„Unglaublich schön, dass wir tolle Rückendeckung haben werden“: HSG Konstanz mit Fans in nächstes Endspiel

„Unglaublich schön, dass wir tolle Rückendeckung haben werden“: HSG Konstanz mit Fans in nächstes Endspiel
Aron Czako HSG Konstanz (Bild: Andreas Kempter)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Von Andreas Joas

Es kribbelt schon. Nicht nur, weil am Freitag, 20 Uhr, für Zweitligist HSG Konstanz ein ganz wichtiges Spiel um den Klassenerhalt gegen den direkten Tabellennachbarn Wilhelmshavener HV bevorsteht (kostenloser Livestream auf www.hsgkonstanz.de/livestream). Nach über sechs Monaten sind erstmals wieder Fans in der „Schänzle-Hölle“ mit dabei. Eine Handvoll Restkarten sind ab 18.30 Uhr an der Abendkasse oder vorab über [email protected] erhältlich.

Fünf Spiele innerhalb der nächsten zwei Wochen stehen für die HSG noch auf dem Programm. Am Freitag und Mittwoch daheim gegen Wilhelmshaven und Hamm, dann in Gummersbach und am 22. Juni um 19.30 Uhr im neu terminierten Match beim TV Großwallstadt.

Der Abschluss findet am 26. Juni vor den eigenen Fans gegen Rimpar statt. Darüber, dass die eigenen lautstarken Anhänger mit FFP2-Masken sowie getestet, geimpft oder genesen nach so langer Zeit pünktlich zum Vier-Punkte-Spiel gegen Wilhelmshaven zurück sind, ist die Freude riesengroß. „Das ist toll, das ist wichtig und kann gerade im Handball und mit unseren Fans viel ausmachen“, lächelt Daniel Eblen glücklich. Zugleich warnt er, dass „es in unsere Köpfe muss, dass die Fans nicht das Spiel für uns gewinnen können. Das müssen wir selbst tun, aber es ist unglaublich schön zu wissen, dass wir eine tolle Rückendeckung haben werden.“

Dass auch bei deutlich reduzierter Zuschauerzahl ein richtiger Hexenkessel entstehen kann, war bei den ersten beiden Heimspielen dieser Saison zu sehen. Eblen: „Es kribbelt dann schon vor dem Anpfiff, es kommt Stimmung auf und die Interaktion mit den Fans. Jetzt spürt man richtig, was einem all die letzten Monate gefehlt hat.“ Zumal es gegen den WHV, der im Hinspiel knapp mit 33:32 die Oberhand behalten hatte, richtig zu Sache gehen wird.

Die letzten Auftritte der Nordlichter stuft der HSG-Coach als wenig aussagekräftig und als kein Maßstab ein. Zuletzt am Dienstag in Rimpar (25:43) etwa fehlten etliche Leistungsträger wie Duncan Postel und Kuno Schauer oder aber wurden nach einem 11:20-Rückstand zur Halbzeit in den zweiten 30 Minuten wie etwa Bartosz Konitz und René Drechsler verständlicherweise nicht mehr eingesetzt und schon für die Partie in Konstanz geschont. „Ich weiß natürlich, woran es in den letzten Spielen liegt“, so WHV-Trainer Christian Köhrmann. „Wir haben am Freitag ein wichtiges Spiel in Konstanz.“

Konstanz muss sich darauf einstellen, dass die zuletzt geschonten Kräfte des Ex-Erstligisten, der nach seiner Insolvenz am Saisonende vier Punkte aberkannt bekommt, am Freitag wieder auflaufen werden. In Emsdetten traten die Gelb-Blauen selbst jedoch schon nach nur einem Tag Vorbereitung nach Verlassen der Quarantäne sehr kämpferisch auf. „Wir haben versucht das zu nutzen, was wir auch ohne Training beeinflussen können“, erklärt Eblen.

„Das haben die Jungs stark rübergebracht. Leider sind wir nach so einem Spiel direkt nach der Quarantäne nicht unbeschadet rausgekommen.“ Will heißen: Das was befürchtet wurde, ist leider eingetreten. Die HSG wird in den letzten Spielen mit großen Personal- und Verletzungsproblemen leben müssen. So war auch die Trainingsarbeit in den letzten Tagen ein großer Balanceakt zwischen Aufholen von Defiziten durch die Zwangspause und nicht zu hoher Intensität.

Wilhelmshaven rotierte hingegen zuletzt viel und profitiert von einem großen Kader, in dem Ex-Nationalspieler Oliver Köhrmann am Dienstag mit 44 Jahren und nach einigen Jahren Spielpause ein bemerkenswertes Comeback gab. Vor allem von den Angriffsqualitäten des WHV zeigt sich der Konstanzer Übungsleiter sehr angetan. „Konitz, Schwolow, Drechsler, Postel, Delic, Sabjlic und Schauer sind Top-Angreifer, die man schwer stoppen kann“, sagt er.

„Wir werden uns auf richtig Attacke gefasst machen. Das wird schwer zu verteidigen.“ Im Hinspiel gelang das vor allem in der zweiten Hälfte nicht besonders gut. 33 Gegentore sollen es dieses Mal nicht werden. In diesem Fall würde ein Sieg reichen, um den bei Punktgleichheit ausschlaggebenden direkten Vergleich für sich zu entscheiden.