Am 24. Oktober führten das Technische Hilfswerk (THW) und das Hubschraubergeschwader 64 die Übung „Blauer Falke“ im Allgäu durch.
Diese großangelegte Übung wurde vom THW-Ortsverband Lindenberg in Kooperation mit den Verantwortlichen der Bundeswehr organisiert, um unter Extrembedingungen die Rettung von Menschen und die Wiederherstellung der Stromversorgung zu trainieren. Ursprünglich für Januar geplant, musste die Übung damals aufgrund ungünstiger Wetterverhältnisse abgebrochen werden.
Am Übungstag unterstützten die THW-Ortsverbände Lindau, Ehingen und Füssen den Einsatz. Aufgrund von Nebelfeldern verzögerte sich der Beginn der Übung. Als der Nebel sich endlich lichtete, startete die Übung im wahrsten Sinne des Wortes voll durch.
Übungsszenario: Schüler in eingeschneiter Hütte eingeschlossen
Die Übung simulierte eine Situation, in der starke Schneefälle die Allgäuer Voralpen in eine Winterlandschaft verwandelt hatten, wodurch mehrere Hütten, darunter der Alpengasthof Hörmoos auf 1400 Metern Höhe, von der Außenwelt abgeschnitten waren. Diese Hütte wird regelmäßig von Schulklassen für Skilager genutzt.
Die Schüler, die dort festsaßen, waren ohne Strom, Heizung und Kochmöglichkeiten, nachdem Eis an den Stromleitungen die Stromversorgung in der gesamten Region unterbrach. Da die Straßen unpassierbar waren und die Gefahr von Lawinen bestand, konnten die Rettungskräfte die Hütte nicht zu Fuß erreichen. Lediglich Hubschrauber waren in der Lage, die erforderlichen Materialien und das Einsatzpersonal zur Hütte zu transportieren.
(Bilder: Stefan Radenmacher/Gunnar Strascheck/ Thomas Kaleja)
Sicherung der Stromversorgung unter schwierigen Bedingungen
Das THW stellte die Stromversorgung der Hütte im Rahmen der Übung wieder her, um die Heizung und Küche in Betrieb zu nehmen. Hierzu brachten Hubschrauber des Hubschraubergeschwaders 64, darunter eine CH-53 und eine H145M LUH SOF, die erforderlichen Einsatzkräfte und Materialien zur Hütte. Ein Notstromaggregat des THW wurde als Außenlast unter dem Hubschrauber CH-53 bis an den Alpengasthof Hörmoos transportiert. So konnte die Stromversorgung wiederhergestellt werden.
Feuerwehrkräfte unterstützten die Kommunikation mit den Luftfahrzeugen und koordinierten die Hubschrauberlandungen. Insgesamt waren 45 Helferinnen und Helfer des THW, zwei Feuerwehrmänner sowie 15 Soldatinnen und Soldaten des HSG 64 an der Übung beteiligt.
Netzwerk und Zusammenarbeit im Krisenfall
„Die Übung „Blauer Falke“ ist für uns alle eine wertvolle Möglichkeit, in der Katastrophenhilfe ein starkes Netzwerk aufzubauen. In Krisenzeiten ist es entscheidend, sich untereinander zu kennen und ein eingespieltes Team zu sein.“ betont der THW-Ortsbeauftragte Thomas Kaleja. „Dank solcher Übungen bin ich mir sicher, dass wir gemeinsam die Herausforderungen der kommenden Jahre bewältigen können.“
Der Presseoffizier des HSG 64, Oberleutnant Locherer, ergänzte: „Mit jeder Übung verbessern wir uns. Im Vergleich zur ersten Übung haben wir erhebliche Fortschritte bei der Verladung von Material des THWs erzielt. Diese Optimierungen sind entscheidend, um die gemeinsame Zusammenarbeit bei zivil-militärischen Einsätzen in Krisensituationen zu verbessern und um in kommenden Katastrophenlagen der Bevölkerung bestmöglich helfen zu können.“
(Pressemitteilung: Bundesanstalt Technisches Hilfswerk Ortsverband Lindenberg)