Stuttgart (pr/le) – Den ungewöhnlichen Reigen seltener Jungtiere in der Wilhelma setzen die Schneeeulen fort. Nach 14 Jahren Pause sind drei Küken geschlüpft. Die kleinen flauschigen Wollknäule können bereits von den Besuchern besichtigt werden.
Der Mitte Juli geschlüpfte Nachwuchs bliebt bisher von den Gästen weitgehend unbemerkt. Erst mit vier Wochen sind die Küken jetzt so eigenständig unterwegs, dass sie einzeln gut auszumachen ist. Anfangs nahm die Eulenmutter „Snow“ das Trio unter ihre Fittiche. Sie blieb ständig bei ihrer Brut, wärmte sie in der Nestmulde und schirmte sie vor Blicken ab.
Vater Olaf hat ein fast schneeweißes Kleid
Zur Tarnung zieren dabei das weiße Gefieder der Bodenbrüterin viele schwarzbraune Bänder, damit sie zwischen Zweigen, Blättern und Erde weniger auffällt. Das Männchen „Olaf“ trägt dagegen als Versorger, der in normalerweise arktischer Umgebung auf Beutefang geht, ein fast schneeweißes Kleid mit wenigen dunklen Einsprengseln.
Schneeeulen jagen auch tagsüber
In ihren Brutgebieten, die nördlich der Baumgrenze größtenteils in Alaska, Kanada, Grönland, Skandinavien und Russland liegen, jagen sie vor allem Lemminge und Schneehasen. Als Besonderheit unter Eulen tun sie dies auch tagsüber: zwangsläufig, denn nördlich des Polarkreises wird es in ihrer Brutzeit im Sommer nicht dunkel.
Seit 2017 stehen Schneeeulen auf der Roten Liste: Den sinkenden Bestand von schätzungsweise nur noch 14.000 bis 25.000 Vögeln in der Natur stuft die Weltnaturschutzunion IUCN als „gefährdet“ ein.
Die 3 Flauschkegel sind noch viel müde
Wer nach den Küken Ausschau hält, darf nicht nach weißen Schwingen gucken. Ihr kurzes Dunenkleid ist jetzt aschgrau. Zwar wagen sich die Nesthocker mittlerweile von ihrer Mutter fort, doch sind die drei noch flugunfähigen Küken dabei etwas unbeholfen zu Fuß unterwegs. Wenn sie sich von der Anstrengung ausruhen, sitzen sie wie kleine Flauschkegel scheinbar ohne Flügel bewegungslos da oder schlafen auf dem Bauch ein und legen dabei den Kopf flach auf dem Boden ab, in der Hoffnung nicht von Feinden entdeckt zu werden.
(Quelle: Wilhelma Stuttgart)