VfB Friedrichshafen scheitert an der eigenen Sorglosigkeit

VfB Friedrichshafen scheitert an der eigenen Sorglosigkeit
Waren in einigen Situation beim VfB Friedrichshafen den nötigen Tick cleverer: die Spieler des VfB Neckarrems (schwarze Trikots). (Bild: tmy)

Friedrichshafen (tmy) – Der VfB Friedrichshafen hat das Kellerduell in der Fußball-Verbandsliga Württemberg gegen den VfB Neckarrems knapp, aber verdient mit 2:3 verloren. Verdient deshalb, weil die Gäste mehr aus den sich bietenden Chancen gemacht hatten.

Dabei waren es zunächst die Hausherren auf dem Kunstrasen im Häfler Zeppelin-Stadion gewesen, die Ball und Gegner bei herrlichem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen vor 207 Zuschauern laufen ließen. Angeführt von Kapitän Nico Di Leo setzte man mit direktem Kombinationsspiel durch die Mitte und über die Außenpositionen Akzente.

Die gute Anfangsphase des Häfler VfB wurde mit der 1:0-Führung durch Eugen Strom belohnt, dessen Freistoß von der linken Strafraumkante – an Freund und Feind vorbei – im Gehäuse der Gäste aus Neckarrems landete (14.). In den darauffolgenden Minuten hätte Friedrichshafen den Vorsprung ausbauen müssen, spielte jedoch zu umständlich oder fand seinen Meister in VfB-Keeper Luis Miguel Rodrigues Loucao.

Und so kam es, wie es kommen musste: Denn der VfB Neckarrems sorgte im Konterspiel über die pfeilschnellen Viktor Ribeiro, Kelecti Nkem und Nesreddine Kenniche gegen einen zu hoch stehenden Gegner in schönster Regelmäßigkeit für Entlastung. Und das auch, weil die Mannschaft von Spielertrainer Daniel Di Leo und Giovanni Rizzo ohne Absicherung auftrat.

Bei Standards war die Mitte phasenweise recht offen, was Neckarrems erkannte und die Abwehr der Häfler immer wieder in arge Bedrängnis brachte. Folgerichtig zeigte sich Kenniche für den nicht unverdienten 1:1-Ausgleich verantwortlich (37.). Aber auch nach dem Seitenwechsel machten die „Häfler Jungs“ zu wenig aus ihren Chancen, trafen „nur“ den Pfosten, scheiterten an Rodrigues Loucao und ärgerten sich über einen nicht gegebenen Elfer.

Den Strafstoß gab es dafür auf der Gegenseite – und zwar in Minute 59. Sebastian Rief verlud den gewohnt starken Heiko Holzbauer zum 2:1 für die Gäste. Kaum drei Minuten später klingelte es abermals im Kasten der Hausherren, als Kelecti Nkem einen Konter mustergültig zum 3:1 für Neckarrems abschloss (62.). Wer nun jedoch einen resignierenden VfB aus Friedrichshafen erwartete, sah sich getäuscht, denn Rizzo schickte seine Elf nach vorne.

In Minute 72 ließ Max Richter bei den Hausherren und ihren Fans noch einmal Hoffnung aufkommen, als er auf 2:3 stellte. Doch: Bis in die Nachspielzeit hinein agierte der VfB Friedrichshafen zu umständlich vor dem Tor, zielte zu ungenau und konnte sich bei Holzbaur bedanken, der eine noch höhere Niederlage in mehreren 1:1-Situationen verhinderte.

„Wir hätten mehr verdient gehabt. Schade um den nicht gegebenen Elfer“, sagte Daniel Di Leo, nachdem die erste große Enttäuschung verraucht war. Und weiter: „Leider haben wir wieder zu viele Fehler gemacht. Aber ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Es fehlt aufgrund der Ausfälle eben an Qualität.“ Somit geht der Negativstrudel der Häfler weiter.

VfB Friedrichshafen – VfB Neckarrems 2:3 (1:1).

Tore: 1:0 Eugen Strom (14.), 1:1 Nesreddine Kenniche (37.), 1:2 Sebastian Rief (59., Elfmeter), 1:3 Kelecti Nkem (62.), 2:3 Max Richter (72.). Schiedsrichter: Kadir Yagci.