Die Sparschweine sind wieder los: Am 29. Oktober ist Weltspartag

Die Sparschweine sind wieder los: Am 29. Oktober ist Weltspartag
Ein kleines Mädchen steckt Geld in eine Spardose picture alliance / dpa-tmn | Christin Klose

Die Älteren unter uns erinnern sich noch gut an die Aufregung am Weltspartag. Stolz wie Bolle ist man mit einem prall gefüllten Sparschwein zum Sonderschalter der Bank marschiert. Die Augen vor Spannung geweitet, welcher Betrag beim Schlachtfest angespart wurde und was es wohl diesmal für ein Geschenk als Belohnung gibt? Was früher eine lebendige Tradition war, wird auch heute noch von vielen Sparkassen und anderen Banken hochgehalten. Viele Geldinstitute gehen mittlerweile sogar dazu über, den Weltspartag zu einer ganzen Weltsparwoche zu erklären.

Es gilt immer noch: Wenn Kinder ihr Sparschwein zur Bank bringen und das gesparte Geld einzahlen, gibt es kleine Geschenke wie Luftballons, diverses Spielzeug oder Dinge für den Schulbedarf.

Den Umgang mit dem Geld früh lernen

Der Weltspartag richtet sich nicht umsonst hauptsächlich an Kinder. In den ersten Jahren des Lebens formen sich viele Gewohnheiten, auch wirtschaftlich, die ein Leben lang erhalten bleiben – so auch der Umgang mit Geld. Eltern sollten daher auf jeden Fall Zeit und Mühe darauf verwenden, ihren Kindern den Wert des Geldes und des Sparens zu vermitteln. Dazu gehört zum Beispiel, das Kind von jedem Taschengeld einen Teil zurücklegen zu lassen (90% ausgeben, 10% sparen ist beispielsweise ein gutes Verhältnis). Auch wenn Kinder lernen, wie lange und schwer man für Geld arbeiten muss, gehen sie sorgsamer mit dem verdienten Geld um.

Kindern das Sparen schmackhaft zu machen

Der Weltspartag ist jedes Jahr offiziell am 31. Oktober. In Deutschland findet der Weltspartag wegen des Reformationstags in der Regel jedoch früher statt. Der erste Weltspartag fand im Jahr 1925 statt und wurde ein Jahr zuvor (1924) auf dem 1. Internationalen Sparkassenkongress im italienischen Mailand beschlossen. Maßgeblich daran beteiligt war Prof. Filippo Ravizza, der damalige Direktor des kurz zuvor gegründeten Weltsparkasseninstituts (World Savings Banks Institute, WSBI). Dieser ersten Veranstaltung wohnten 354 Delegierte aus 27 Ländern bei. Sinn und Zweck dieses besonderen Tages war es, den Menschen und insbesondere den Kindern das Sparen schmackhaft zu machen und den Wert des Sparens auf der ganzen Welt zu verbreiten. Das war besonders in Deutschland bitter nötig, denn die Währungsreform von 1923 hatte das Vertrauen der Menschen in den Wert des Geldes und vor allem der Geldwertstabilität stark erschüttert.

Für die Geldinstitute wird es schwieriger

Im Zeitalter des Online-Bankings nimmt die Teilnahme am Weltspartag leider etwas ab. Wenn immer weniger Bankkunden für ihre Geldgeschäfte die Bank aufsuchen, wird es für die Institute schwieriger, einen „lokalen“ Gedenktag wie den Weltspartag durchzuführen. Trotzdem ist zu beachten, dass wieder vermehrt Banken mit Aktionen und Geschenken versuchen, große und kleine Kunden an diesem Tag in die Bank einzuladen.

Gewinnspiel & mehr

Die Kreissparkasse Ravensburg beispielsweise belohnt auch in diesem Jahr wieder die jungen Kunden mit einem Geschenk. Der Nachwuchs kann sich den ganzen Oktober Zeit lassen, um das Geschenk und den aktuellen KNAX-Comic in einer der Sparkassenfilialen im Landkreis abzuholen. Natürlich gibt auch wieder Gewinnspiele, bei denen tolle Preise verlost werden.

Das geliebte Sparschwein

Sparschweine sind seit dem Mittelalter bekannt. Der älteste Fund reicht sogar bis ins 13. Jahrhundert zurück und stammt aus Billeben in Thüringen. Das Schwein spielte in der meist bäuerlich geprägten Gesellschaft des Mittelalters eine wichtige Rolle: Es galt als intelligent und war ein Symbol der Fruchtbarkeit und Nützlichkeit. Ein Schwein zu besitzen, war ein Glücksfall für die Bauersfamilie. Ein Umstand, der sich noch heute in dem verbreiteten Ausspruch „Schwein gehabt!“ wiederfindet. Als ein Symboltier des Glücks wurde das Schwein daher auch mit dem Besitz von Geld in Zusammenhang gebracht. Da lag es nahe, die Ersparnisse in ein Gefäß in Form eines Schweins zu werfen. Beide, das Schwein im Stall und das Sparschwein, wollen angefüttert werden. Wenn die Zeit reif ist, wird geschlachtet.

Wem das Sparschwein zu langweilig ist, findet im Netz eine Vielzahl ausgefallender Spardosen. Wer aber an dem rosaroten Grunztier hängt, kann mit seinen Kindern aus Pappmaché selbst eins basteln. Die Anleitung gibt’s unter https://www.farbkekse.de