Alarmstufe ROT – Krankenhäuser in Not: Sana Klinikum bei bundesweitem Aktionstag dabei

Alarmstufe ROT – Krankenhäuser in Not: Sana Klinikum bei bundesweitem Aktionstag dabei
Das Biberacher Sana Klinikum unterstützt die Initiative der DKG und setzte ein symbolisches Zeichen. (Bild: Sana Kliniken Landkreis Biberach GmbH)

WOCHENBLATT

Das Biberacher Sana Klinikum unterstützte den bundesweiten Aktionstag der Deutschen Krankenhausgesellschaft, der auf die prekäre wirtschaftliche Situation im Gesundheitswesen und die zunehmende Schieflage deutscher Kliniken aufmerksam machen möchte.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) sowie ihre Landeskrankenhausgesellschaften haben am Mittwoch, dem 20. September, im Rahmen der Kampagne „Alarmstufe Rot“ zu einem bundesweiten Aktionstag aufgerufen.

Damit möchten sie auf die wirtschaftliche Situation im Gesundheitswesen sowie die damit verbundene zunehmende Schieflage der deutschen Kliniklandschaft aufmerksam machen. Krankenhäuser in ganz Deutschland beteiligten sich am Aktionstag – so auch das Biberach Klinikum.

Krankenhäuser mit Defizit von rund zehn Milliarden Euro

Nach Angaben der DKG werden die Krankenhäuser in Deutschland durch inflationsbedingte Kostensteigerungen für Energie, Medizinprodukte, Lebensmittel, Baumaßnahmen und Dienstleistungen bis Ende 2023 ein Defizit von rund zehn Milliarden Euro anhäufen.

Dementsprechend benötigen Kliniken in diesem und im kommenden Jahr laut DKG 15 Milliarden Euro Soforthilfe, um alleine diese gestiegenen Kosten aufzufangen. Dazu kommt, dass die erheblichen Tarifsteigerungen der vergangenen Monate und die damit gestiegenen Personalkosten in den Erstattungen von Krankenkassen bisher unberücksichtigt bleiben.

Kliniken haben dabei, im Gegensatz zu anderen Branchen, nicht die Möglichkeit, die gestiegenen Kosten an Patienten oder Kostenträger weiterzugeben. Auf der Seite www.bwkg.de verdeutlicht eine Defizit-Uhr die wirtschaftliche Lage an deutschen Kliniken eindrücklich.

Bundesweiter Protesttag gegen Missstände

Aus diesem Grund hat die DKG im Herbst vergangenen Jahres die Aktion „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“ ins Leben gerufen und mit einem ersten bundesweiten Protesttag auf die Missstände aufmerksam gemacht.

Gestern fand nun der dritte Aktionstag dieser Art statt, im Rahmen dessen auf Landes- und Bundeshauptstadtebene erneut demonstriert und auf die prekäre Lage aufmerksam gemacht wurde.

Darüber hinaus beteiligten sich Krankenhäuser in ganz Deutschland mit weiteren Aktionen an ihren jeweiligen Standorten. So auch das Biberacher Sana Klinikum, welches mit roten Luftballons ein symbolisches Zeichen gegen die massive Unterfinanzierung deutscher Krankenhäuser setzte.

Krankenhaussystem braucht verlässliche und nachhaltige Finanzierung

Eine Unterfinanzierung, macht es den Kliniken zunehmend schwerer, eine qualitätsorientierte stationäre Patientenversorgung sicherzustellen. „Bis die Krankenhausreform wirklich greift, muss ein kalter Strukturwandel vermieden werden. Deshalb ist es entscheidend, dass die Arbeit der Kliniken nicht nur durch kurzfristige Hilfsprogramme und Rettungsschirme unterstützt wird.

Vielmehr benötigt unser Krankenhaussystem, und das werde ich nicht müde zu wiederholen, eine verlässliche und nachhaltige Finanzierung, die den Kliniken, ihren Krankenhausträgern, Beschäftigten und Patientinnen und Patienten langfristig Sicherheit bietet und den Entwicklungen Rechnung trägt“, so Geschäftsführerin Beate Jörißen. „Im Sinne einer planvollen Transformation der Krankenhausstrukturen sowie für notwendige Investitionen in die Krankenhausinfrastruktur ist eine Finanzierung über Strukturfonds erforderlich, so wie es etwa auch beim Atom- und Kohleausstieg erfolgt ist.“

(Quelle: Sana Kliniken Landkreis Biberach)