Kampf gegen Hautkrebs: Kostenloser Sonnencremespender im Ravensburger Fläppe

Kampf gegen Hautkrebs: Kostenloser Sonnencremespender im Ravensburger Fläppe
vlnr: Christine Leiprecht (Stadt Ravensburg), Christian Wolf (GF Solmotion) und Andrea Biedermann (Central Apotheke). (Bild: Slomotion project GmbH)

Im Ravensburger Flappachbad gibt es jetzt was ganz Neues: Es ist kostenlos, ein Muss für jede Wasserratte und im Sommer der absolute Klassiker: Sonnencreme. Der Spender steht am Eingang bei den Toilettenhäuschen und ist ein Pilotprojekt. Weitere sollen folgen.

Die Stadt Norderstedt gehörte zu den Vorreitern in Sachen kostenlose Sonnencremespender, die Niederlande zogen dann nach und jetzt gibt es auch in Ravensburg Sonnencreme satt – und das umsonst.

Die wichtigste Maßnahme gegen Hautkrebs ist Sonnencreme

Wer kennt das nicht: Man ist im Freibad und hat die Sonnencreme daheim vergessen. Im Flappachbad gilt das jetzt nicht mehr als Ausrede für „Schmierunwillige“. Gestiftet wurde der Spender vom Ravensburger Photovoltaik-Anbieter Solmotion und der Central Apotheke. „Wir waren sofort begeistert von dieser innovativen Idee der beiden Firmen“, sagt Christine Leiprecht, bei der Stadt Ravensburg für die Bäder verantwortlich.

Was immer wieder viele Menschen vergessen: Die Übermäßige UV-Strahlung der Sonne gilt als wichtigster Risikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs.

Eincremen ist wichtig

„Gerade Kinder und Jugendliche haben immer wieder keinen Sonnenschutz dabei. Da gibt es jetzt kostenlos Abhilfe.“ Frau Biedermann sieht in Ihrer Apotheke viele Betroffene mit Hautkrebs. Früher hätte man da wenig drauf geachtet, aber auch heute denkt nicht jeder daran, sich regelmäßig einzucremen. „Als dann die Firma Solmotion mit der Idee auf mich zukam, war ich gleich dabei.“

Auch Christian Wolf, Geschäftsführer von Solmotion, will mit der Aktion auf die Problematik hinweisen: „Als Photovoltaik-Unternehmen leben wir von der Sonne. Unsere Montageteams sind den ganzen Tag draußen, bei intensiver UV-Strahlung. Wir wissen, dass die Sonne neben allem Positiven auch Gefahren mit sich bringt.“

Pilotprojekt bei den Toilettenhäuschen

Der aufgestellte Spender ist ein Pilotprojekt, dem im nächsten Sommer weitere folgen sollen. Frau Biedermann und Herr Wolf schauen schon nach vorne: „Wir wollen Erfahrungen sammeln, wie solche Spender angenommen werden. Wenn dieser erste Test positiv verläuft, werden wir weitere Standorte prüfen.“ Mit der Stadt ist man im Austausch, auch weitere Städte können davon profitieren. „Idealerweise gibt es überall, wo Menschen der Sonne länger ausgesetzt sind, solche Spender. Dann ist die Chance groß, dass man sich auch eincremt.

Je früher Hautkrebs entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen

Die Deutsche Krebsgesellschaft schreibt: „Medizinisch werden verschiedene Hautkrebstypen unterschieden, wie das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom, die dem weißen Hautkrebs zugeordnet werden, oder das Maligne Melanom, das auch schwarzer Hautkrebs genannt wird. Das Maligne Melanom stellt die am häufigsten tödlich verlaufende Form von Hautkrebs dar, während der weiße Hautkrebs deutlich bessere Heilungsaussichten aufweist“.

Dies gilt in besonderem Maße für das maligne Melanom. Im frühen Stadium ist dessen Heilungsrate hoch, nimmt mit Fortschreiten der Erkrankung aber rasch ab.

Krebs auf der Haut verursacht meist keinerlei Symptome. Es lohnt sich aber, auffällige Stellen zu beobachten. Dies sind je nachdem schuppende Flecken, adrige Knötchen oder dunkle Erhebungen. Es ist aber auch möglich, dass sich der Tumor an einer bisher unauffälligen Stelle bildet.

Hoher Lichtschutzfaktor ist wichtig

Alle ungeschützten Hautstellen sollten vor dem Sonnenbad großzügig mit einer Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (SFP) eingecremt werden. Faustregel: Je heller der Hauttyp, desto geringer die Eigenschutzzeit der Haut und desto höher sollte der Lichtschutzfaktor des Sonnenschutzmittels sein.

(Quelle: Stadt Ravensburg/Deutsche Krebsgesellschaft/ONKO)