Reisepass und Ausweis Neue Passfoto-Regel ab Mai 2025 in Kraft

Neue Passfoto-Regel ab Mai 2025 in Kraft
Ab Mai 2025: Papierfotos bei Ausweisanträgen nur noch in Ausnahmefällen erlaubt. (Bild: picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer)

Wer einen neuen Reisepass oder Personalausweis beantragt, braucht künftig digitale Passbilder. Gedruckte Fotos haben somit bald ausgedient. Deutschlandweit treten die neuen Regeln ab 1. Mai 2025 in Kraft. Warum das so ist und welche Ausnahmefälle es gibt, lesen Sie hier.

Die Neuregelung soll die Entbürokratisierung im Pass- und Ausweisen vorantreiben und vor Morphing schützen. Wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums (BMI) gegenüber dem ADAC mitteilte, dürfen übergangsweise bis zum 31. Juli weiterhin Papierfotos in Ausnahmefällen akzeptiert werden. Hintergrund sind unter anderem Verzögerungen bei der technischen Ausstattung in einigen Bürgerämtern.

Lindau bietet ein Fototerminal an

Um seinen Bürgern die Umstellung zu erleichtern, stellt die Stadt Lindau ab Mai beispielsweise ein Fototerminal im Bürgerbüro zur Verfügung. Jeder kann hier das Passfoto vor Ort machen. Wie es in einer Mitteilung heißt, wird allerdings empfohlen, früher zum Termin zu erscheinen, um das Passfoto schon vorab zu machen, denn der Antrag kann nur mit einem vorliegenden digitalen Passbild bearbeitet werden. Das digitale Foto kostet sechs Euro.

Alternativ kann das Passfoto auch in einem teilnehmenden Fotostudio gemacht werden. Die Fotostudios senden das digitale Bild anschließend über eine Cloud an das Bürgerbüro. Weitere Informationen zur Cloud-Übermittlung gibt es auf der Webseite des Fotoverbands RingFoto. Dort können Bürger aus Lindau nach Fotostudios in der Region suchen, die für die Cloud-Lösung registriert sind.

Passbehörde kann digitale Fotos überprüfen

Im Zuge der Neuregelung sollten von den Passbehörden eigentlich nur noch digitale Fotos akzeptiert werden, die entweder direkt in der Behörde angefertigt oder auf einem festgelegten, sicheren Übermittlungsweg von einem Fotostudio oder dritten Anbieter (etwa Drogeriemarkt) dorthin gesendet werden, schreibt der ADAC. Bei digitalen Fotos, die elektronisch übersandt werden, prüft die Passbehörde dann auch gleich, ob das übermittelte Bild den Anforderungen an biometrische Fotos entspricht. Die neuen Vorgaben sollen die Gefahr von Fälschungen und Manipulationen verhindern.

Zum Schutz vor computergestützten Spezialeffekten

Hintergrund der strengen Vorschrift ist das sogenannte Morphing. Es bezeichnet eine Technik, bei der mehrere Gesichtsbilder zu einem einzigen Foto verschmolzen werden, sodass die Gesichtszüge mehrerer Personen in einem Bild kombiniert werden können. Um die Sicherheit bei der Beantragung von hoheitlichen Ausweisdokumenten zu gewährleisten, sind künftig ausschließlich digitale Passbilder zulässig. Diese Neuregelung basiert auf den Vorgaben des BMI.

Ausnahmefälle bei Reisepass und Personalausweis

Als Ausnahmefall soll bis zum 31. Juli gelten, wenn ein Bürger im April ein Foto von sich machen lässt, aber erst im Mai den Termin zur Beantragung des Ausweises hat, erklärte das BMI auf Anfrage des ADAC. Auch falls die Behörde vor Ort noch nicht die notwendige Technik zum Erstellen eigener Lichtbilder beziehungsweise zur Erfassung digitaler Bilder von Fotodienstleistern hat, könnte ein Foto auf Papier angenommen werden.

Gut zu wissen: Legt jemand ein Papierfoto vor, das den biometrischen Anforderungen entspricht, und die Kommune verfügt bereits über ein Gerät, um vor Ort ein digitales Foto zu machen, ist die Kommune laut Innenministerium gehalten, in solchen Ausnahmefällen auf die Lichtbildgebühr in Höhe von sechs Euro zu verzichten.

Personalausweis und Reisepass künftig per Post

Ab Mai 2025 sollen Reisepässe und Personalausweise zudem mit der Post zugestellt werden können, wenn jemand in Deutschland gemeldet ist – der Gang zur Abholung beim Amt entfällt damit. Wer möchte, kann sich per E-Mail eine Erinnerung schicken lassen, bevor ein Ausweis abläuft. So lässt sich vermeiden, kurz vor Urlaubsantritt festzustellen, dass das Reisedokument abgelaufen ist.

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(Quelle: PM Stadt Lindau/ADAC/BMI)