Rekordtemperaturen: Mit Abstand wärmster Jahreswechsel seit Messbeginn

Unterstützt von viel Sonnenschein ließ die einfließende Saharaluft die Thermometer zum Jahreswechsel auf davor nicht geahnte Höhen steigen.
Unterstützt von viel Sonnenschein ließ die einfließende Saharaluft die Thermometer zum Jahreswechsel auf davor nicht geahnte Höhen steigen. (Bild: Pixabay)

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Wärmstes Weihnachten, rekordwarmes Silvester und niemals zuvor erlebte, laue Frühlingsluft am Neujahrstag, damit auch gleichzeitig vielerorts historische Januarhöchstwerte. Behaupte da noch jemand, das Klima habe sich nicht nachhaltig verändert.

Der Laie staunt und die Wetterkundler wundern sich. Bereits das Weihnachtsfest war so warm wie nie zuvor seit Beginn der Wetteraufzeichnungen der Wetterwarte Süd im Jahre 1968. Doch der Jahreswechsel toppte alles.

Unterstützt von viel Sonnenschein ließ die einfließende Saharaluft die Thermometer auf davor nicht geahnte Höhen steigen. Dabei wurden die erst vor einem Jahr aufgestellten Rekordwerte regelrecht pulverisiert. In dem 134 Wetter- und 130 Niederschlagsstationen umfassenden Messnetz der Wetterwarte Süd wurden an beiden Tagen nachmittags flächendeckend 14 bis 17 Grad gemessen. Spitzenreiter an Silvester waren Peißenberg mit 20,3 Grad Celsius, Bad Krozingen mit 19,7°C, gefolgt von Reichenbach an der Fils mit 19,6 °C und dem Föhn angehauchten Waltenhofen im Allgäu mit 18,3°C. In Biberach, im häufig neblig-trüben Rißtal, nicht unbedingt bekannt für große Winterwärme und zumeist fernab ab von milden Föhnwinden wurden schier unglaubliche 17,5 Grad registriert.

Selbst in der Neujahrsnacht lagen die Temperaturen noch verbreitet im zweistelligen Bereich. Zum Jahresbeginn verlagerte sich die Wärmeblase ein wenig nach Südosten, sodass dann die östliche Bodenseeregion mit Föhnunterstützung die höchsten Werte verzeichnete: Friedrichshafen, 19,2°C und Lindau-Insel, 18,8°C.

Vielerorts wurden sogar neue Wärmerekorde für einen Januar aufgestellt. In Bad Schussenried, am Sitz der Wetterwarte Süd, wurde beispielsweise die bisherige Spitzenmarke von 15,6 Grad Celsius aus dem Jahre 1993 mit 16,7°C buchstäblich in den Schatten gestellt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir in den letzten acht Tagen Temperaturverhältnisse erlebt haben, wie sonst Ende April oder Anfang Mai. Selbst im Sommer gibt es Tage die kühler ausfallen. Der Klimawandel lässt grüßen, selbst die welche ignorant den Gruß nicht hören wollen.

Die Wetterwarte Süd wünscht alles Gute für 2023, vor allem Gesundheit, aber auch möglichst allzeit das passende Wetter!

(Pressemitteilung: Wetterwarte Süd)