Bayerns Innenminister Joachim Herrmann gratuliert beim Festakt in der Lindauer Inselhalle – Polizeiboot „Zander“ wurde mit einer Bootstaufe offiziell in den Dienst gestellt
Lindau (ust) – „Unsere Polizisten leisten auf dem Bodensee eine ausgezeichnete Arbeit und sorgen für mehr Sicherheit auf dem Wasser“, lobte Innenminister Herrmann in seiner Festansprache.
Er verwies auf das breite Aufgabenspektrum, das von der Überwachung der Schifffahrt und Fischerei über die Kriminalitätsbekämpfung bis hin zur Aufnahme von Unfällen auf dem Bodensee und der Unterstützung bei der Seenotrettung reicht. „Unsere Wasserschutzpolizei-Gruppe Lindau ist unverzichtbar“, betonte der Minister und rief: „Auf die nächsten 100 erfolgreichen Jahre!“


Pandemie bedingt musste die für 2020 geplante Festveranstaltung auf dieses Jahr verschoben werden. Dafür gab es passend zum Jubiläum ein ganz besonderes Geschenk: ein neues Polizeiboot, das auf den Namen „Zander“ getauft wurde.
„Die rund 90 000 Euro für das neue hochmoderne Festrumpf-Schlauchboot sind hervorragend angelegt“, erklärte Herrmann. Das Boot der Firma „Lava Marine“ ist 7,20 Meter lang und 2,55 Meter breit. Es wird hauptsächlich für Streifenfahrten, Bootskontrollen und Einsätze im flachen Wasser eingesetzt.


WaPo Lindau seit 1952 eigenständig
Die Geburtsstunde der Wasserschutzpolizei Lindau schlug im Januar 1920, als die „Rheinpolizei“ mit der „Reichswasserschutzpolizei-Abteilung Baden-Württemberg, Bezirk Bodensee“, gegründet wurde – bestehend aus den drei Gruppen in Lindau, Konstanz und Friedrichshafen. Der Sitz war zunächst in Friedrichshafen und wechselte im August 1920 nach Lindau. 1952 wurde die Wasserschutzpolizei Lindau der Bayerischen Landespolizei angegliedert.
Aktuell gehören acht Polizisten der Wasserschutzpolizei-Gruppe Lindau an.


„Für unsere Lindauer Wasserschutz-Polizisten fällt eine Menge Arbeit an“, erklärte der Innenminister.
So wurden 2020 allein durch die Wasserschutzpolizei-Gruppe Lindau 68 Prozent aller Sportbootunfälle auf bayerischen Seen aufgenommen. Bei den auf oder im Umfeld bayerischer Seen festgestellten Umweltverstößen wurden 42 Prozent in Lindau angezeigt, ebenso knapp 47 Prozent der schifffahrtsrechtlichen Verstöße, beispielsweise gegen die Patent-, Zulassungs- und Kennzeichnungspflichten sowie bei Missachtung von Sperr- und Schutzgebieten.


Gute Zusammenarbeit im Dreiländereck
„Die besondere Situation am Bodensee als internationales Gewässer im Grenzgebiet zu Österreich und der Schweiz erfordert auch eine gute Zusammenarbeit mit den Anrainerstaaten“, ergänzte der Minister.
Gerade bei der Wahrnehmung grenzpolizeilicher Aufgaben oder im Bereich der Seenotrettung müssten die verschiedenen Seepolizeien sowie die beteiligten Behörden und Organisationen Hand in Hand agieren.