Bergung am Bodensee Schiffsbergeverein plant Rettung einer Swissair-Maschine

Schiffsbergeverein plant Rettung einer Swissair-Maschine
1957 stürzte die Maschine über dem Bodensee ab. Jetzt will der Schiffsbergeverein die restlichen Teile bergen. (Bild: ETH-Bibliothek Zürich, Stiftung Luftbild Schweiz (Creative Commons BY-SA 4.0))

Am Dienstag, 18. Juni 1957 ereignete sich über dem Bodensee ein Flugzeugabsturz. Eine Swissair-Maschine vom Typ DC-3 stürzte über dem Bodensee aus großer Höhe ab. Die Maschine geriet zwischen Arbon und Romanshorn in großer Höhe ins Trudeln und stürzte mit neun Passagieren nahezu ungebremst in den See. Und das mit hoher Geschwindigkeit. Keiner der neun Passagiere überlebte damals das Unglück.

Als Unglücksursache vermutete man einen sogenannten „Strömungsabriss“. Die Maschine versank damals innerhalb von wenigen Minuten. Ein Groß Teil des Wracks konnte geborgen werden. Der Rest versank in den Tiefen des Bodensees. Man ortete die verbleibenden Trümmerteile in 200 Metern Tiefe.

Erst 2016 machte sich der ehemalige American-Pilot Andrew Frauenfeld auf die Suche nach den am Seegrund vermuteten Wrackteilen. Mit Hilfe eines Tauchroboters gelang es, die Trümmerteile zu finden. Man beschloss damals, es mit dem Fund bewenden zu lassen.

(Bilder: Andrew Frauenfelder (Creative Commons BY-SA 4.0))

Jetzt kommt der Schiffsbergeverein von Silvan Paganini ins Spiel. Jener versucht seit 2023, die Reste des versenkten Dampfschiffes „Säntis“ vom Grund des Bodensees zu bergen. Paganini stieß dabei auf das Wrack des Flugzeugs.

Allerdings erschwert eine dicke Schicht der invasiven Quagga-Muscheln weitere Funde und Untersuchungen.

Vor weiteren Bemühungen galt es erstmal, die Eigentumsreche der Wrackteile zu klären. Es waren umfangreiche Recherchen und Untersuchungen notwendig, bis die damaligen Eigentümer der abgestürzten Maschine erklärten, dass sie keinerlei Eigentümerrechte geltend machen würden. Weder die Swissair AG noch die SAirGroup AG machten Rechte geltend.

Paganini vermutet, dass eine detaillierte Analyse des am Grund verbliebenen linken Motors genauere Erkenntnisse zur Unfall Ursache liefern könnte. Die Vermutung lag nahe, dass damals vor dem Absturz das Fliegen mit nur einem der beiden Motoren trainiert wurde.

Die weiteren Untersuchungen sollen laut Paganini mit modernster Technik erfolgen.

Allerdings liegt der Fokus des Schiffsbergevereins zuerst auf der Bergung der „Säntis“. Derzeit laufen die Versuche, die erforderlichen Geldmittel zu beschaffen. Bis zum 31. Januar 2025 läuft dazu das sogenannte „Crownfunding“. Weitere Infos dazu unter der Webseite.

Danach will sich der Schiffsbergeverein der abgestürzten DC-3 widmen, bevor die aggresive Quagga-Muschel dafür sorgen wird, dass die Reste der Maschine für immer verschwinden werden.

Ziel bleibt die Errichtung eines Denkmals für die neun Opfer und die Klärung der Absturzurasche.