Wegweiser zu den schönsten Krippen

Wegweiser zu den schönsten Krippen
Die schönsten Krippen der Region: Im 16. Jahrhundert begann man in Kirchen neben dem Altar eine Krippe aufzustellen. (Bild: Pixabay)

Krippen haben für viele Menschen eine besondere Bedeutung. Die Broschüre „Weihnachtszeit ist Krippenzeit“ lädt Interessierte auch noch im neuen Jahr dazu ein, die kleinen Wunderwelten entlang der Oberschwäbischen Barockstraße zu entdecken. 

Über 80 Krippen in Oberschwaben und rund um den Bodensee samt ihren Besichtigungszeiten werden im handlichen Wegweiser der Oberschwaben Tourismus GmbH in Bad Schussenried vorgestellt. Auf Wunsch wird die kostenfreie Broschüre gerne auch zugeschickt.

Alte Tradition

Seit 500 Jahren ist es Tradition, an Weihnachten die Geburt Jesu mit Figuren nachzustellen. Ende des 15. Jahrhunderts wurde das von Franz von Assisi 1223 initiierte Krippenspiel in eine figürliche Darstellung überführt. Bis heute ist der Brauch lebendig geblieben. In einigen Kirchen entstanden große, künstlerisch gestaltete Krippenlandschafen mit bis zu über 100 Figuren.

Die Flucht der Heiligen Familie kommt dazu

Die Ausstellungen beginnen oft bereits Anfang Dezember mit der Herbergssuche. Im Lauf der Wochen wird die Szenerie umgestellt, an Weihnachten steht die Geburt im Mittelpunkt, an Epiphanie kommen die Heiligen Drei Könige und im Januar zeigen einige Krippenlandschaften noch die Flucht der Heiligen Familie.

Krippe in der Liebfrauenkirche Ravensburg.
Krippe in der Liebfrauenkirche Ravensburg. (Bild: Daniela Leberer)

Hier ein paar Tipps

Münster St. Anna Heiligkreuztal:  Barockkrippe der Zisterzienserinnen. Die Krippe wurde in der Zeit der Säkularisation an Privat verkauft. Sie konnte im 20. Jahrhundert von der Pfarrgemeinde zurückerworben werden und wird nun wieder jährlich im Münster gezeigt – noch bis zum 1. Februar, täglich 9-17 Uhr

Bad Schussenried, Wallfahrtskirche Steinhausen: Weihnachtskrippe von Anna Fehrle Steinhausen. Die geschnitzten Figuren sind mit Holz und Brokat bekleidet – noch bis 2. Februar, täglich 8–18 Uhr

Kloster Kellenried: Die Barockkrippe ist im 17./18. Jahrhundert im Salzburger Raum entstanden und wird seit 1924 im Kloster Kellenried gezeigt. Die bekleideten Holzgliederfiguren sind bis zu 90 cm groß, mit Wachs- bzw. gefassten Holzköpfen – noch bis zum 2. Februar, täglich 10-11.30 Uhr und 14.30-16.30 Uhr

Hagnau, St. Johann Baptist: Hansjakob-Krippe – Die Figuren der Landschaftkrippe mit Palästinahintergrund gehen zurück auf den Hagnauer Pfarrer Hansjakob (1837–1916), welcher die wertvolle Krippe 1880 erwarb – noch bis 21. Januar, täglich 9–18 Uhr

Langenargen, Pfarrkirche St. Martin: Neue orientalische Kirchenkrippe – Die Kirchenkrippe wurde vom Krippenverein Friedrichshafen gebaut und ist geprägt durch einen imposanten Stadtteil und eine weiträumige zerfallene Geburtsstätte. Zehn Krippenszenen werden von ca. 60 Heide-Figuren dargestellt – noch bis zum 1. Februar, täglich 8.30–18 Uhr

Meersburg Pfarrkirche Mariä Heimsuchung: Meersburger Persönlichkeiten, Frauen und Männer, kommen zum Kind in der Krippe. Sie bringen das mit, was ihr alltägliches Leben ausmacht, was ihr „individuelles“ Markenzeichen war. Die Krippe ist konzipiert nach einer Idee von Pfarrer Wilhelm Restle. Im Schaukasten links vom Altar ist eine weitere, 2014 restaurierte Barockkrippe aus der Unterstadtkirche zu sehen – noch bis zum 21. Januar, täglich 9-18 Uhr

Mittelbiberach Pfarrkirche St. Cornelius und Cyprian: Wurzelkrippe in einer Mooslandschaft. Die Krippe auf dem linken Seitenaltar wurde 1960–65 von Sr. Johanna Batist Brucker OSB gefertigt. Köpfe und Gliedmaßen sind aus Wachs und über Drahtgestelle bekleidet. Alle Figuren haben Charakterköpfe. Als Besonderheit ist die Selige Sr. Urlika aus Hegne im Zug der Hirten zu sehen. Auf dem Tabernakel ist ein Jesuskind aus dem 19. Jahrhundert – noch bis zum 6. März, täglich 9–17 Uhr

Klosterkirche Weissenau: In der Vierung der ehemaligen Klosterkirche befindet sich auf der linken Seite als Besonderheit eine barocke Kulissenkrippe aus dem Jahr 1776. Diese von Johann Messner geschaffene Krippe umschließt den Norbertusaltar, in welchem außerhalb der Weihnachtszeit die Heilig-Blut-Reliquie aufbewahrt wird und verändert – durch das Umstellen der auf Holz gemalten Figuren – noch bis zum 2. Februar, täglich 8.30–17 Uhr

Salem Kloster und Schloss Salem: Der Marienaltar von Berhard Strigel (1507), dem Hofmaler Kaiser Maximilians I., zeigt die Geburt Christi bei Nacht und ist eines der frühesten bekannten Nachtbilder der deutschen Malerei. Die andere Tafel des Flügelaltares zeigt die Anbetung der drei Weisen. Jeden So, 14 Uhr, Führung durch das Klostermuseum – noch bis zum 25. März, Sa, So, Feiertage, 11–16.30 Uhr.

Weitere Infos gibt’s auf der Homepage der Oberschwaben Tourismus GmbH, Bad Schussenried, Tel. 07583/92638-0.