Dem TSV Berg gehen die Spieler, aber nicht die Arbeit aus

Dem TSV Berg gehen die Spieler, aber nicht die Arbeit aus
Hoffen, trotz einiger Ausfälle spielen zu können: die Fußballer des TSV Berg. (Bild: TSV)

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Berg – Nach der kurzfristigen Pokalspiel-Absage herrscht langsam Gewissheit: Vier Spieler der ersten Mannschaft des TSV Berg befinden sich – laut Vereinsmitteilung – im Nachhinein als „Corona-positiv bestätigt“ seit Montag mit leichten Symptomen in häuslicher Quarantäne. Hinzu kommen zwei weitere Spieler, die aufgrund eines Kontakts zu einer infizierten Person am Arbeitsplatz trotz Negativ-Testung sicherheitshalber ebenfalls in Quarantäne sind.

„Der Aufwand, der derzeit zu leisten ist, ist immens“, beschreiben Cheftrainer Oliver Ofentausek und Teammanagerin Tanja Thomas – so der TSV weiter – die derzeitige Situation. „Die Telefone stehen einfach nicht still. Wir wollen uns nicht ausmalen, was wäre, wenn wir derzeit nicht beide glücklicherweise im Urlaub wären.“

Neben der Organisation und stetigen Durchführung des Hygienekonzepts, den zeitgleich bis vorgestern Abend ablaufenden Vorbereitungen für das abgesetzte Pokalspiel, stünden nun – nach der Absage – weiterhin der stetige Kontakt zum Verband, dem kommenden Gegner und dem Gesundheitsamt sowie der Mannschaft und der Presse auf der Tagesordnung.

Ebenso würden weitere tägliche Testungen der Mannschaft organisiert, um Sicherheit für das am Samstag geplante Auswärtsspiel beim FC Holzhausen zu gewinnen. „Mit dem Mannschaftsbus werden wir nicht anreisen“, erklärt Ofentausek. „Mir fehlen jetzt schon auf einen Schlag sechs Spieler, hinzu kommen angeschlagene.“

Denn sollte ein weiterer Fall im Zusammenhang mit dem Auswärtsspiel folgen, müsste sonst – bei einer gemeinsamen An- und Abreise im Bus – laut Vorgaben wohl das gesamte Team in Quarantäne. Und: Ein Nachholtermin für das Pokalspiel steht nun auch fest: Dieses soll am Mittwoch, 25. August, um 17.15 Uhr nachgeholt werden.

„Wir stehen voll hinter der Entscheidung des WFV, das will ich noch einmal klarstellen“, erklärt Jens Kuntzemüller, Bereichsleiter Kommunikation & Marketing, beim TSV. „Der Schutz und die Gesundheit gehen immer vor, deshalb war die Entscheidung der Absetzung auch richtig. Wir wollen Fußball spielen und der Verband will, dass Fußball gespielt wird.“

Und weiter: „Er hat schnell reagiert und sich für eine Spielabsetzung entschieden, um zu schützen. Das ist gut. Beachtet man das vergangene Szenario, sind nur Einzelfallentscheidungen wie am Dienstag, bei denen das Event kurz bevorsteht und bestehende, kommunizierte Regularien eine Spieldurchführung zulassen würden, meiner Meinung nach nicht zielführend. Wir brauchen Aktion und keine Reaktion.“

Es müsse klare Leitlinien geben – egal ob bei Amateuren, Vertragsamateuren oder Jugendlichen – nach denen schnell auch von Vereinsseite entschieden werden kann, ob eine Partie durchführbar ist oder nicht.“ Natürlich sei das ein Wunschdenken, weil es in Konflikt mit einer reibungslosen Austragung der Saison stehe und schwer zu kontrollierende Grauzonen erzeuge.

Trainer Ofentausek dazu: „Ich wünsche das keinem unserer Gegner oder einem anderen Verein. Wenn wir hier in der vierten Welle keine Routine rein bekommen, sehe ich schwarz für den Spielbetrieb, vor allem da die Termine aufgrund der Ligagrößen eng getaktet sind. Das werden nicht die letzten Fälle im Amateurfußball gewesen sein.“

Eine Sicherheit für Samstag gebe es auch noch nicht hundertprozentig. „Wir wollen spielen, aber derzeit arbeiten wir nur das Organisatorische ab, sodass eine Planung – Stand jetzt – nur schwer möglich ist“, erklärt Teammanagerin Thomas.