Wenn ein Zahn bei einem Unfall mit der kompletten Wurzel rausgebrochen ist, sucht man meist Hilfe in einer Zahnarztpraxis. Direkt am Unfallort kann man jedoch selbst die Chancen erhöhen, dass der Zahn später wieder anwachsen kann. Hier setzt das „Zahnrettungskonzept“ an, das ein Ehrenamtlicher aus Tallinn auch in Deutschland vorantreibt und von den Unfallkassen sowie dem Gesundheitsamt des Landratsamtes Alb-Donau-Kreis unterstützt wird.
In Europa erleidet jedes zweite Kind vor dem 16. Lebensjahr ein Zahntrauma. Meist kommt es zu einer Verletzung der oberen Schneidezähne. Was viele nicht wissen:
Vollständig verloren gegangene, intakte Zähne können wieder in den Kiefer zurückgepflanzt werden und dort auch einwachsen. Dafür muss der Zahn nach einem Unfall aber korrekt behandelt werden: Er darf nicht länger als 20 bis 30 Minuten trocken sein. Am besten geeignet ist die Aufbewahrung in einer Zahnrettungsbox, in der man den Zahn mit zum Zahnarzt nimmt.
Aufbewahrt in dieser Box kann der Zahn teilweise bis zu 48 Stunden nach dem Unfall wiedereingesetzt werden. Den Zahn sollte man nur an der Krone anfassen und nicht reinigen. Wenn keine Zahnrettungsbox zur Verfügung steht, kann der Zahn feucht in kalter H-Milch oder einer isotonischen Kochsalzlösung gelagert werden. Leitungswasser eignet sich nicht, da es eine zu niedrige Salzkonzentration aufweist. Abgebrochene Zahnteile kann man genauso behandeln.
Im Alb-Donau-Kreis und der Stadt Ulm ist bereits jede Schule und jede Kindertageseinrichtung mit einer Zahnrettungsbox ausgestattet, zusätzlich haben manche Apotheken Zahnrettungsboxen vorrätig. Unter dem Link www.zahnunfall24.de werden alle Standorte angezeigt.
(Pressemitteilung: Landratsamt Alb-Donau-Kreis)