50 Jahre Werkstatt für behinderte Menschen Biberach

50 Jahre Werkstatt für behinderte Menschen Biberach
Die Beschäftigten der WfbM Biberach freuen sich auf das Jubiläum. (Bild: Felix Kästle)

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Die Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) Biberach wird 50 Jahre alt. Aus dem einstigen Pionierkonzept ist ein erfolgreicher und anerkannter Betrieb geworden. Das wird gefeiert. Am Freitag, 21. Juni, lädt die WfbM an ihren Hauptstandort Im Schachen 4 in Warthausen-Birkenhard zum Tag der offenen Tür ein. Es gibt ein buntes Programm mit Werkstattführungen und Aktionen für Kinder.

Damals war es eine Pionierleistung: Am 2. Mai 1974 haben die Franziskanerinnen von Reute ihre „beschützende Werkstatt“ in Biberach eröffnet – gleich nachdem die gesetzlichen Rahmenbedingungen vorlagen. Angefangen hat die WfbM Biberach mit 60 Arbeitsplätzen für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung.

„Der Grundgedanke, Menschen mit Behinderung durch angemessene Arbeit in die Gesellschaft einzubeziehen, wurde damals durchaus kontrovers diskutiert“, sagt Helen Götz, Leitung Teilhabe & Bildung in der WfbM Biberach. „Das Konzept hat sich längst als Erfolgsmodell erwiesen“, betont Simon Kneißle, der den Bereich Produktion & Dienstleistung verantwortet. Heute ist die WfbM Biberach ein moderner Produktions- und Dienstleistungsbetrieb.

Viele Firmen aus der Region zählen zu den Kunden. Die Qualität der geleisteten Arbeit, auf der pädagogischen Seite ebenso wie in der Fertigung, wird regelmäßig zertifiziert. Das ist Voraussetzung dafür, gute Aufträge zu bekommen und ausreichend Umsatz zu erzielen, um den Menschen mit Behinderung ordentliche Löhne zahlen zu können.

215 Beschäftigte hat die WfbM Biberach aktuell. Unterstützt werden sie von rund 60 Fachkräften aus unterschiedlichen Bereichen, die über langjährige Berufserfahrung und pädagogische Zusatzqualifikationen verfügen. 

Der Hauptstandort befindet sich im Gewerbegebiet Schachen in Warthausen-Birkenhard, hierher ist die WfbM im Jahr 2012 umgezogen. Das moderne, hell und freundlich gestaltete Gebäude mit 3.800 Quadratmetern Fläche ist komplett barrierefrei. Montage und Lager sind nicht mehr räumlich getrennt wie in der alten Werkstatt in der Saulgauer Straße. Personen- und Warenverkehr stehen sich jetzt nicht mehr gegenseitig im Weg.

Die Arbeitsbereiche der WfbM Biberach sind sehr vielfältig: Die Beschäftigten digitalisieren und konvertieren Filme, Fotos und Dias, sie scannen und archivieren Dokumente. Im Bereich Verpackung geht es ums Kommissionieren, Konfektionieren, Abfüllen, Sortieren und Kuvertieren von Waren. In der Schlosserei werden Gewinde geschnitten, es wird gesägt, gebohrt, gestanzt und geschliffen. In der Montage gibt es Arbeitsplätze im Metall- und Kunststoffbereich.

In der internen Hauswirtschaft arbeiten ebenfalls Beschäftigte der WfbM Biberach mit. Dazu kommen drei Außenstandorte: In der Moll-Halle in der Waldseer Straße 147 in Biberach befindet sich der Textil- und Montagebereich, in der Rindenmooser Straße 25 in Biberach die Landschaftspflege. Seit diesem Jahr zählt auch der Förderbereich im Rosa-Bauer Haus in Biberach mit 30 Beschäftigten dazu. Dort werden Menschen mit schwerster oder mehrfacher Behinderung betreut: Im Mittelpunkt steht die soziale Teilhabe.

Jetzt blickt die WfbM Biberach auf 50 Jahre Erfolgsgeschichte zurück – und das wird gefeiert. Der Hauptstandort Im Schachen 4 in Warthausen-Birkenhard öffnet am Freitag, 21. Juni, ab 15 Uhr seine Türen für Besucherinnen und Besucher. Um 15, 16 und 17 Uhr gibt es Werkstattführungen. Dazu kommen eine Schauwerkstatt, Infostand und der Verkauf der eigenen Produkte. Auf Kinder warten spannende Angebote wie Laubbläser-Parcours, Dosenwerfen, Basteln und Schminkstation. Den Abschluss macht um 17.30 Uhr die Jugendkapelle Mettenberg mit einem Ständchen, um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen.

(Pressemitteilung: St. Elisabeth-Stiftung)