Pionier im Bereich Quanteninformatik und -technologie Quantenphysiker aus Ochsenhausen erhält Wittgenstein-Preis

Quantenphysiker aus Ochsenhausen erhält Wittgenstein-Preis
Der 60-jährige Forscher aus Ochsenhausen freut sich über seine Auszeichnung mit dem hochdotierten Preis. (Bild: Universität Innsbruck)

Der in Ochsenhausen geborene Physiker Hans J. Briegel wurde am 22. Juni mit dem höchsten österreichischen Wissenschaftspreis ausgezeichnet. Dieser ist mit 1,5 Millionen Euro dotiert.

Die internationale Jury bezeichnet Briegel als „einen der aktivsten und kreativsten Forschenden in einem Bereich, in dem Österreich eine führende Rolle einnimmt“. Er forscht in den zukunftsträchtigen Feldern Quanteninformation, maschinellem Lernen und Philosophie. Seine Arbeiten erlaube Berechnungen, die klassische Computer nicht leisten könnten.

Hans J. Briegel ist Professor und Leiter der Forschungsgruppe „Quantum Information and Computation“ am Institut für Theoretische Physik an der Universität Innsbruck. Was genau der Inhalt seiner Forschung ist, ist für Ottonormalverbraucher nicht ganz leicht zu verstehen: Seine Arbeitsgruppe erforscht grundlegende Konzepte der Quantenmechanik und der statistischen Physik. Sie beschäftigen sich zudem mit künstlicher Intelligenz.

Wegweisende Konzepte entwickelt

Von ihm stammen wegweisende Arbeiten in den Bereichen Quantencomputer und Quantenkommunikation. So ist Hans J. Briegel einer der Erfinder des Einweg-Quantencomputers, an dessen Entwicklung heute mehrere Unternehmen weltweit arbeiten.

Außerdem hat er gemeinsam mit Kollegen der Universität Innsbruck die Basis für ein zukünftiges Quanten-Internet gelegt.

„Hans J. Briegel hat die Innsbrucker Quantenphysik in den vergangenen Jahrzehnten entscheidend mitgeprägt und dabei wegweisende Beiträge zur Entwicklung von neuen Quantentechnologien geleistet“, betont Veronika Sexl, Rektorin der Universität Innsbruck.

Künstliche Intelligenz und ihr Einfluss

Mit seinem Team untersucht Hans J. Briegel auch das Potenzial von Quanteninformationssystemen und selbstständig agierender künstlicher Intelligenz (KI). Sie beleuchten dabei philosophische Fragestellungen zur KI.

Da die künstliche Intelligenz künftig grundlegenden Einfluss auf die wissenschaftliche Arbeitsweise und die technische Entwicklung habe, muss diese für Briegel jederzeit verstehbarbar und transparent sein. Die Entwicklung von erklärbarer KI ist für ihn daher sehr wichtig.

Der FWF-Wittgenstein-Preis: Österreichs höchstdotierter Wissenschaftspreis

„Diese Auszeichnung freut mich außerordentlich“, sagt Hans J. Briegel in einer ersten Reaktion. „Der FWF-Wittgenstein-Preis ist eine wirklich schöne Anerkennung meiner Arbeit und gibt mir die Möglichkeit, weiter an sehr grundlegenden Fragen, wie Wissenschaft mit dem Aufkommen der künstlichen Intelligenz aussehen kann, zu forschen.“

Der FWF-Wittgenstein-Preis richtet sich an exzellente Forscher aus allen Fachdisziplinen. Die mit 1,5 Millionen Euro dotierte Auszeichnung soll die Forschung der Preisträger unterstützen. Forscher können so ihre Forschungstätigkeit auf international höchstem Niveau vertiefen.

Der Wittgenstein-Preis soll Freiheit und Flexibilität in der Forschung ermöglichen.
Der Wittgenstein-Preis soll Freiheit und Flexibilität in der Forschung ermöglichen. (Bild: Universität Innsbruck)

(Quelle: Universität Innsbruck)