Matthäus-Schmid-Azubis stellen sich Herausforderung Werkstatt für behinderte Menschen statt Baustelle

Werkstatt für behinderte Menschen statt Baustelle
Neue Eindrücke durch „Soziales Lernen“: Azubis der Baltringer Firma Matthäus Schmid haben ein Praktikum bei der St. Elisabeth-Stiftung absolviert. (Bild: St. Elisabeth-Stiftung)

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Auszubildende des Bauunternehmens Matthäus Schmid haben ein soziales Praktikum bei der St. Elisabeth-Stiftung absolviert. Im Rahmen des „Sozialen Lernens“ erhielten sie unter anderem Einblicke in eine Werkstatt für behinderte Menschen und eine Wohngruppe, in der Senioren mit Behinderung leben.  

Die Firma Matthäus Schmid, ein von der Handwerkskammer Ulm als Top-Ausbilder zertifizierter Betrieb, ist eines von mehreren Unternehmen aus der Region, das den Perspektivenwechsel in den Ausbildungsplan aufgenommen hat. Für die Zusammenarbeit mit der St. Elisabeth-Stiftung entschied man sich, weil man deren Arbeit sehr schätzt: „Der Dienst am Nächsten ist für das funktionierende Miteinander einer Gesellschaft essenziell. In den Einrichtungen der St. Elisabeth-Stiftung hatten unsere Auszubildenden die Chance zu sehen, wie dies im Alltag umgesetzt werden kann“, erklärt Gabriele Henle, zuständig für Marketing und Recruiting bei der Firma mit ihren insgesamt 350 Mitarbeitenden.

„Wir kennen durch einige gemeinsame Bau-Projekte die Stiftung seit Jahren. Das gemeinsame Arbeiten stand immer im Zeichen von Fairness und Professionalität. Wir wussten, dass unsere Auszubildenden hier in guten Händen sind.“

Es sei ganz einfach gewesen, die Auszubildenden für ein Praktikum zu gewinnen. „Selbstverständlich gab es bei der Ankündigung der Praktika Fragen und überraschte Gesichter, aber erste Zweifel waren sehr schnell verflogen und an deren Stelle rückten Neugierde und ein gespannt sein“, erinnert sich Henle. Die Auszubildenden erlernen die Berufe: Kaufmann für Büromanagement, Beton & Stahlbetonbauer, Straßenbau & Tiefbauer und Metallbauer.

Die Praktika in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Laupheim, dem Beruflichen Bildungszentrum in Laupheim und bei den Senioren im Haus Antonius in Laupheim dauerten jeweils eine Woche.

Ein Anliegen war den Kooperationspartnern auch die Nachbesprechung mit den Auszubildenden. Eva Maria Sorg, Engagementberaterin der Stiftung, kam zu einer Feedback-Veranstaltung mit einem Fragenkatalog nach Baltringen. Beim Gespräch berichteten die Auszubildenden, dass sie erst mal ihr Tempo drosseln mussten. Sie waren verblüfft und auch erfreut, wie geduldig und freundlich der Umgang miteinander war. „Da tickt die Uhr ganz anders“, zitiert Henle einen Jugendlichen.

Generell waren die Praktikanten und die Praktikantin von der Herzlichkeit, die in den einzelnen Bereichen herrschte, begeistert. Vor allem freuten sie sich, dass sie von den Betreuungsteams so toll aufgenommen wurden.

Sie hatten Gelegenheit, sowohl in den Werkstätten als auch in den Wohngruppen sehr unterschiedliche Menschen kennenzulernen. Sie erlebten dabei, wie vielfältig die Bedürfnisse der Menschen sind, die in der Stiftung Wohnung und Beschäftigung finden. Das war für die Auszubildenden aus Baltringen sehr spannend und durchaus auch herausfordernd. Insgesamt waren sie begeistert von den neuen Erfahrungen und wollen solche Praktika auch weiterempfehlen.

Grund Genug für den Familienbetrieb, die Aktion im kommenden Jahr zu wiederholen. Gabriele Henle: „Wir meinen, dass diese Aktion unseren Auszubildenden Einblicke in ganz andere Bereiche gewährt, die im Ausbildungs-Alltag sonst wohl kaum möglich wären. Je mehr junge Menschen erleben und sehen, desto besser können sie ihre Persönlichkeiten und ihre Professionen weiterentwickeln und ausbauen. Hier möchten wir möglichst viele Impulse und Angebote bieten. Letztlich wissen wir auch um unsere Verantwortung den jungen Menschen gegenüber. Wir halten es also für unsere Pflicht Blicke über den Tellerrand zu ermöglichen.“  

(Pressemitteilung: St. Elisabeth Stiftung)