Am Mahnmal auf dem Bad Saulgauer Friedhof hat am vergangenen Donnerstag, 8. Mai eine Gedenkveranstaltung anlässlich des 80. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges stattgefunden, das sich an diesem Tag zum 80. Mal gejährt hat.
Der 8. Mai stehe nicht nur für den Tag der Befreiung, sondern sei auch ein Tag der Erinnerung, an dem man aller Toten und aller Opfer des Krieges und der NS-Gewaltherrschaft gedenke, so Bürgermeister Raphael Osmakowski-Miller in seiner Rede. Musikalisch umrahmt von einem Bläserensemble der Stadtmusik legte der Bürgermeister mit einer Ehrenabordnung der Feuerwehr einen Kranz am Mahnmal nieder. Zu den Schlägen der Friedensglocke folgten dann Mitglieder der Jugendfeuerwehr, die Kerzen unter den 12 Gedenktafeln platzierten, die die Namen der in den beiden Weltkriegen gefallenen Bad Saulgauer auflisten.
Auch die Schülerinnen und Schüler der Projektgruppe SLG (Sehen Lernen Gedenken) der Helene Weber-Schule waren gekommen. Die beiden Abiturienten Julia Sugg und David Rist berichteten von ihren Erfahrungen auf der Reise nach Ysselsteyn. Den dortigen Soldatenfriedhof hatte die Klasse im Rahmen ihres Projektes unlängst besucht.
Anlässlich der Gedenkveranstaltung wurde schließlich auch eine Stele enthüllt, welche an die Menschen erinnert, die in Bad Saulgau in einem Außenlager des KZ Dachaus interniert waren und dort großes Leid erlitten. Viele der im Lager ums Leben gekommenen Gefangenen sind auf dem Friedhof Bad Saulgau beigesetzt, also an dem Ort, an dem die Stele nun ihren Platz gefunden hat. Ein Stolperstein als zweiter Teil des KZ Mahnmals steht in der Karlstraße, direkt gegenüber dem Bahnhof – dem Ort, an dem die Häftlinge in Viehwagons im Lager Saulgau angekommen sind.
Als Ehrengäste eingeladen waren anlässlich der Enthüllung des KZ Mahnmals die Brüder Dragan und Robert Matijasic, die Söhne des Häftlingsarztes Dr. Ivan Matijasic, der ab 1944 als Häftlingsarzt unter großem Einsatz und großen Gefahren vielen seiner Mithäftlinge das Leben rettete.
(Pressemitteilung: Stadt Bad Saulgau)