140. Kreislehrgang Sprechfunk: Digitalisierung bei der Feuerwehr

140. Kreislehrgang Sprechfunk: Digitalisierung bei der Feuerwehr
Die 15 Lehrgangsteilnehmerinnen und -teilnehmer mit ihren Ausbildern (Bild: Andreas Grieb, Feuerwehr Friedrichshafen)

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Bodenseekreis – Am 18. und 19. Juni 2021 fand im Feuerwehrhaus Immenstaad wieder ein Sprechfunk-Lehrgang für 15 Mitglieder der Feuerwehr aus dem Bodenseekreis statt.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren Mitglieder der Feuerwehren Friedrichshafen, Oberteuringen, Owingen, Tettnang, Uhldingen-Mühlhofen sowie der Werkfeuerwehr ZF. In 18 Unterrichtseinheiten lernten sie, wie Sprechfunkgeräte im Feuerwehrdienst gehandhabt und qualifizierte Lagemeldungen abgegeben werden. Erstmalig wurde auch der Digitalfunk vermittelt, der seit letztem Jahr schrittweise im Bodenseekreis eingeführt wird.

Die Einweisung in den Digitalfunk ist ein wichtiger Schritt in Richtung effizienter, einheitlicher Kommunikation. Seit Dezember 2019 arbeiten das Landratsamt Bodenseekreis gemeinsam mit den Feuerwehren im Bodenseekreis an der Einführung des Digitalfunks.

Dieser punktet mit einer ganzen Reihe von Vorteilen: Höherer Sicherheitsstandard, bessere Netzabdeckung und die Möglichkeit, neben Gruppenrufen auch Einzelrufe überregional tätigen zu können. „Seine Einführung ist für die Feuerwehren aber auch eine große Herausforderung“, berichtet Andreas Grieb, stellvertretender Leiter der Sprechfunkerausbildung der Feuerwehren des Bodenseekreises. So gilt es, die Fahrzeuge mit digitalen Funkgeräten umzurüsten, die neuen Funktionen zu testen und neue Taktikkonzepte zu erarbeiten.

Bis 2022 sollen die Feuerwehre im Bodenseekreis vollständig digital kommunizieren und alle analogen Funkgeräte ersetzt sein.

Dieser erste Lehrgang war zudem ein wichtiger Prüfstein, ob das durch die Gruppe „Aus- und Fortbildung zur Einführung des Digitalfunks“ vorbereitete Ausbildungskonzept greift. Die Rückmeldung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer fiel durchwegs positiv aus: Dank guter Erklärungen und hoher Praxisanteile im Lehrgang sei der Digitalfunk anschließend gut zu bedienen gewesen. Die Feuerwehrkräfte freuen sich nun über die „deutlich bessere Sprachqualität“, die der digitale Funk im Vergleich zum analogen besitzt.

Der Lehrgang war bereits der 140. seiner Art auf Kreisebene seit 1980. Nach anderthalb Jahren Corona-Pause wurde der Ausbildungsbetrieb wieder mit strengem Hygienekonzept und reduzierter Teilnehmerzahl aufgenommen. Während der Pandemie waren die Kontakte zwischen den einzelnen Gemeindefeuerwehren auf den Einsatz beschränkt worden, damit die Feuerwehr weiterhin nach besten Kräften einsatzbereit bleiben konnte. Dadurch geriet jedoch auch die Ausbildung von neuen Feuerwehrmitgliedern in den Einsatzabteilungen, die sich zu einem sehr großen Anteil aus den Jugendfeuerwehren rekrutieren, ins Stocken.

„Es ist für die Gemeinden und für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger des Bodenseekreises von immenser Bedeutung, den Personalbestand in den Feuerwehren zu sichern und junge motivierte Kameraden zu qualifizieren und zu fördern“, erklärt dazu Kreisbrandmeister Peter Schörkhuber.

(Pressemitteilung: Landratsamt Bodenseekreis)