Wer sich kulinarisch auf Weihnachten einstimmen möchte, sollte Sternanis, Kardamom und Gewürznelken in der Küche parat haben. Vanille, das teuerste Gewürz der Welt, darf natürlich nicht fehlen und der Allrounder Zimt kann viel mehr, als man denkt.
Plätzchen backen, ein paar Schneeflocken vor dem Fenster und ein Punsch zum innerlichen Aufwärmen – so kann Weihnachten kommen. Wenn dann noch der Geruch von Zimt durch die Wohnung zieht, werden sicherlich Erinnerungen an die Kindheit geweckt. Die beliebtesten Gewürze in der Vorweihnachtszeit sind Vanille, Sternanis, Kardamom und Gewürznelken, so das BZfE (Bundeszentrum für Ernährung).
Die Vanille ist dabei die absolute Königin und gehört zu den teuersten Gewürzen der Welt. Ihr sahniges bis blumiges Aroma passt nicht nur zu weihnachtlichem Gebäck wie Vanillekipferln und Dampfnudeln, sondern auch zu herzhaften Gerichten wie Pfannengemüse und Couscous. Die wichtigste Art ist Bourbonvanille (Vanilla planifolia). Die länglichen „Schoten“ erhalten übrigens erst durch Fermentation ihre braunschwarze Farbe und das typische Aroma.
Ceylon-Zimt ist die bessere Wahl
Auch Zimt ist in der Adventszeit allgegenwärtig – ob in Gebäck wie Zimtsternen, im Milchreis oder im heißen Kakao. Allerdings gibt es große Unterschiede zwischen hochwertigem Ceylon-Zimt und günstigerem Cassia-Zimt. Ceylon-Zimt stammt vom echten Zimtbaum (Cinnamomum verum) aus Ceylon, dem heutigen Sri Lanka.
Er hat nicht nur mehr Aroma, sondern auch einen deutlich geringeren Cumaringehalt als Cassia-Zimt aus Südostasien und China. Cumarin gilt in höheren Dosen als gesundheitsgefährdend. Auch wenn bei üblichem Verzehr die Risiken sehr gering sind, ist Ceylon-Zimt die bessere Wahl.
Zimt senkt die Blutzuckerwerte
In vergangener Zeit wurde der kostbare Zimt als Universalheilmittel gegen zahlreiche Krankheiten und Beschwerden angesehen. Auch in der traditionellen chinesischen Medizin hat er seinen festen Platz. Das Gewürz soll u.a. desinfizierend, durchblutungsfördernd, beruhigend und stimmungsaufhellend wirken, schreibt die ikk gesund plus.
Bekannt ist es z.B. als Helfer bei Verdauungsbeschwerden oder anderweitigen Verstimmungen des Magen-Darm-Traktes. Zimtöl hilft, als Einreibemittel oder bei Massagen verwendet, verkrampfte Muskelpartien zu entspannen und zu lockern. Studien haben außerdem herausgefunden, dass der Verzehr von Zimt nachweislich die Blutzuckerwerte senkt, was Diabetes vorbeugen und bei der Gewichtsreduktion helfen kann. Um für letztere Anwendung einen spürbaren Effekt zu bemerken, muss man täglich jedoch mindestens ein Gramm Zimt zu sich nehmen, heißt es weiter.
Sternanis sparsam verwenden
Im Gewürztee und Punsch sind die kleinen achtzackigen Sterne des Sternanis ein Hingucker. Fein gemahlen gibt das Gewürz Printen und Lebkuchen, Konfitüre, Pudding und Kompott eine besondere Note. Die Früchte wachsen vor allem in Südostasien an immergrünen, magnolienähnlichen Bäumen und entfalten erst getrocknet ihr volles Aroma, das an Fenchel und Anis erinnert. Da dieses sehr intensiv ist, sollte Sternanis sparsam verwendet werden.
Bei Kardamom die Kapseln mitkochen
Kardamom passt mit seiner feinen Eukalyptusnote hervorragend in fruchtige Desserts, Schmorgerichte und indische Chutneys. In vielen Rezepten wird er mit Zimt und Vanille kombiniert. Ein Genuss ist Kardamom im arabischen Kaffee. Gemahlener Kardamom ist zwar praktisch, aber geschmacklich weniger intensiv. Wer das volle Aroma genießen möchte, kauft besser ganze Kapseln, diese können auch mitgekocht werden. Oder Kapseln kurz vor der Verwendung öffnen und die Samen nutzen. Wer mag röstet sie kurz an und zerstößt sie im Mörser – das verstärkt das Aroma zusätzlich.
Nelken auch mal im Gewürzreis mitkochen
Für einen dezent weihnachtlichen Duft in der Wohnung lässt sich eine Orange mit einer Handvoll Gewürznelken bespicken. In der Küche sind die getrockneten Blütenknospen eines indonesischen Baums (Syzygium aromaticum) der Klassiker im Apfelrotkohl und in Weihnachtsgebäck wie Pfeffernüssen und Lebkuchen. Probieren Sie das feine Nelkenaroma aber auch im Gewürzreis, in Suppen und Eintöpfen, um sich kulinarisch auf den Advent einzustimmen. Ein Hauch davon passt auch gut zu Gerichten mit Hülsenfrüchten.
(Quelle: BZfE/ikk)