April-Kälte verschwindet, Niederschläge bleiben: Wie (nass) geht es bis Monatsmitte weiter?

Die erste Monatsmitte bringt uns genügend Niederschläge.
Die erste Monatsmitte bringt uns genügend Niederschläge. (Bild: Reinhold Köfer)

Lindau/Bodensee (nk) – Es ist vorbei! Der späte „Wintereinbruch“ mit Schnee und Kälte bis in die Niederungen haben wir ab Wochenbeginn hinter uns. Eines bleibt uns allerdings erhalten: Die Niederschläge, die nächste Woche dann meist als Regen fallen.

Mittelfristig geht es bis Monatsmitte spannend weiter – wohl auch ziemlich und ausreichend nass

Der 1. und 2. April brachten uns gefühlt teilweise den winterlichsten Abschnitt des ganzen vergangenen Winters 2021/2022. Im Vergleich zum trockenen und rekord-sonnigen März war und ist das für Mensch und Tier durchaus eine große Umstellung. 

Prinzipiell ist solch eine Witterung im April allerdings nicht ungewöhnlich:
Da sich im April die großen Konkurrenten, die aufkommende Wärme/Hitze in Südeuropa und die Rest-Kälte im Norden gegenüberstehen, müssen sich beide Seiten zurechtfinden und anpassen. Im Rahmen dieser Wetterlagen verschieben sich die Luftmassen häufig. Es heißt ja bekanntlich auch, dass der April eben macht was er will.

Der April begann deutlich zu kalt.
Der April begann deutlich zu kalt. (Grafik: Mtwetter.de)

Im Vergleich zum aktuell-offiziellen Klimamittel (1961 – 1990) brachten die ersten zwei Tage des Aprils eine deutschlandweit-gemittelte Temperaturabweichung von -4,4 Grad. Insbesondere der Südwesten weist vielfach eine Anomalie von (fast) -6,0 Grad auf. Am Bodensee liegen die Abweichungen vom 1. und 2. April bei -5,0 Grad. 

Wäre der Monat heute vorbei, hätten wir sogar eine gemittelte Abweichung von -6,2 Grad in Deutschland. 

Strenger Frost: Kaltstart in die neue Woche

Am Montagmorgen erleben wir einen Kaltstart in den Tag. Abgesehen vom Nordwesten und den Küstengebieten sinken die Temperaturen verbreitet in den Frostbereich. Am kältesten wird es in der Südhälfte und in den Alpen. Im Süden liegen die Tiefstwerte in den frühen Morgenstunden zwischen -5 und -12 Grad. Durch die große Wasserfläche schwächt sich der Frost in den Bodenseeregionen etwas ab. In Alpentälern sinken die Temperaturen über den Schneeflächen teilweise auf bis zu -20 Grad ab – so zumindest der direkte Modelloutput. 

Mit einem frostigen „Kaltstart“ beginnt die neue Woche.
Mit einem frostigen „Kaltstart“ beginnt die neue Woche. (Grafik: https://www2.wetter3.de/)

Tagsüber setzt sich die Sonne vielerorts durch. Abseits von harmlosen Wolkenfeldern klettern die Höchstwerte mit der Sonneneinstrahlung auf 7 bis 11 Grad. Im Laufe des nachmittags vermehren sich die Wolken und schließen sich am Abend. Durch den intensiven Sonnenschein taut der Schnee, der vor allem in höheren Lagen noch liegt, relativ rasch.

„Spülung“ am Dienstag erwartet

Am Dienstag zieht ein Niederschlagsgebiet ein. Anfangs fällt ab mittleren Höhenlagen noch Schneeregen und/oder Schnee, auch am Bodensee sind einzelne Schneeflocken möglich. Spätestens am Vormittag gehen die Niederschläge allerdings bis 800 – 1000 m in Regen über. Dann beginnt die sogenannte “Spülung” des Schnees. Die Höchstwerte erreichen unter den Regenwolken meist 8 bis 12 Grad. 

Ein Niederschlagsgebiet mit letzten Schneeflocken und Regen beschäftigt uns am Dienstag.
Ein Niederschlagsgebiet mit letzten Schneeflocken und Regen beschäftigt uns am Dienstag. (Grafik: Wxcharts.com)

Eine kurze Regenpause stellt sich am Mittwoch ein. Zeitweise kommt ab dem Vormittag sogar die Sonne zum Zuge. Es bleibt mindestens bis abends hierzulande trocken. An den Höchsttemperaturen ändert sich wenig. 

Zwei-Wochen-Trend: Es geht bergauf, Niederschläge ausgeprägt

Damit wir einen groben Überblick der Witterung in den kommenden 14 Tagen bekommen, blicken wir auf die Ensemble-Prognose. Die „Ensemble“ besteht aus über 30 Einzelberechnungen des GFS-Modells (amerikanisch), die Temperatur und Niederschlag berechnen. Die weiße Linie spiegelt jeweils den Verlauf des Mittelwerts ab.

Anfangs kommen wir aus dem „Kälte-Tal“ heraus und begeben uns auf ansteigende Temperaturen. Die Niederschläge sind unten zwar vorhanden, aber noch längst nicht so ausgeprägt.

Rundum: Es bleibt wechselhaft und häufig nass.
Rundum: Es bleibt wechselhaft und häufig nass. (Grafik: Wetterzentrale.de)

Um den 9. April gibt es bei den Temperaturwerten einen kleinen Absturz, zeitgleich nehmen die Niederschlagssignale signifikant zu. Im Anschluss wird es wohl deutlich wärmer. Ein paar Berechnungen tangieren sogar fast die 25-Grad-Sommermarke. Das könnte eine kurze und stramme Südlage auslösen, die kurze Zeit später wieder mit aufkommenden und vielen Niederschlägen beendet werden würde. 

Bis zur Monatsmitte sind die Unsicherheiten bei den Temperaturen (hoch und runter, runter und hoch) also relativ hoch. Unterm Strich geht es bis in der ersten Aprilhälfte weiterhin unbeständig und nass weiter. Für die Natur und Vegetation sind diese Aussichten nach dem trockenen März ein wahrhafter Segen. 

Vor allem in der Mittelfrist ist beim Wetter also jede Menge los. Die Spannung ist und bleibt präsent – wir bleiben dran!