze bieten werden.
Zukunftsorientierte Weiterentwicklung der Betreuungsangebote
Zusätzlich zur Erweiterung der Platzkapazitäten plant die Stadt weitere Maßnahmen zur Unterstützung des pädagogischen Personals. So sollen zusätzliche Hilfskräfte eingestellt werden, um die Fachkräfte zu entlasten. Zudem wird die Sprachförderung ausgebaut, und Familienbesucherinnen werden verstärkt eingesetzt, um Eltern frühzeitig auf Hilfsangebote aufmerksam zu machen. Um die Auslastung der Einrichtungen optimal zu steuern, wird die Stadt eine genaue Analyse der Nutzungszeiten durchführen. Eine neue Online-Platzvergabe soll zudem den Anmeldeprozess für Eltern vereinfachen.
(Quelle: Stadt Tuttlingen)