Tag des Regenwurms: Ein Hoch auf die Superhelden der Unterwelt

Tag des Regenwurms: Ein Hoch auf die Superhelden der Unterwelt
Regenwürmer – die Helden des Gartens. Ein Tauwurm beispielsweise kann bis zu 30 cm lang werden. (Bild: jlmcloughlin// iStock / Getty Images Plus)

Kuriose Feiertage gibt es viele, über ihre Berechtigung gehen die Meinungen allerdings auseinander. Da gibt es beispielsweise den Tag der doofen Nuss, des Kondoms, der Minzschokolade, des Hundekuchens oder gar am 15. Februar den Tag des Regenwurms.

Sie sind blind, taub, stumm, können nur kriechen und sind im Grunde ein Strich in der Landschaft. Manch einer stößt bei der Gartenarbeit einen Schrei aus, wenn er den nackten Schlingel in der Hand entdeckt. Andere freuen sich, dass der unermüdliche Arbeiter sich kostenfrei ihres Bodens annimmt. Regenwürmer produzieren beispielsweise einen hervorragenden Dünger.

Regenwurm als Eiweiß-Lieferant auf dem Teller

In manchen Ländern werden sie allerdings als Delikatesse verzehrt. Kaum zu glauben, aber im Süden Venezuelas sind Regenwürmer ein wichtiger Eiweiß-Lieferant. Dort kommen sie in geräucherter Form auf den Tisch. Wer sich jetzt denkt – ab in den Garten und schnell einen Regenwurm snacken, sollte das lieber lassen.

Die sich ringelnden Gesellen können Wirte von Parasiten wie Bandwürmern oder den Larven der Goldfliege sein. Im Magen oder Darm können die Parasiten auf den Menschen übergehen und so schwere Krankheiten auslösen. Wer es doch nicht lassen kann, sollte einen Regenwurm immer komplett durchgaren.

Hochkonzentrierter Gartendünger

Die bessere Lösung ist sicherlich, den Regenwurm im Garten zu lassen, denn die „Gartenmitarbeiter des Monats“, düngen und lockern die Erde. NABU-Landwirtschaftsreferent Jochen Goedecke:  Ein Regenwurm vertilgt pro Tag etwa die Hälfte seines Eigengewichts und hinterlässt dabei Kothäufchen. Diese enthalten wichtige Pflanzennährstoffe, wie Stickstoff, Phosphor und Kalk, und dienen als hochwirksamer, hochkonzentrierter Gartendünger.“ Gleichzeitig durchzieht, lockert und durchlüftet sein Kanalsystem den Boden, was Pflanzenwurzeln und anderen Bodenorganismen zugutekommt. Ein Hoch also auf den regen Überlebenskünstler des Erdreichs. Sein Festtag ist der 15. Februar.

In Deutschland kommen 46 Regenwurmarten vor, 31 davon sind auch für den Südwesten nachgewiesen. Am bekanntesten bei uns sind der Gemeine Regenwurm, auch Tauwurm genannt, sowie der Kompostwurm. Regenwürmer werden in der Natur durchschnittlich zwei Jahre alt. Im Labor haben einige Würmer auch schon zehn Jahre lang gelebt.

Aus eins mach zwei

Teilt man einen Regenwurm in zwei Hälften, bewegen sich beide noch eine ganze Weile, der Schwanzteil stirbt dann aber ab. Er kann keinen neuen Kopf bilden. Der Kopfteil kann aber überleben da das Hinterteil wieder langsam nachwächst. Es kommt allerdings darauf an, wie lang das Kopfteil ist.

(Quelle: NABU, wissenschaft.de)