VfB-Fußballer landen „Big Point“ im Abstiegskampf

VfB-Fußballer landen „Big Point“ im Abstiegskampf
Können sich aus der Berger Umklammerung befreien: die VfB-Fußballer um Kapitän Denis Nikic (blaues Trikot). (Bild: tmy)

Friedrichshafen (tmy) – Die Verbandsliga-Fußballer des VfB Friedrichshafen haben das Derby gegen den TSV Berg mit 3:0 für sich entscheiden können. Und das, obwohl im Vorfeld der Partie einige Zaungäste und Experten des hiesigen Amateurfußballs mit einem ganz anderen Spielausgang gerechnet hatten. Doch der zahme Auftritt des TSV spielte dem VfB im heimischen Zeppelin-Stadion in die Karten – und wie.

Folglich war um 17.19 Uhr bei strahlendem Sonnenschein an der Teuringer Straße 2 der „Derbysieg“ perfekt – und zwar für die Hausherren in den blauen Trikots. Während die – unter dem Jubel und einigen Sprechhören des Fanclubs „Häfler Jungs“ – feierten und das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekamen, lagen im Berger Mannschaftskreis die Nerven blank. Plötzlich schlug TSV-Keeper Alin Constantinescu wild um sich und schimpfte lautstark.

Mit vereinten Kräften schickten ihn ein paar Mitspieler in Richtung Katakomben. Eine „ähnliche Aggressivität“ und Entschlossenheit hatte den favorisierten Gästen von Beginn an gefehlt, während die Mannschaft von VfB-Trainer Giovanni Rizzo und Assistent Oliver Senkbeil in der Offensive darum bemüht war, Bälle festzumachen und den Gegner früh anzulaufen. Das klappte gut oder – aus Sicht von TSV-Coach Oliver Ofentausek – viel zu gut.

Ofentausek hörte man bis auf die Gegenseite hinüber rufen, er haderte und gestikulierte – doch sein Team blieb in seiner Lethargie gefangen. Ja, der TSV Berg ließ an diesem Nachmittag vieles vermissen, was diese stark besetzte Mannschaft für gewöhnlich auszeichnet. „Wir haben es erneut nicht geschafft, uns in einem Derby gut zu präsentieren. Das war einfach zu wenig und offensiv sind wir nicht gefährlich geworden“, bilanzierte Ofentausek passend dazu.

Auf der Gegenseite setzte der VfB in schönster Regelmäßigkeit Nadelstiche, nahm den sogenannten „Derbyfight“ wesentlich besser an und machte ordentlich Meter. Lohn dieser Lauf- und Einsatzbereitschaft war das späte, aber verdiente 1:0 durch den eingewechselten Alessio Genua (kam in Minute 42 für Michael Staudacher) in der 1. Minute der Nachspielzeit. Ein toller Pass, ein kurzer Blick und rein damit mit dem Außenrist – vorbei am TSV-Keeper.

Und: Kaum war die Begegnung wieder angepfiffen, nutzte der VfB Friedrichshafen abermals die nicht vorhandene Gegenwehr des Berger Defensivverbundes eiskalt aus – Nicolai Weissenbacher markierte per Kopf nach einem Nikic-Freistoß das 2:0 (47.). Keine drei Minuten später klingelte es erneut im Kasten des Favoriten, als Constantinescu in höchster Not klären wollte, aber Eugen Strom diese eine Fußspitze schneller am Ball war – 3:0 (50.).

Die Entscheidung für das Kellerkind vom Bodensee, das sich jederzeit auf seinen Torwart Heiko Holzbaur verlassen konnte. Der war bei den wenigen guten Situationen des TSV stets zur Stelle und hielt seinen Kasten sauber. Und das auch, weil er nach gut einer Stunde einen Strafstoß von TSV-Kapitän Moritz Fäßler sowie den Nachschuss von Nils Maurer entschärfte.

Beinahe hätte Strom in der Schlussphase sogar das 4:0 geköpft, doch das wäre zu viel gewesen. „Die Mannschaft hat das richtig gut gemacht, gar keine Frage. Und nun darf sie das auch feiern“, sagte ein zufriedener Oliver Senkbeil hinterher. Es war der zweite „Dreier“ in Serie für den VfB Friedrichshafen, dessen zunehmende Trainingsbeteiligung aufgrund einiger Rückkehrer nach Verletzungen und sechs Niederlagen zu Beginn wohl erste Früchte trägt.