Seewärme: Delegation vom Bodensee besichtigt Energiezentrale in Zürich

25 Vertreter der Kommunalpolitik informierten sich am Zürichsee über Seewärme.
25 Vertreter der Kommunalpolitik informierten sich am Zürichsee über Seewärme. (Bild: Stadtwerk am See)

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Eine Delegation aus Vertretern der Kommunalpolitik und Städteplanern tauschte sich jüngst mit Schweizer Experten über Seewärme aus. Rund um den Zürichsee gibt es bereits zahlreiche Wärmeverbünde basierend auf der Energie aus Seewasser. Am Bodensee steht man mit dem ersten Seewärmeprojekt in Meersburg noch am Anfang. Mit der kommunalen Wärmeplanung wird sich dies in Zukunft vermutlich ändern.

Seewärme funktioniert, und zwar im großen Maßstab, davon überzeugten sich Vertreter des Landkreises Bodenseekreis und verschiedener Kommunen bei ihrem Besuch der Elektrizitätswerke Zürich (ewz). Rund 50 Seewärmeverbünde gibt es bereits am Zürichsee. Ein Fundus an Wissen und Erfahrung, den man nutzen sollte, so Alexander-Florian Bürkle, Geschäftsführer beim Stadtwerk am See. Der regionale Energieversorger initiierte kurzerhand einen Austausch zwischen den Kollegen vom Bodensee und Zürichsee.

„Jede Gemeinde will in den kommenden Jahren den besten und kosteneffizientesten Weg zu einer klimafreundlichen Wärmeversorgung begehen“, so Bürkle, „Seewärme wird am Bodenseeufer einen entscheidenden Beitrag dazu leisten“. Um zu vermitteln, wie so etwas aussehen kann, reiste Bürkle mit rund 25 Vertretern von Gemeinde- und Kreisräten, Städteplanern und Aufsichtsräten nach Zürich. Dort besichtigte die Delegation die Energiezentrale Riesbach, die rund 120 Anschlussnehmer mit nachhaltiger Wärme aus dem See versorgt – eine Versorgungsquote von rund 70%.

„Seewärme kann langfristig fossile Energieträger im dicht besiedelten Raum am Seeufer ersetzen“, ist sich Energie-Experte Dr. Andreas Bachmaier vom Stadtwerk am See sicher. „Die zahlreichen Projekte in der Schweiz und der Aufbau der Infrastruktur in den letzten Jahrzehnten zeigen, dass eine ökologische kommunale Wärmeversorgung funktionieren kann“.

In Baden-Württemberg müssen Städte über 20.000 Einwohner bis Ende des Jahres 2023 eine Wärmeplanung vorlegen. Das Stadtwerk am See hat hier bereits für einige Kommunen Konzepte und Lösungsansätze entwickelt. „Als ökologischer Energieversorger sind wir hier der natürliche Partner von Kommunen. Im Rahmen unserer Ressourcen entwickeln wir hier gerne Konzepte.“

Seewärme wird einen wesentlichen Beitrag zur klimaneutralen Wärmeversorgung leisten, ist Bachmaier überzeugt. In den bereits vorliegenden Entwürfen zur kommunalen Wärmeplanung in Friedrichshafen sowie Überlingen zeichnet sich dies schon jetzt ab.

(Pressemitteilung: Stadtwerk am See)