Trotz kräftiger Sonneneinstrahlung und vielfach lauer Tage kam der Frühling in diesem März nur mit Mühe in die Gänge. Im Vergleich zu den Vorjahren erwachte die Natur sehr zögerlich aus der Winterruhe. Grund dafür waren die kalten, zeitweilig auch noch frostigen Nächte, der öfters mal garstige Wind und der fehlende Regen.
Mit Hoch „Ingeborg“ ging es in den meteorologischen Frühling. Lange Zeit machten die Tiefausläufer einen großen Bogen um Süddeutschland und kaum ein Wölkchen trübte das Himmelsbild. Dabei wurde in der ersten Märzwoche vielerorts die astronomisch höchstmögliche Sonnenscheindauer registriert. Vom 10. bis 16. übernahmen Tiefausläufer das Wetterkommando, doch die Regenmengen waren äußerst bescheiden. Danach folgte mit Hoch „Konstantina“ die nächste Schönwetterphase, bevor Polarluft die bereits aufkeimenden Frühlingsgefühle nochmals für ein paar Tage auf Eis legte. Ganz normal für die Jahreszeit, denn im März und April vollzieht sich nun mal der Übergang vom Winter- ins Sommerhalbjahr. Auf erste frühlingshaft warme Witterungsabschnitte folgen empfindliche Kälterückfälle. Nennenswertes Nass wurde jedoch auch in dieser Zeit nicht verzeichnet, sodass dieser März in den allermeisten Regionen als außergewöhnlich niederschlagsarm in die Statistiken der Wetterbeobachter eingehen wird. An der Wetterzentrale in Bad Schussenried wurde mit 16,7 Liter/m² (Mittelwert: 54,8 Liter/m²) gar der trockenste seit Messbeginn im Jahre 1968 verbucht, allerdings hauchdünn vor dem März 1984 mit 16,9 Liter/m².
Tiefste Temperatur am 04. und 19.: – 4,2°C (- 0,9°C) Höchste Temperatur am 22.: + 20,7°C (+ 21,8°C) Durchschnittliche Monatstemperatur: + 6,2°C (+ 7,5°C) Monatssumme des Niederschlags: 16,7 mm (82,7 mm) Gesamtsonnenscheindauer: 157,9 Stunden (106,4 Stunden) (Die Messwerte beziehen sich auf die Wetterzentrale in Bad Schussenried, die Zahlen in Klammern geben die Vorjahreswerte an!) |
Aber nicht nur die fehlenden Niederschläge, auch die intensive Sonneneinstrahlung, der beinahe permanent wehende Wind, die zeitweise knochentrockene Luft und die durch die tagsüber überdurchschnittlichen Temperaturen erhöhte Verdunstungsrate haben zu der Trockenheit beigetragen. Ein ergiebiger Landregen wäre für die Natur, welche jetzt richtig in die Gänge kommt, also durchaus nötig. Der Bodenseepegel liegt deutlich unter dem langjährigen Mittelwert und im Einzugsgebiet des Rheins, dessen Hauptzufluss, gibt es auffallend wenig Schnee. Mal sehen, ob der April im weiteren Verlauf des Monats noch seinem Ruf gerecht wird und sich wechselhaftes Wetter einstellt, das uns die Regentonnen füllt.
Vielleicht ja durch so genannte Höhentiefs, also abgeschlossene Kaltlufttropfen in großer Höhe, welche wie Fettaugen auf der Suppe durch die Atmosphäre geistern. Die gab es zwar schon immer, vor allem im ausgehenden Winter und im Frühjahr, im Jahr der Ahrtal-Katastrophe sogar bis weit in den Juli hinein. Doch diese unberechenbaren Wettergebilde treten aufgrund des sich abschwächenden Jetstreams heutzutage häufiger auf als früher einmal und könnten in den kommenden Wochen noch ein Thema werden.
WWS-roro