Heldenhaftes Eingreifen ausgezeichnet Lehrer Tobias Schneller rettet Mädchen nach Messerattacke in Wangen

Lehrer Tobias Schneller rettet Mädchen nach Messerattacke in Wangen
Der Lehrer Tobias Schneller hatte nach einer Messerattacke auf ein vierjähriges Mädchen den Täter entwaffnet. (Bild: Helena Dolderer/dpa)

Es war wie in einem Alptraum und geschah völlig unvermittelt. Ein Mann mit einem Messer attackiert in einem Supermarkt in Wangen ein Mädchen und der Lehrer Tobias Schneller greift schnell ein. Für seinen Mut wurde er nun mit der Rettungsmedaille des Landes ausgezeichnet.

Er alarmierte nicht nur die Polizei, nein, er entwaffnete den Täter auch und verfolgte ihn noch: Für sein mutiges Einschreiten nach einer Messerattacke auf ein Mädchen wurde der Lehrer Tobias Schneller jetzt von Innenminister Thomas Strobl (CDU) geehrt. Dem 53-Jährigen wurde die Rettungsmedaille des Landes überreicht, heißt es von der dpa.

Dem Täter das Messer abgenommen

„Tobias Schneller hat in höchster Gefahr ohne zu zögern und mutig eingegriffen, dem Täter sogar das Messer abgenommen und damit mit großer Wahrscheinlichkeit Menschenleben gerettet – und das ohne Rücksicht auf seine eigene Sicherheit, seine Gesundheit, möglicherweise sein Leben“, betonte Strobl. Dass der 53-Jährige in einer so unübersichtlichen Lage noch ein solches Maß an Fassung und gleichzeitiger Entschlossenheit aufgebracht habe, sei schlicht bemerkenswert. 

Schneller selbst hält es für naheliegend, in einer Notsituation zu handeln, das Handy zu zücken und den Notruf zu wählen. „Jeder kann Leben retten“, sagte er nach der Verleihung. Für ihn sei damals im Supermarkt alles sehr schnell gegangen, er habe einfach reagiert. Dennoch habe er Glück gehabt, bei seinem Eingreifen nicht selbst verletzt worden zu sein. „Ich sage immer, eine Schar von Schutzengeln stand hinter mir“.

Der Fall in Wangen sorgte bundesweit für Entsetzen

Ein 35-jähriger Syrer mit niederländischem Pass hatte ein vierjähriges Mädchen im April vergangenen Jahres mit einem Messer in einem Supermarkt angegriffen und schwer verletzt. Die Vierjährige war mit ihrer Mutter unterwegs. Eine Notoperation hatte dem Mädchen das Leben gerettet. Täter und Opfer kannten sich nicht.

Das Landgericht Ravensburg hatte im Oktober die dauerhafte Unterbringung des 35-Jährigen in der Psychiatrie angeordnet. Aufgrund seiner Krankheit sei er schuldunfähig. Das Urteil ist rechtskräftig. Der Mann hatte den Angriff auf das Mädchen im Prozess gestanden und gesagt, er habe auf eine „göttliche Eingebung“ hin gehandelt. Laut Innenministerium hatte Schneller den Täter verfolgt und der Polizei per Notruf dessen Aufenthaltsort mitgeteilt. Die Polizei habe den Täter nur wenig später festnehmen können.

Für Menschen, die andere aus Lebensgefahr retten

Die Rettungsmedaille kann nach Angaben des Innenministeriums an Menschen verliehen werden, die unter besonders schwierigen, mit Gefahr für das eigene Leben verbundenen Umständen andere aus Lebensgefahr gerettet haben. Sie wurde im vergangenen Jahr zweimal, im Jahr 2023 fünfmal verliehen.