Kleine Geschenke für kleine Kämpfer Weihnachtsgeschenke: Sammlung kleiner Aufmerksamkeiten für kranke Kinder

Weihnachtsgeschenke: Sammlung kleiner Aufmerksamkeiten für kranke Kinder
Die Zeit im Krankenhaus ist nicht nur eine körperliche Tortur. Auch seelisch wird den Kindern viel abverlangt. Kleine Aufmerksamkeiten helfen ihnen durch diese schwere Zeit. Bild: iStock / Getty Images Plus

Die schwerkranken Kinder in der Ulmer Kinderklinik liegen zum Teil über mehrere Monate oder gar Jahre im Krankenhaus. Damit man diesen kleinen Helden wenigstens eine kleine Freude machen kann, werden jetzt Geschenke für die tapferen, kleinen Kämpfer gesammelt. So können auch Sie helfen.

Sarah* ist sieben Jahre alt und wäre dieses Jahr im September in die zweite Klasse gekommen. Doch ihr Stuhl bleibt in diesem Schuljahr wohl leer. Denn das Mädchen aus Bad Waldsee kämpft aktuell gegen den Krebs.

Schwere Erkrankung des Kindes ändert Leben der ganzen Familie

Im Sommer fühlte die Schülerin sich nicht gut. Wobei „nicht gut“ stark untertrieben ist. Sie war ständig krank. Der Infekt wollte praktisch gar nicht mehr abklingen. Die Corona-Tests blieben negativ. Zur Krankheit und der bleiernen Müdigkeit kamen plötzlich blaue Flecken, deren Entstehen sich Sarah und ihre Eltern nicht erklären konnten… Als der Kinderarzt das erste Mal den Verdacht „Leukämie“ äußerte, versuchten sich Sarahs Eltern noch Mut zuzusprechen. Als sich dieser Verdacht jedoch bestätigte, zog es Daniela* und Frank* jedoch den Boden unter den Füßen weg. Sarah musste ins Krankenhaus. Chemotherapie und viele weitere Untersuchungen begleiten die 7-jährige nun schon seit einer ganzen Weile. Mutter Daniela hat sich beurlauben lassen, um bei ihrer Tochter zu sein. Vater Frank pendelt, um seine Sarah wenigstens ab und zu sehen zu können. Durch eine Glasscheibe getrennt, um Sarahs ohnehin heruntergefahrenes Immunsystem nicht zusätzlich zu belasten… Für Bruder Johannes (9) gilt das Gleiche. Er sieht seine Mama jetzt nur noch selten. Da er schulpflichtig ist, bleibt er bei Papa Frank in Bad Waldsee.

Viele Patienten dürfen nur eine Bezugsperson empfangen. Das ist besonders hart für die Familienmitglieder, die NICHT beim Patienten sein können.Bild: iStock / Getty Images Plus
Viele Patienten dürfen nur eine Bezugsperson empfangen. Das ist besonders hart für die Familienmitglieder, die NICHT beim Patienten sein können.
Bild: iStock / Getty Images Plus

Kleine Helden im Krankenhausbett

So wie Sarahs Familien, geht es vielen betroffenen Menschen, die schwerkranke Kinder haben. Ob es sich dabei um Autoimmunerkrankungen, schwerwiegenden gastroenterologischen Probleme oder aggressiven Krebs handelt, macht für die Angehörigen wenig Unterschied. Wer sein Kind leiden sieht, leidet mit. Wer um das Leben seines Kindes fürchten muss, macht unfassbar schwere Zeiten durch. Doch den größten Teil stemmen die betroffenen Kinder selbst. Sie kämpfen sich durch Behandlungen, Rückschläge und Therapien. Und das Besondere daran: Die kleinen Patienten sind oft der Teil der Familie, der die Situation noch am besten meistert. Elvira Wäckerle ist die erste Vorsitzende des Förderkreises Ulm für tumor und leukämiekranke Kinder Ulm e.V.. Sie sagt mit der Erfahrung aus rund 38 Jahren bestehendem Förderverein: „Es ist der Wahnsinn, wie positiv die Kinder selbst sind. Wie oft ein lautes Lachen von der Station zu hören ist, wie tapfer sie sind.“

Spielsachen bringen Trost in dunklen Stunden

Doch auch die tapfersten Helden wandeln irgendwann durch Täler und in diesen gilt es, die Hoffnung nicht zu verlieren. Eine Möglichkeit der Unterstützung sind in solch dunklen Phasen kleine Geschenke. Doch dafür haben weder Klinik noch Förderverein wirklich Geld über. Dabei freuen sich die Kinder wirklich auch über kleine Aufmerksamkeiten. Stickerhefte, Puzzles, kleine Lego-Sets… Und um diese Sachen zu organisieren hat Rebecca Balsano aus Bad Waldsee eine wunderbare Aktion gestartet. Sie und Mutter Beatrix sammeln für tumor- und leukämiekranke Kinder, sowie die Elternhäuser der Uniklinik Geld- und Sachspenden. Rebecca weiß aus leidvoller Erfahrung, wie es ist, mit der Erkrankung eines Kindes zu leben. Die junge Mutter musste sogar ihren Job aufgeben, um sich intensiv ihren Söhnen (9 & 15) zu widmen, die leider selbst Stammgast im Krankenhaus sind. Doch statt zu jammern, organisiert sie jetzt eben die Spielzeug-Sammlung. Sie sagt: „Es ist wirklich furchtbar mit anzusehen und anzuhören, welche Leidensgeschichten manche Familien haben. Viele haben nicht mehr die Mittel, ihren Kinder etwas Schönes zu Weihnachten zu kaufen. Oder sie kommen nicht dazu, weil sie keinen Kopf dafür haben, vor lauter Sorge um die eigenen Kinder. Da wollen wir gern helfen.“ Mit Erfolg! Im letzten Jahr konnten die Frauen aus Bad Waldsee bereits den ersten Schwung Spielsachen übergeben.

Elvira Wäckerle nimmt die Sachspenden von Beatrix Pleli und Tochter Rebecca Balsano entgegen. Wäckerle verteilt die Geschenke strategisch dort, wo sie gerade am dringendsten von den kleinen Patienten gebraucht werden.Foto: privat
Elvira Wäckerle nimmt die Sachspenden von Beatrix Pleli und Tochter Rebecca Balsano entgegen. Wäckerle verteilt die Geschenke strategisch dort, wo sie gerade am dringendsten von den kleinen Patienten gebraucht werden.
Foto: privat

Spielzeug-Spenden für Ulmer Kinderklinik und „Elternhäuser“

Bei den Elternhäusern handelt es sich um besonders kostengünstige Wohnmöglichkeiten für Familienangehörige schwerkranker Kinder. Denn einen langen Hotelaufenthalt können sich nur die wenigsten Familien leisten. Und manche haben so lange Anfahrten, dass der Weg nach Ulm mehrere Hundert Kilometer beträgt. Den fährt man dann nicht täglich. In den Elternhäusern können ganze Familien wohnen. Es gibt sogar eine Geschwisterkindbetreuung. Doch die Plätze sind rar. Der Bedarf an Übernachtungs- und Wohnangeboten kann nicht komplett gedeckt werden. Elvira Wäckerle sagt jedoch: „Wir finden immer eine Möglichkeit, die Angehörigen unterzubringen.“ Und das ist enorm wichtig. Schließlich brauchen Kinder ihre Bezugsperson in der Nähe. Wenn es nach den Krankenkassen geht, allerdings nur bis zu einem Alter von 12 Jahren. Danach kommen kleine Patienten auch ohne Beistand zurecht. Zumindest zahlen diese nur bis zu diesem Alter anfallende Unterbringungskosten. Doch das ist ein andere Thema…

Jede Abweichung des Klinikalltages ist eine willkommene Unterbrechung für die Kinder. Die Klinikclowns zum Beispiel sorgen durch ihre Besuche noch Tage später für begeisterte Erzählungen.Bild: iStock / Getty Images Plus
Jede Abweichung des Klinikalltages ist eine willkommene Unterbrechung für die Kinder. Die Klinikclowns zum Beispiel sorgen durch ihre Besuche noch Tage später für begeisterte Erzählungen.
Bild: iStock / Getty Images Plus

Heute soll es darum gehen, diesen tapferen kleinen Helden eine Freude zu machen. Und für die Weihnachtsgeschenke sammeln Rebecca und Mutter Beatrix bereits jetzt. Schließlich gilt es einige Dinge von der Wunschliste** der erkrankten Kinder zu organisieren. Ihr Traum wäre es laut Elvira Wäckerle: „… in diesem Jahr mit einem Lastwagen voller Geschenke vorzufahren.“

Wer mit dabei sein und kranke Kinder unterstützen möchte, kann entweder über ihre Crowdfunding-Kampagne spenden oder sich direkt an Rebecca (015227706106 /[email protected]) oder Mutter Beatrix (017696574062 / [email protected]) wenden. Die E-Mail-Adressen sind auch jeweils die PayPal-Adressen.

Ob wir das zusammen schaffen werden, wird sich zeigen. Wir drücken auf jeden Fall fest die Daumen, dass sich viele Menschen an dieser tollen Aktion beteiligen!

*Namen von der Redaktion geändert

**die Wunschliste im Detail