Aufgrund fehlender Alternativverbindungen zwischen Ludwigshafen (Bodensee) und Radolfzell haben DB Regio, der Verkehrsverbund Hegau-Bodensee (VHB) und die Stadtwerke Konstanz eine kulante Beförderung von Fußgängern mit Bahn-Zeitkarten auf der Fähre zwischen Konstanz und Meersburg vereinbart.
Die Regelung gilt während der Dauer des GDL-Streiks am Donnerstag, 7. März 2024 ab Betriebsbeginn bis Freitag, 8. März 2024 um 14.30 Uhr.
Am Donnerstag und Freitag 7./8. März wird nach Auskunft von DB Regio ein Großteil der DB-Züge nicht verkehren. Hierdurch gibt es auf vereinzelten Strecken gar keinen Zugverkehr. Dies betrifft in der westlichen Bodenseeregion besonders die Bodenseegürtelbahn zwischen Radolfzell und Friedrichshafen mit ihren Zügen des IRE3 und der RB31 sowie das „Seehäsle“ mit der S61 zwischen Radolfzell und Stockach.
Zwischen Radolfzell und Ludwigshafen (Bodensee) besteht im Gegensatz zu anderen Strecken am deutschen Bodenseeufer während des Streiks keine akzeptable Alternativverbindung, etwa in Form von Buslinien.
Daher konnte zwischen den Verkehrsunternehmen und Tarif-/Verkehrsverbünden der Kooperation „ÖV Bodenseeraum“ eine temporäre Regelung getroffen werden, die an der bewährten Lösung anknüpft, die während der zurückliegenden Streikmaßnahmen bei der Fähre Meersburg-Konstanz galt:
Fahrausweise des Nahverkehrs, die üblicherweise auf den Bahnverbindungen zwischen Radolfzell und Überlingen gültig sind, werden während der streikbedingten Zugausfälle der RB31 und des IRE3 auch über Konstanz, den dortigen Stadtbus und die Fähre Meersburg-Konstanz anerkannt.
Dies gilt grundsätzlich für Zeitkarten (Monats-/Jahres-/Abokarten) des Verkehrsverbundes Hegau-Bodensee bzw. des bwTarifs und des Deutschlandtarifs. Somit wird auch das Deutschland Ticket ausnahmsweise bei Reisenden anerkannt, die zu Fuß auf der Fähre Konstanz-Meersburg unterwegs sind und im Vorlauf oder im Nachgang der Fähre mit den Regional- oder Stadtbussen fahren.
Züge und Busse können in Richtung Ziel auch auf Strecken benutzt werden, die vom sonst üblichen Reiseweg abweichen (z.B. mit dem Seehas über Konstanz und dem Regiobus Konstanz-Ravensburg). Dies ist über die allgemeine Streikregelung der Bahnen und der Tarifverbünde bereits abgedeckt.
Frank Weber, Leiter des Fährbetriebs der Stadtwerke Konstanz freut sich über die gegenseitige Lösung in den vergangenen Wochen: „Mit den vereinbarten Anerkennungen im Streikfall stellen wir sicher, dass betroffene Pendler auch ohne Auto auf den klimafreundlichen, öffentlichen Nahverkehr setzen können und ihr Ziel erreichen.
Die Anerkennung des Deutschland Tickets kann dabei leider nur eine Ausnahme sein, da seitens Bund und Ländern keine rechtliche und finanzielle Grundlage zum Ausgleich einer Anerkennung auf Fähr- und Schiffsverbindungen besteht. Wir bitten dafür um Verständnis.“
Zu den sonstigen Alternativverbindungen während der Streikmaßnahmen der GDL am 7./8. März 2024:
- Zwischen Konstanz, Singen und Engen sowie zwischen Singen und Schaffhausen verkehren die S-Bahnen S6 und S62 der SBB Deutschland GmbH regulär.
- Zwischen Überlingen, Salem, Markdorf, Friedrichshafen und Kressbronn sowie zwischen Wasserburg und Lindau bestehen mindestens stündliche, teils viertelstündliche Alternativverbindungen mit Regional- oder Stadtbussen.
- Zwischen Friedrichshafen und Ravensburg verkehren die Busse der Regiobus-Linie R45 über Tettnang wie gewohnt. Weiter in Richtung Norden bestehen Busverbindungen in mehrere Richtungen über Bad Waldsee oder Altshausen/Bad Saulgau.
(Pressemitteilung: ÖV Bodenseeraum)