„Wir steigen auf, wir forschen!“ Bodensee-Gymnasium will mit Space-Balloon hoch hinaus

Bodensee-Gymnasium will mit Space-Balloon hoch hinaus
Spannung vor dem Countdown: Schüler des Bodensee-Gymnasiums bereiten den Start vor. (Bild: Wilfried Vögel)

Das Projekt „Space-Balloon“ ist und war ehrgeizig. Mithilfe einer Instrumentenkapsel und einem Helium-Ballon wollte ein junges und hoch motiviertes Team aus 35 Schülern und einem Lehrer des Lindauer Bodensee-Gymnasiums die Verhältnisse in der Stratosphäre auf 35.000 Metern Höhe erkunden.

Der erste Startversuch am 16. Januar im Lindauer Stadion ist leider gescheitert. Jetzt wollen sie den Start ein zweites Mal versuchen. Und dieser Start soll beim zweiten Mal klappen.

Ziel war es, einen mit Helium gefüllten Ballon in den Himmel zu schicken und mit Hilfe einer selbst gebauten Instrumentenkapsel Originaldaten aus der Stratosphäre zu bekommen.

(Bilder: Wilfried Vögel)

Neun Monate harte Arbeit

Rund neun Monate arbeitete das Team unter der Projektleitung von Marko Berezhanskyy, selbst Schüler am Bodensee-Gymnasium, unermüdlich daran. Mehr als 1000 Arbeitsstunden waren nötig, um alles bis ins kleinste Detail zu planen und selber zu bauen.

Von schulischer Seite betreute Dr. Andre Scherl das Projekt, das er selbst als schon fast „universitär“ bezeichnet.

Dank verschiedener Sponsoren aus der Region gelang es, sowohl das technische Knowhow als auch die erforderlichen Geldmittel zu generieren. Dazu kam eine anspruchsvolle mediale Begleitung.

Professionelle Unterstützung durch den DARC

Mit professioneller Unterstützung durch den Ortsverband Lindau-Westallgäu des Deutschen Amateur Radioclubs gelang es, sämtliche erforderlichen Datenverbindungen herzustellen. DARC-Vorstandsmitglied Helmut Rupp war von der Begeisterung des jungen Teams, durchwegs Schüler ab der 5. Klasse des Bodensee-Gymnasiums, mehr als angetan.

Der DARC versorgte das Team neben dem nötigen Fachwissen auch mit einer entsprechend leistungsstarken Antennenanlage, um alle Daten sicher empfangen und aufzeichnen zu können.

(Bilder: Wilfried Vögel)

Aufstieg bis in die Stratosphäre

Ziel des Projektes war es, die selbst gebaute Sonde mittels eines mit Helium gefüllten Ballons bis in die Stratosphäre auf 35 km Höhe zu bringen. Den Aufstieg sollte man per Livestream im Internet verfolgen können. Mehrere Sensoren sollten dort oben bei rund 65 Grad minus Daten messen und zur Erde senden. Die Sensoren sollten acht verschiedene Parameter wie z.B. Ozongehalt, Temperatur, Methangehalt messen und an die Bodenstation über Funk übermitteln.

Kapsel soll am Fallschirm auf die Erde zurück sinken

In dieser Höhe herrscht nur noch ein minimaler Luftdruck, der dazu führt, dass sich der Ballon maximal ausdehnt und dann geplant platzt. An einem Fallschirm kehrt die Kapsel dann zur Erde zurück und kann mittels GPS geortet und wieder zurück gebracht werden. Soweit die Theorie.

Aber wie so oft steckt der Teufel im Detail. Alles war perfekt vorbereitet und organisiert. Das Wetter war optimal. Fast die ganze Schüler- und Lehrerschaft des Bodensee-Gymnasiums samt Schulleiterin Jutta Merwald verfolgten das Spektakel mit Begeisterung und gespannter Erwartung im städtischen Stadion.

Der Ballon war mit Helium gefüllt, die Sonde mit einem Tragseil am Ballon befestigt. Alles wird nur noch von dünnen Seilen gehalten. Der Countdown wird professionell heruntergezählt. Dann erfolgt der Start.

(Bilder: Wilfried Vögel)

Tragseil reißt – der erste Versuch ist gescheitert

Dann passierte das, womit keiner gerechnet hatte. Eines der dünnen Halteseile reibt sich am Tragseil. Das Tragseil reißt. Die Kapsel sinkt am Fallschirm aus geringer Höhe zu Boden, bleibt Gott sei Dank aber unbeschädigt. Der teure Ballon steigt unwiederbringlich ohne die Kapsel in den blauen Himmel.

Die Enttäuschung ist natürlich riesengroß. Diese Enttäuschung hat aber zwischenzeitlich eine neue Motivation ausgelöst. Mit der Einstellung „Jetzt erst recht“ wollen sie es schaffen. Zwischenzeitlich haben die Sponsoren dafür gesorgt, dass es zeitnah einen zweiten Startversuch geben kann. Und der soll dieses Mal unbedingt funktionieren.

Das Projekt ist inzwischen auch bei „Jugend forscht“ angemeldet. Wenn alles geklappt hat, wollen die jungen, hoch motivierten Forscher ggf. versuchen, einen Kontakt zur Raumstation ISS herzustellen.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Mehrere aus dem Team wollen zudem beim DARC die Prüfung für eine Amateurfunklizenz ablegen.

Das Wochenblatt wird über den zweiten Startversuch berichten.

Weitere Informationen finden Sie unter der Webseite.