Landkreis Sigmaringen geht den ersten Schritt zum „Fair-Trade-Landkreis“

Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft unterstützen den Weg vom Landkreis Sigmaringen zum Fair-Trade-Landkreis.
Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft unterstützen den Weg vom Landkreis Sigmaringen zum Fair-Trade-Landkreis. (Bild: Landkreis Sigmaringen)

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Mit einer 18 Mitglieder starken Steuerungsgruppe macht sich der Landkreis Sigmaringen auf den Weg zum „Fair-Trade-Landkreis“: Bei der konstituierenden Sitzung am Donnerstag im Landratsamt setzten die Frauen und Männer ihre Unterschrift auf eine entsprechende Liste, um den Konsum im Landkreis Sigmaringen ab September fairer und nachhaltiger zu gestalten. „Hier entsteht ein wichtiges Netzwerk“, lautete das Resümee von Landrätin Stefanie Bürkle.

Dr. Barbara Wagner, Regionalpromotorin der Weltläden in der Region, machte in einem Vortrag die Wirkungsweisen unseres alltäglichen Handelns deutlich und hob die gesellschaftliche Aufgabe hervor, die Folgen des Konsums wieder transparent zu machen. Dabei könne der öffentlichen Verwaltung eine Vorbildrolle zukommen, sagte sie. Dass es auf dem Weg zum wirklich fairen Handel mit dem globalen Süden aber noch ein weiter Weg ist, machte sie am Beispiel Kaffee deutlich: Dieser sei zwar Topseller bei den fair gehandelten Produkten, der fair gehandelte Kaffee erreiche aber lediglich einen Marktanteil von sechs Prozent.

Die Entscheidung, fair gehandelten Kaffee im Landratsamt auszuschenken, sei schon vor zwei Jahren gefallen, berichtete Stefanie Bürkle. Nun wolle der Landkreis Sigmaringen auch die übrigen Kriterien erfüllen und sich dem Zertifizierungsprozess zum „Fair-Trade-Landkreis“ unterziehen. Eine wichtige Rolle wird dabei vor allem mehr Bildungs- und Überzeugungsarbeit für fairen Handel und nachhaltigen Konsum spielen. Dass dabei so viele motivierte und engagierte Personen und Institutionen aus dem gesamten Landkreis an einem Strang ziehen, bezeichnete die Landrätin als „Glücksfall“.

Tatsächlich sprach aus den Redebeiträgen der Teilnehmenden hohe Motivation. Darüber hinaus wurde aus der Mitte der neu gegründeten Steuerungsgruppe bereits eine Fülle von Ideen auf die To-Do-Liste gesetzt. Bevor diese umgesetzt werden, wird das Thema Fair-Trade auf der Tagesordnung einer Kreistagssitzung stehen – unter anderem mit der Zielsetzung, sich als „Fair-Trade-Landkreis“ zertifizieren zu lassen. Alle Beteiligten sind zuversichtlich, dass das Gremium im Juli einen positiven Beschluss fassen kann.

In der Steuerungsgruppe „Fair-Trade-Landkreis“ sind vertreten: das Landratsamt Sigmaringen, das Hohenzollerngymnasium Sigmaringen, sämtliche Kreistagsfraktionen (CDU, Freie Wähler, SPD, Bündnis 90/Die Grünen), die Fair-Trade-Städte Sigmaringen, Bad Saulgau und Mengen, die Wirtschafts- und Standortmarketinggesellschaft Landkreis Sigmaringen (WIS), die Hochschule Albstadt-Sigmaringen, die Vinzenz Service GmbH, der Unternehmerverband Sigmaringen, die katholische und die evangelische Kirche, der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND), der Weltladen Pfullendorf und der Sportkreis Sigmaringen.

(Pressemitteilung: Landkreis Sigmaringen)