Die sonnigen Ostertage haben bei den Erdbeerpflanzen im Folientunnel für einen Wachstumsschub gesorgt. Dank der Vliesabdeckungen haben die Frostnächte keine nennenswerten Schäden hinterlassen. Aktuell hat am Bodensee vereinzelt die Erdbeerernte begonnen.
„Es sieht nach einem guten Erdbeerjahr aus, da die Erdbeerpflanzen im Tunnel wie im Freiland gut dastehen. Nach den kühlen Frühlingstagen freuen sich die Erdbeerfans darauf, dass mit mehr sonnigen Tagen auch die ersten heimischen Erdbeeren zu kaufen sind“, erklärt Simon Schumacher, Vorstandssprecher des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e. V. (VSSE).
Rote Früchte aus dem Folientunnel
Obstbauer Rolf Haller aus Horgenzell-Gossetsweiler gehört zu den ersten Landwirten der Region, die mit heimischen Früchten punkten können – geerntet wird im Folientunnel in Salem. Was den roten Früchten fehlt ist nach und nach Sonne und Wärme.
Für die Landwirte ist der neue Mindestlohn eine große finanzielle Herausforderung, hinzu kommen stark gestiegene Preise bei Düngemitteln und Treibstoff. Die Erdbeerproduktion wird immer kostspieliger und einige Landwirte spielen mit dem Gedanken, die Produktion zu verkleinern oder gar ganz aufzuhören.
Heimische Erdbeeren sind gefragt
Im Jahr 2022 haben mehr als 50 Prozent aller Haushalte mindestens einmal deutsche Erdbeeren gekauft. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Erdbeeren in Deutschland betrug rund 3,7 Kilogramm. Im Jahr 2022 wurde in Deutschland eine Erntemenge von rund 98.512 Tonnen Erdbeeren aus dem Freilandanbau geerntet. Erdbeeren genießt man am besten aus heimischen Freilandanbau, importierte Früchte sind oft höher mit Schadstoffen belastet.
China als größter Erdbeerproduzent
Im Jahr 2021 produzierte China rund 3,4 Millionen Tonnen Erdbeeren. Damit war das asiatische Land der größte Produzent von Erdbeeren weltweit. (Statista). Führender Exporteur von Erdbeeren wiederum war Spanien. Auch Deutschland gehört zu den führenden Importeuren von Erdbeeren.
Heute gibt es über 1.000 Erdbeersorten. Sie unterscheiden sich in Form und Farbe, Größe, Geschmack, Erntezeit und vielem mehr. Trotz ihrer Süße haben sie nur 32 Kalorien pro 100 Gramm. Sie enthalten: Vitamine: B2, B5, C und Folsäure – Mineralstoffe: Kalium, Magnesium, Bioaktivstoffe (sekundäre Pflanzenstoffe). Mit 65 mg pro 100 g enthalten sie mehr Vitamin C als Orangen. Vitamin C regt den Stoffwechsel an.
(Quelle: Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e. V.)