Taucher forschen für Geschichte U-Boot für den Bodensee? Schiffsbergeverein plant neue Technik für spektakuläre Projekte

U-Boot für den Bodensee? Schiffsbergeverein plant neue Technik für spektakuläre Projekte
U-Boot im Test mit Projektleiter Silvan Paganini. (Bild: Schiffsbergeverein)

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Ob versenkte Dampfschiffe, abgestürzte Militärjets oder Passagierflugzeuge: Der Schiffsbergeverein aus Romanshorn widmet sich mit Fachwissen, Leidenschaft und viel freiwilligem Einsatz der Bergung technik- und zeitgeschichtlich bedeutender Wracks im Bodensee.

Auch wenn es in letzter Zeit nach außen ruhig schien, wurde im Hintergrund intensiv weitergearbeitet – an bestehenden Projekten ebenso wie an neuen Ideen.

Bergung der Swissair-DC-3 gestoppt

Ein Meilenstein schien 2024 erreicht: Die in Liquidation befindliche Swissair genehmigte dem Verein die Bergung eines Motors der 1957 abgestürzten DC-3 HB-IRK. Doch beim Fundort im Trümmerfeld entdeckten Taucher menschliche Überreste und potenziell radioaktives Material.

Aus Rücksicht auf die Totenruhe und mangels abschließender Bewilligungen wurde die Bergung nach einem Beschluss an der Generalversammlung eingestellt. Für die Angehörigen war das Projekt dennoch ein wichtiger Schritt: Nach Jahrzehnten der Ungewissheit erhielten sie erstmals eine Form von Abschluss.

Suche nach verschollenem P-16-Kampfflugzeug läuft

In den 1950er-Jahren stürzten zwei P-16-Kampfflugzeuge der Schweizer Armee in den Bodensee. Während eines vollständig geborgen wurde, fehlen beim zweiten Wrack in der Rorschacher Bucht noch etwa 15 Prozent der Teile.

Nach langem Austausch mit dem Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) erhielt der Schiffsbergeverein nun die Genehmigung zur Ortung und Bergung. Die Suche ist allerdings herausfordernd: Das Gebiet ist mit Totholz, Abfällen und Quaggamuscheln überzogen. Mithilfe eines Schleppsonars und eines Unterwasserroboters sollen verdächtige Objekte systematisch untersucht werden.

Dampfschiff Säntis bleibt Herzensprojekt

Das Flaggschiff der Vereinsprojekte ist die geplante Hebung des 1933 versenkten Dampfschiffs Säntis. Nach dem Scheitern einer zweiten Crowdfunding-Kampagne über eine Million Franken musste das ambitionierte Projekt vorerst pausiert werden.

Trotzdem wird weitergearbeitet: Ehrenamtliche Helfer haben in hunderten Tauchstunden bereits große Mengen Material entfernt. Der Kanton fordert jedoch eine gründlichere Reinigung des Wrackumfelds – eine Aufgabe, die mit den bisherigen Mitteln kaum zu bewältigen ist.

Ein U-Boot für die Säntis?

Um dem Problem zu begegnen, prüfte der Verein den Einsatz eines Spezial-U-Boots. Ein vielversprechendes Zwei-Mann-Modell wurde in Norddeutschland getestet und von Fachleuten begutachtet. Die nötigen Umrüstungen für Zulassung und sicheren Betrieb erwiesen sich jedoch als zu kostspielig – das Vorhaben wurde verworfen.

Stattdessen soll nun ein eigener hydraulischer Tauchroboter entwickelt werden. Erste Erfahrungen sammelte der Verein bereits mit einem 450 Kilogramm schweren Bohrturm-Roboter, der bei der Säntis im Einsatz war.

Nächstes Kapitel beginnt

Mit dem geplanten Bau eines leistungsstarken Unterwasserroboters beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte des Schiffsbergevereins. Eines bleibt dabei konstant: der außergewöhnliche Einsatz für das historische Erbe unter Wasser – mit Kreativität, Ausdauer und technischem Erfindergeist.

Dieser Beitrag wurde unter Mitwirkung eines KI-Systems erstellt und von der Redaktion geprüft.

(Quelle: Schiffsbergeverein Romanshorn)