Bundestagswahl 2025 Wie geht es weiter mit dem Wohnungsbau in Ravensburg?

Wie geht es weiter mit dem Wohnungsbau in Ravensburg?
Was das Wahlkreuz mit dem Mauerstein zu tun hat: „Bei der Bundestagswahl geht es auch darum, wie viele Wohnungen im Kreis Ravensburg künftig neu gebaut werden“, sagt die IG BAU. Die Gewerkschaft fordert von der neuen Bundesregierung ein Neubau-Konjunkturprogramm. (Bild: IG BAU | Florian Göricke )

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Die Bundestagswahl rückt näher – und mit ihr Entscheidungen, die auch den Wohnungsbau im Kreis Ravensburg maßgeblich beeinflussen werden. Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat daher den „Wahl-Weckruf Wohnen“ gestartet und fordert die Bundestagskandidaten auf, klare Aussagen zu ihren wohnungspolitischen Zielen zu machen.

„Es ist höchste Zeit, den Neubau anzukurbeln“, mahnt Andreas Harnack, Leiter der IG BAU Baden-Württemberg.

Wohnungsbau als Konjunkturmotor

Harnack betont, dass der Wohnungsbau nicht nur für dringend benötigten Wohnraum sorgt, sondern auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist: „Wer regieren will, muss den Wohnungsbau als Konjunkturmotor in Schwung bringen.“

Der Gewerkschaftschef warnt, dass der Branche bei anhaltender Zurückhaltung beim Neubau Arbeitskräfte verloren gehen könnten. „Jeder einzelne Arbeitsplatz zählt, besonders für Neubauprojekte und Sanierungen im Kreis Ravensburg“, so Harnack.

Parteien bleiben vage

Nach Einschätzung der IG BAU mangelt es bislang an klaren politischen Bekenntnissen. „Die Parteien versuchen, das Thema Wohnungsbau zu umschiffen“, kritisiert Harnack. Es sei jedoch höchste Zeit für einen „Wohnungsbau-Check“ der Bundestagskandidaten im Kreis Ravensburg.

Die Wähler hätten ein Recht darauf zu erfahren, welche Strategien die Kandidaten verfolgen, um die Wohnungsnot zu bekämpfen.

Kernforderung: Sozialwohnungsbau mit stabilem Finanzrahmen

Ein zentraler Baustein des Wahl-Weckrufs ist die Forderung nach einem dauerhaften Fonds für den Sozialwohnungsbau. Die IG BAU verlangt, dass dieser Fonds im Grundgesetz verankert wird und jährlich mindestens 11 Milliarden Euro umfasst. „Wir brauchen eine verlässliche Förderung, keine Abhängigkeit von schwankenden Haushaltslagen“, erklärt Harnack.

Steuererleichterungen und bessere Planung

Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft eine Senkung der Mehrwertsteuer für den Neubau von Sozialwohnungen: Von derzeit 19 auf 7 Prozent bei Bauleistungen für Wohngebäude, in denen mindestens zwei Drittel der Wohnungen sozial gefördert sind.

Zudem sei ein bundesweites Sozialwohnungs-Register notwendig. „Nur mit einer zentralen, überblickbaren Datenbasis können Bund, Land und Kommunen den Bedarf an Sozialwohnungen effizient planen“, sagt Harnack.

Appell an die Wähler

Die IG BAU ruft die Bürger im Kreis Ravensburg dazu auf, die wohnungspolitischen Positionen der Kandidaten genau unter die Lupe zu nehmen.

„Zwei Kreuze auf dem Wahlzettel entscheiden auch darüber, wie sich die Wohnsituation in der Region entwickelt“, so Harnack abschließend. Die Bundestagswahl sei eine Chance, den Wohnungsbau in Deutschland auf ein stabiles Fundament zu stellen und damit langfristig bezahlbaren Wohnraum für alle zu sichern.

(Quelle: IG BAU)