Was tun bei Stalking? Die Polizei gibt Tipps

Was tun bei Stalking? Die Polizei gibt Tipps
Stalking-Opfer berichten häufig von Depressionen, Angststörungen, Suizidgedanken oder dem Konsum problematischer Substanzen (Bild: Canva)

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Jugendliche sind stärker von Stalking betroffen als Erwachsene, insbesondere Mädchen. Die Opfer leben permanent in Angst, leiden unter akutem Stress. Sie fühlen sich bedroht, ihre Privatsphäre und ihr Leben ist massiv eingeschränkt. Aus diesem Grund sind Aufklärung und Hilfeangebote für die Betroffenen besonders wichtig.

Mädchen sind besonders betroffen

Fast jede und jeder fünfte Jugendliche ist von Stalking betroffen, während es bei den Erwachsenen weniger als jede sechste Person ist. Mädchen erleben doppelt so häufig Stalking wie Jungs. Das ergab eine aktuelle Studie der Ernst-Abbe-Hochschule Jena.

Die Untersuchung zeigte darüber hinaus auch, dass die Erfahrung von Stalking oftmals mit gesundheitlichen Problemen einhergeht. Stalking-Opfer berichten häufiger von Depressionen, Angststörungen, Suizidgedanken oder dem Konsum problematischer Substanzen.

Was ist Stalking?

Stalking bezeichnet wiederholtes widerrechtliches Verfolgen, Nachstellen, penetrantes Belästigen, Bedrohen und Terrorisieren einer Person gegen deren Willen bis hin zu körperlicher und psychischer Gewalt.

In der Regel handelt es sich beim Stalking nicht um eine klar abzugrenzende Einzeltat. Es setzt sich vielmehr aus einer Reihe von strafbaren Handlungen zusammen, die über einen längeren Zeitraum begangen werden, wie zum Beispiel üble Nachrede, Verleumdung, Sachbeschädigung, Nötigung, Körperverletzung oder Nachstellung. Mobbing ähnelt zwar dem Stalking, zählt aber nicht dazu. Es gibt auch Sachverhalte, bei denen sich Betroffene gestalkt fühlen, die Grenze zur Strafbarkeit jedoch noch nicht überschritten ist.

Wichtig:
Betroffene sollten die Situation unbedingt ernst nehmen! Häufig haben Stalking-Opfer ein ungutes Gefühl, sind sich jedoch nicht sicher, ob es sich wirklich um Stalking handelt.

Dem Stalker oder der Stalkerin sollte sofort und unmissverständlich klar gemacht werden, dass ab sofort kein Kontakt mehr gewünscht wird – am besten in Gegenwart von Zeugen. Auf keinen Fall auf eine Diskussion oder ein „letztes klärendes Gespräch“ einlassen und konsequent bleiben!

Wo gibt es Hilfe für Stalking Opfer?

  • Unbedingt bei der Polizei Anzeige erstatten. Es hat sich gezeigt, dass vor allem schnelles und konsequentes Einschreiten der Polizei gegen Stalkende Wirkung zeigt und die Belästigungen nach einer Anzeige häufig aufhören.
  • Beratungsstellen wie der „Weiße Ring“ oder das „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“ können Betroffenen von Stalking weiterhelfen.
  • Bei akuter Bedrohung die polizeiliche Notrufnummer 110 wählen

(Pressemitteilung: Polizeiliche Kriminalprävention)