Kreisentscheid des Vorlesewettbewerbs in der Stadtbibliothek Sigmaringen

Kreisentscheid des Vorlesewettbewerbs in der Stadtbibliothek Sigmaringen
In diesem Jahr haben sich elf Schulsiegerinnen und Schulsieger für den Vorlesewettbewerb im nördlichen Kreisgebiet qualifiziert. Gewonnen hat Joanna Wieland (in Pink) von der Liebfrauenschule (Gymnasium). Für sie geht es nun weiter beim Bezirksentscheid. (Bild: Stadt Sigmaringen)

WOCHENBLATT

Selten war es in der Stadtbibliothek Sigmaringen so still wie am Montag. An jenem Tag fand dort nämlich vor zahlreich gebannt lauschenden Zuhörern der jährliche Kreisentscheid des Vorlesewettbewerbs des deutschen Buchhandels statt.

Seit einigen Jahren ist der Wettbewerb aufgrund der großen Zahl der gemeldeten Schulsieger aus dem Kreisgebiet geteilt und es werden immer zwei Kreisentscheide durchgeführt. In der Stadtbibliothek fand der Kreisentscheid für die Schulsieger aus dem nördlichen Kreisgebiet statt, in der Stadtbücherei Pfullendorf der Entscheid für die Schulsieger aus dem südlichen Kreisgebiet. Somit schickt der Kreis Sigmaringen gleich zwei Kreissieger weiter zum Bezirksentscheid.

Die Vorleseleistung der Schüler wird von einer Jury bewertet. Diese entscheidet über den Kreissieger und das Weiterkommen in die nächste Runde. In Sigmaringen setzte sich die Jury in diesem Jahr zusammen aus der Kreissiegerin des Vorjahres Verena Brodmann, dem Inhaber der Buchhandlung Rabe Joachim Greisle, Maren Zielke von der Buchhandlung Osiander sowie der Schriftstellerin und Journalistin Gabriele Loges.

Schüler lesen aus ihren Lieblingsbüchern

In diesem Jahr hatten sich elf Schüler der 6. Klassen als Schulsieger für den Kreisentscheid in der Stadtbibliothek qualifiziert. In der ersten Runde lasen alle aus einem daheim vorbereiteten Text vor. Knapp vier Minuten vor fast 50 Personen und unter Wettbewerbsbedingungen vorzulesen ist gar nicht so einfach. Die Jury achtete dabei auf Tempo, Lautstärke und Lesetechnik, aber auch darauf, ob der Text zum Leben erweckt wird und man gerne zuhört.

Noemi Lo Cascio von der Grafen-von-Zimmern-Realschule war tapfer die erste und las eine selbstgewählte Textstelle aus dem Buch „Der Biss der schwarzen Witwe“ von Aimée Carter vor. Die anderen Schulsieger folgten mit ihren ausgewählten Büchern. Das Publikum bekam mit magischen Freundschaftsgeschichten, Fantasy-Welten voller Gefahren und einer spannenden Fußballgeschichte die ganze Vielfalt der Kinder- und Jugendliteratur an diesem Vormittag zu hören. Dass Lesespaß und die Freude am Buch traditionell im Mittelpunkt des Wettbewerbs stehen sollen haben die Schülerinnen und Schüler auch in diesem Jahr wieder eindeutig bewiesen. Die Lesungen wurden von den zahlreich zum Daumendrücken mitgereisten Angehörigen, Mitschülern und Lehrkräften mit reichlich Applaus honoriert.

Im Anschluss an den vorbereiteten Text mussten sich die Vorleser an einen ihnen unbekannten Text wagen, der von der Stadtbibliothek ausgewählt wurde. Hier lasen sie fortlaufend aus dem Buch „Ist Oma noch zu retten“ von Marie Hüttner vor. Hier war Nervenstärke gefragt, denn der unbekannte Text war natürlich eine noch größere Herausforderung, die aber von allen gut und konzentriert gemeistert werden konnte.

Während sich die Schüler mit ihren Freunden und Angehörigen im Anschluss ihre Pause mit Getränken und Keksen redlich verdient hatten und auf Entdeckungsreise in der Bibliothek gingen, musste sich die Jury an den schwierigsten Teil des Vormittags begeben und eine Entscheidung treffen. Da die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihren Leistungen sehr nah beieinander lagen, wurde in der Jury viel diskutiert.

Siegerehrung und Ergebnisse

Ganz gespannt und voller Erwartung auf die Entscheidung kamen alle zur Siegerehrung wieder zusammen.

In der Kategorie der Förderschulen stand die Siegerin schon zu Beginn fest, weil Johanna Fischer vom Reinhold-Frank-Schulzentrum Ostrachtal als einzige Schulsiegerin einer Förderschule angetreten ist. Da der Wettbewerb in dieser Gruppe nicht in einer nächsten Ebene weitergeführt wird, endete der Wettbewerb hier auch für sie.

Weil es beim Vorlesewettbewerb in erster Linie um die Freude am Lesen geht, gibt es grundsätzlich neben dem Kreissieg auch nur 2. Plätze. In der Gruppe der Realschulen und Gymnasien fiel die denkbar knappe Entscheidung der Jury in diesem Jahr auf Joanna Wieland aus der Klasse 6a vom Gymnasium der Liebfrauenschule Sigmaringen.

Bürgermeister Dr. Marcus Ehm gratulierte den Schülern zu ihrer hervorragenden Leistung und dem Mut, sich diesem Wettbewerb zu stellen.

Neben einer Urkunde erhielten alle Vorleserinnen und Vorleser ein Buchpräsent und süße Nervennahrung. Die Siegerin erhielt zusätzlich ein weiteres Buch und die Qualifikation für den Bezirksentscheid. Gemeinsam mit dem Kreissieger des südlichen Kreisgebiets, Tibet Aytekin vom Stoerk-Gymnasium in Bad Saulgau, wird Joanna dort nun im April gegen die anderen Kreissieger und Kreissiegerinnen im Regierungsbezirk Tübingen antreten. Und wer weiß, vielleicht folgt auch das Landesfinale in Stuttgart oder sogar das Bundesfinale in Berlin.

„Feiert Euch als Schulsieger und dafür, dass Ihr gerne lest. Das allein ist schon ein Gewinn“, gab Christina Thormann den Schülerinnen und Schülern am Ende noch mit auf den Weg.

Nach einem abschließenden Gruppenfoto konnten alle nach diesem spannenden Vormittag nach Hause fahren und sich in den nächsten Tagen von ihren Familien und Klassenkameraden feiern lassen.

Als Schulsieger für den Kreisentscheid Nord 2024 in Sigmaringen hatten sich qualifiziert:

  • Ilyas Afrane, Schulzentrum Stetten a.k.M.
  • Chiara Stefania Brück, Theodor-Heuss-Realschule Sigmaringen
  • Johanna Fischer, Reinhold-Frank-Schulzentrum Ostrachtal
  • Paul Fox, Martin-Heidegger-Gymnasium Meßkirch
  • Cecile Furlaczyk, Reinhold-Frank-Schulzentrum Ostrachtal
  • Dominik Gulde, Gymnasium Gammertingen
  • Luise Laplace, Hohenzollerngymnasium Sigmaringen
  • Lo Cascio, Noemi: Grafen-von-Zimmern-Realschule Meßkirch
  • Leonie Ott, Laucherttalschule Gammertingen
  • Alea Staib, Liebfrauenschule Sigmaringen (Realschule)
  • Joanna Wieland, Liebfrauenschule Sigmaringen (Gymnasium)

(Pressemitteilung: Stadt Sigmaringen)