„Ein Highlight für Vorarlberg und ganz Österreich!“ Lückenschluss beim geteilten Geh- und Radweg auf der Pipeline

(v. l.) Andreas Kresser (Bürgermeister der Gemeinde Hörbranz), Frank Matt (Bürgermeister der Gemeinde Lochau), Landesrat Daniel Zadra, Landeshauptmann Markus Wallner, Bürgermeister Michael Ritsch, Vizekanzler Werner Kogler, Vizebürgermeisterin Sandra Schoch, Katharina Schwendinger (Radverkehrskoordinatorin des Landes Vorarlberg.
(v. l.) Andreas Kresser (Bürgermeister der Gemeinde Hörbranz), Frank Matt (Bürgermeister der Gemeinde Lochau), Landesrat Daniel Zadra, Landeshauptmann Markus Wallner, Bürgermeister Michael Ritsch, Vizekanzler Werner Kogler, Vizebürgermeisterin Sandra Schoch, Katharina Schwendinger (Radverkehrskoordinatorin des Landes Vorarlberg. (Bild: Udo Mittelberger)

„In Rekordzeit ist es gelungen, die Bauarbeiten an der Pipeline zwischen Bregenz und Lochau auf dem Bodensee-Radweg termingerecht und unter Einhaltung des Budgets fertigzustellen. Dahinter steckt eine Mammutaufgabe aber auch ein unbezahlbarer Faktor für die Lebensqualität vieler Menschen“ – so der Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch bei der offiziellen Eröffnung. 

Worum es dabei geht

Seit März 2011 wird zwischen Bregenz und dem Strandbad Lochau mit großem Elan gebaut. Es ging darum, den lediglich rund vier Meter breiten Uferstreifen zwischen Seeufer und Bahnlinie, der sich auf der ehemaligen Pipeline befindet, (sie verlief bis 1997 zwischen Genua und Ingolstadt) zu entschärfen. Denn auf diesem schmalen Abschnitt, zugleich Teil des Bodensee-Radweges,  bewegen sich pro Jahr mehr als 800.000 Radfahrer, dazu kommen unzählige Scater Fußgänger, Badende und viele mehr. Es kam immer wieder zu gefährlichen Begegnungen und auch zu Unfällen.

Ziel der Baumaßnahmen war es, jeweils einen Streifen in ausreichender Breite nur für Radler und einen weiteren, getrennt durch einen Grünstreifen, für Fußgänger zu schaffen. Das ganze erfolgte in drei Bauabschnitten.

Zusätzlich zur Trennung des Fuß- und Radweges, hat die Landeshauptstadt Bregenz Badestege und -Plattformen, befestigte Seezugänge (zum Teil barrierefrei), Duschen, WC-Anlagen und Sitzbänke erstellt. Weiter ist schattenspendendes Grün entstanden.

Der Rad- und Fahrradweg in Bregenz.
Der Rad- und Fahrradweg in Bregenz. (Bild: Wilfried Vögel)

Was beim dritten und letzten Bauabschnitt passiert ist

Seit dem Herbst 2022 stand der letzte Bauabschnitt zwischen dem Klausberg und dem Strandbad Lochau an. Der letzte, 900 Meter lange Teilabschnitt stellte die Projektbetreiber und den Bauherrn vor große Herausforderungen. Das Ufer fällt hier steil in den See ab. Auf zwei Dritteln der Strecke wurde ein ökologisch wertvolles Flachufer aufgeschüttet. Dafür hat man rund 100.000 m3 Schüttmaterial (Sand und Kies) in den Seegrund am östlichen Bodenseeufer eingebaut. So entstand eine Flachwasserzone, die die bisherige, in die Jahre gekommene Ufermauer ablöste.

Weiter war der Bau einer 280 Meter langen, neuen Ufermauer notwendig. Auch beim dritten Bauabschnitt hat man den Rad- und Fußweg konsequent getrennt. Auf diese Weise gelang es, die Verkehrssituation nachhaltig zu entschärfen. Es entstand dabei aber auch eine völlig neue Attraktivität und Aufenthaltsqualität in diesem äußerst beliebten und viel besuchten Uferabschnitt. Zwar konnten in diesem Teilbereich nur 19 der vorhandenen 39 Bäume erhalten werden. Dem gegenüber stehen aber 140 Neupflanzungen, insbesondere Weiden. Dazu kommen noch rund 1.000 Wildsträucher.

Das hat die gesamte Baumaßnahme gekostet

Dieser dritte und zugleich letzte Bauabschnitt hat alleine Kosten in Höhe von 9,2 Millionen Euro verursacht. Bernard Fink, Leiter der Abteilung Bauservice bei der Landeshauptstadt Bregenz, ist stolz, dass sowohl der geplante Kostenrahmen als auch die Bauzeit eingehalten werden konnten. So steht der beliebte Weg am Seeufer zwischen Lochau und Bregenz in voller Länge noch vor der Sommersaison uneingeschränkt zur Verfügung. Lediglich Restarbeiten stehen noch an.

Alleine sechs Millionen Euro hat haben Bund und Land für den dritten Bauabschnitt beigesteuert, auf die Landeshauptstadt Bregenz entfallen 2,5 Millionen Euro. Die Gemeinden Lochau (600.000 Euro), Hörbranz (100.000 Euro) sowie Eichenberg, Möggers und Hohenweiler (jeweils 50.000 Euro) haben sich an den Kosten beteiligt.

Hinter der rund zwei Kilometer langen Uferstrecke zwischen dem Bregenzer Hafen und dem Lochauer Strandbad steckt ein Mammutprojekt, wie alle Festredner bei der offiziellen Eröffnung betonten. Über 12 Jahre hat man insgesamt gebaut und rund 17,5 Millionen Euro investiert – eine Investition in die Renaturierung in eines der beliebtesten Naherholungsgebiet Vorarlbergs. Für zehntausende Radler, Badegäste und Spaziergänger täglich ist die Pipeline noch attraktiver und bedeutend sicherer geworden.

Das sagen die Politiker

Der Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch dazu: „Ich freue mich ganz besonders, dass es in gemeinsamen Anstrengungen von Stadt, Land, Bund und Gemeinden gelungen ist, aus einer beliebten Naherholungszone eine noch schönere zu machen. Hinter all dem steht, dass unser frei zugängliche Bodenseeufer ein unbezahlbarer Faktor für die hohe Lebensqualität vieler Menschen ist.“.

Vizekanzler Werner Kogler: „Die Bundesregierung hat es sich zum Ziel gesetzt, den Radanteil im Verkehr in den kommenden Jahren massiv zu steigern und damit klimafreundliche Mobilität zu fördern. Radfahren ist nicht nur für das Klima gut. Es ist gesund und – weil es viel billiger ist als ein PKW – auch gut für den Geldbeutel“. Er sprach weiter von einem Highlight für Vorarlberg und ganz Österreich.

V.l.: Vizekanzler Werner Kogler und der Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch.
V.l.: Vizekanzler Werner Kogler und der Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch. (Bild: Wilfried Vögel)

Landeshauptmann Markus Wallner bezeichnete die Neugestaltung als einen klaren Gewinn für Mensch und Umwelt. Die Baumaßnahme sei ein Musterbeispiel für eine gelungene Uferrenaturierung. Sie biete Raum für naturnahe Erholung und fördere die Mobilität sowohl zu Fuß als auch mit dem Rad“. Allein beim letzten Projektabschnitt habe das Land Vorarlberg 44 % der Kosten übernommen.

Landesrat Daniel Zadra sprach von einem Tag der Freude und von einem erhöhten Freizeitwert für den Alltags- und Freizeit-Radverkehr. Und weiter: „Wer aus dem Leiblachtal nach Bregenz will, wer eine Radtour entlang des Bodensees machen will, wer einen kurzen Abstecher über die Grenz nach Lindau machen will – für all diese Menschen bedeutet die neue Schlagader des Radverkehrs in Vorarlberg eine bedeutende Erhöhung von Sicherheit, Komfort und Fahrerlebnis“.