Cessna-Absturz im Dschungel: Leben die Kinder noch?

Cessna-Absturz im Dschungel: Leben die Kinder noch?
Das Wrack der Cessna C206: Rund vier Wochen nach dem Absturz des Kleinflugzeugs im Regenwald Kolumbiens setzt das Militär eine neue Strategie zur Suche der vier vermissten Kinder ein. (Bild: -/Colombia's Armed Forces Press Office/dpa)

Deutsche Presse-Agentur

Anfang Mai stürzte eine Cessna 206 im Kolumbianischen Regenwald ab. Vier Kinder im Alter zwischen einem und 13 Jahren scheinen das Unglück überlebt zu haben. Suchtrupps sind seither auf der Suche nach den Minderjährigen. Jetzt gibt es neue Erkenntnisse.

Allem Anschein nach irren die Kinder seit dem Absturz durch den Dschungel. Suchtrupps setzen jetzt eine neue Technik ein. Bei dem Unglück kamen ihre Mutter, der Pilot und ein indigener Anführer ums Leben. Neue Spuren geben nun Anlass zur Hoffnung. Bereits am 18. Mai fanden Soldaten auf der Suche nach den Kindern eine aus Blättern und Ästen gebaute Notunterkunft sowie halbverzehrte Früchte.

Stimme der Großmutter wird in indigener Sprache übertragen

Rund vier Wochen nach dem Absturz eines Kleinflugzeugs im Regenwald Kolumbiens setzt das Militär eine neue Strategie zur Suche der vier vermissten Kinder ein. Mithilfe von visuellen und akustischen Objekten, die an strategischen Punkten platziert wurden, sollen die Geschwister zu den Suchtrupps finden, wie die Streitkräfte mitteilten. So würden unter anderem Scheinwerfer und Lautsprecher eingesetzt, über die die Stimme der Großmutter in ihrer indigenen Sprache übertragen wird.

Die neuen Geräte, die mithilfe von Stromgeneratoren betrieben werden, sollen sowohl tagsüber als auch nachts laufen und in Entfernungen von mehr als 500 Metern zu sehen und hören sein, wie es weiter hieß.

Windeln, Tennisschuhe und Nuckelbecher wurden gefunden

Die Suchaktion mit dem Namen «Operation Hoffnung» war zuletzt mit Satellitenbildern und neuem Personal intensiviert worden. In den vergangenen Tagen gab es mehrere mögliche Hinweise auf die Kinder. So seien Gegenstände wie Tennisschuhe, Windeln, eine Handyhülle und ein Deckel von einem Nuckelbecher nahe der Absturzstelle gefunden worden.

«Wir glauben, dass wir bis auf 200 bis 300 Meter an sie herangekommen sind», zitierte die kolumbianische Zeitung «El Tiempo» den Oberbefehlshaber für Sondereinsätze der Streitkräfte, Pedro Arnulfo Sánchez Suárez. Allerdings ist der Dschungel laut «El Tiempo» zwischen Caquetá und Guaviare so dicht, dass «man nicht weiter als 20 Meter sehen kann und die Sonnenstrahlen durch die Bäume kaum zu erkennen sind».

Kenntnis in der Region

Die Kinder gehören zu einer indigenen Gemeinschaft und waren Medienberichten zufolge mit ihrer Mutter auf dem Weg in die Hauptstadt Bogotá gewesen, wohin der Vater nach ständigen Drohungen bewaffneter Gruppen geflohen war. Ihre Kenntnis der Region könnte ihnen geholfen haben, nach dem Absturz im Dschungel zu überleben.