Handwerk erlernen, ist Klimaschutz gestalten

Handwerk erlernen, ist Klimaschutz gestalten
Joachim Krimmer (re.), Präsident der Handwerkskammer Ulm und Hauptgeschäftsführer Dr. Tobias Mehlich (li.) (Bildquelle: HWK Ulm, Armin Buhl)

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Handwerkerinnen und Handwerker arbeiten in über 130 verschiedenen Berufen und sind Umsetzer von Umwelt- und Klimaschutzzielen. Auch junge Menschen können diese Chance ergreifen und die Zukunft gestalten. Zum Tag des Handwerks raten dazu im Interview Joachim Krimmer, Präsident der Handwerkskammer Ulm und Hauptgeschäftsführer Dr. Tobias Mehlich.

Wie kann das regionale Handwerk konkret zum Erreichen der Klimaschutzziele beitragen?

Dr. Tobias Mehlich: Handwerksbetriebe von der Ostalb bis zum Bodensee setzen viele  Umweltschutzmaßnahmen nicht nur im eigenen Betrieb um. Sie kaufen regionale Materialien und setzen auf kurze Transportwege. Sie bringen klimafreundliche Technologien zu ihren Kunden und sind kompetenter Berater vor Ort. Wer das Handwerk bucht, der repariert und wirft nicht einfach weg und kauft immer wieder neu. Egal, ob energetische Gebäudesanierung, effiziente Nutzung von Sonnenenergie, umweltfreundliche Baumaterialien oder alternative Antriebsstoffe für Fahrzeuge – Beispiele, die zeigen, dass Klimaschutz ohne das Handwerk nicht funktionieren kann.

Herr Krimmer, warum sollten junge Menschen, die das Klima schützen wollen, über eine Ausbildung im regionalen Handwerk nachdenken?

Joachim Krimmer: Eine Ausbildung im regionalen Handwerk ist für junge Menschen, die großen Wert auf Nachhaltigkeit legen, eine Chance zum Machen. Mehr Klimaschutz, mehr Effizienz und mehr E-Mobilität können nur dann gelingen, wenn qualifizierte Handwerkerinnen und Handwerker dieses `Mehr` zukünftig auch schaffen. Wer beim Klima und Umweltschutz nicht nur reden und demonstrieren will, sondern installieren und anpacken, der kommt zu uns ins Handwerk. Die Umsetzung der Energiewende kann nur mit uns gelingen. 

Warum sind gerade Auszubildende wichtig, um die Energiewende voranzubringen?

Joachim Krimmer: Azubis von heute, sind die Fachkräfte von morgen. Sie arbeiten in der Zukunft Kundenaufträge ab und bilden selbst aus. Immer wichtiger werden dabei Handwerkerinnen und Handwerker, die verschiedene Handwerksbereiche miteinander verbinden und vernetzt denken. Wer neue Ideen hat und diese umsetzen möchte, kann dies im Handwerk tun. Nicht nur bei einer Lehre in einem Betrieb, der Solarfelder oder Windräder aufbaut, tragen Azubis aktiv zum Klimaschutz bei. Auch bei der Installation von Ladesäulen für E-Autos, bei effizienter Gebäudetechnik oder beim Bauen mit umweltschonenden Materialien lässt sich die Zukunft unserer Nachbarschaft in echt mitgestalten.   

Braucht es in der Zukunft mehr Fort- und Weiterbildungsangebote für Handwerkerinnen und Handwerker?

Dr. Tobias Mehlich: Kompetenz und Fachwissen in Sachen neuster Technologien werden in der Zukunft immer wichtiger. Das Angebot muss aber jeden Tag weiter ausgebaut werden. Wer den Meister, Techniker oder Betriebswirt machen möchte, kann sich an unserer Bildungsakademie weiterbilden. Neues Fachwissen rund um die Themen Wasserstoff, Brennstoffzellen, Batterien und Mini-Blockheizkraftwerken können sich die  HandwerkerInnen bestens an unserem Weiterbildungszentrum für innovative Energietechnologien Ulm (WBZU) aneignen.

Info: Passende Betriebe und Ausbildungsstellen finden sich im Lehrstellenradar der der Handwerkskammer Ulm: www.hwk-ulm.de/ausbildungsboerse/

Weiterbildung unter: www.hwk-ulm.de/seminarangebote/rund-um-die-weiterbildung/

www.hwk-ulm.de

(Pressemitteilung: Handwerkskammer Ulm)